Trotz des erneut drohenden WM-Debakels hat sich Teamkapitänin Gina Lückenkemper vor die deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten gestellt.
Lückenkemper antwortet Kritikern
„Wir haben hier im deutschen Team wirklich schon sehr, sehr gute Leistungen gesehen, die aller Ehren wert sind. Und das würde ich auf keinen Fall unter den Tisch kehren“, bekräftigte die Europameisterin in einem Interview mit der ARD - das die TV-Fans am Samstag nicht mehr zu Gesicht bekamen.
Lückenkemper fordert, Bilanz „in Perspektive zu setzen“
Vor dem letzten Wettkampftag in Budapest konnte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) in Budapest noch keine Medaille bejubeln. Einzig Speerwurf-Europameister Julian Weber besaß am Sonntagabend noch realistische Chancen, die erste deutsche WM ohne Edelmetall in der Geschichte abzuwenden.
Lückenkemper warb dennoch dafür, die Auftritte der Athletinnen und Athleten "in Perspektive zu setzen. Wir haben hier Leistungen mit dabei gehabt bei dieser WM, die in den Vorjahren immer für eine Medaille gereicht hätten", sagte die 26-Jährige.
Als Beispiel nannte Lückenkemper den Geher Christopher Linke. Der Potsdamer hatte über 20 und 35 km jeweils in deutscher Rekordzeit den fünften Platz belegt. Über die "Kurzdistanz" hätte seine Zielzeit tatsächlich außer 2003 in Paris immer für Edelmetall gereicht.
Allerdings hat sich die Weltspitze über die Jahre weiterentwickelt. „Und da haben wir irgendwas verpasst“, hatte Linke bereits am vergangenen Donnerstag gesagt. Auch der Vize-Europameister, der mit Lückenkemper zusammen zum Teamkapitän des deutschen Teams in Budapest gewählt wurde, glaubt nicht, „dass wir aktuell zu schlecht sind. Vielleicht ist die internationale Konkurrenz einfach zu stark.“