Diese Programmentscheidung der ARD hat viele Sportfans verärgert - und auch der Sender versteht es.
Interview-Ärger bei WM: ARD reagiert
Bei der Übertragung der Leichtathletik-WM am Samstag entging den TV-Zuschauern das Interview mit der deutschen 4x100-Meter-Staffel der Frauen, die am Abend einen ordentlichen sechsten Platz belegt hatte.
Die Europameisterinnen Gina Lückenkemper und Rebekka Haase sowie Louise Wieland und Sina Mayer standen Moderator Claus Lufen gegen 22 Uhr Rede und Antwort. Das Gespräch wurde jedoch nicht mehr live gezeigt, stattdessen begann die Schiedsrichter-Doku „Unparteiisch“ - Lufen verwies die Fans auf die Mediathek, kurz bevor das Interview begann und die Sportlerinnen schon bei ihm standen,
Leichtathletik-WM: ARD reagiert auf Kritik an nicht gezeigtem Interview
In den sozialen Medien gab es speziell auch dafür viel Kritik, auf die schließlich auch der Sender reagierte. Auf mehrere Unmutsbekundungen antwortete das Social-Media-Team: „Hallo! Wir verstehen das Unverständnis über das Ende der Sendung“ - und verwies auf die Online-Plattform.
Was die deutschen Sprinterinnen dort sagten? „Wir sind super zufrieden mit dem sechsten Platz, haben alle unser Bestes gegeben, gut performt auf der Bahn“, erklärte Mayer: Man könne sich „nichts vorwerfen“.
Auch Haase sprach von einem „Happy End“: „Wenn uns vorher wer gesagt hätte, dass wir auf Platz 6 landen, hätten wir gesagt: Ja, nehmen wir. Es ist wirklich hart, wenn man weiß, wie viele Ausfälle es gibt.“ Das deutsche Team war geschwächt durch die Verletzungen von Lisa Mayer und Alexandra Burghardt, Lückenkempers und Haases Kolleginnen beim EM-Gold in München 2022. Man habe die Widrigkeiten - inklusive des fast verpassten Finals wegen eines hakeligen Wechsels zwischen ihr und Lückenkemper - „souverän gemeistert“.
Lückenkemper spannte am Ende auf Lufens Nachfrage noch einen weiteren Bogen und verteidigte das gesamte Team, das wegen der fehlenden Medaillen aus ihrer Sicht zu hart kritisiert werde.
Lückenkemper bricht Lanze für medaillenloses Team
„Wir haben hier im deutschen Team wirklich schon sehr, sehr gute Leistungen gesehen, die aller Ehren wert sind. Und das würde ich auf keinen Fall unter den Tisch kehren“, sagte Lückenkemper, die im Einzel das Finale verpasst hatte.
Lückenkemper warb dafür, die Auftritte der Athletinnen und Athleten „in Perspektive zu setzen. Wir haben hier Leistungen mit dabei gehabt bei dieser WM, die in den Vorjahren immer für eine Medaille gereicht hätten“, sagte die 26-Jährige.
Als Beispiel nannte Lückenkemper den Geher Christopher Linke. Der Potsdamer hatte über 20 und 35 km jeweils in deutscher Rekordzeit den fünften Platz belegt - und hatte danach ebenfalls eine Lanze für seine Teamkolleginnen und -kollegen gebrochen.
-------------------
Mit Sportinformationsdienst (SID)