Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Budapest legte das deutsche Team eine krachende Bruchlandung hin und blieb erstmals in der Geschichte ohne eine einzige Medaille. Kritische Stimmen ließen deshalb nicht lange auf sich warten.
Harting-Kritik nach WM-Debakel
„Einfach mal keine Medaille trotz guten und persönlichen Bestleistungen. Das Problem im deutschen Leistungssport ist die Konsequenz bei Fehlleistungen durch Entscheider, aber vor allem die fehlenden Investitionen ins Know-How von allen Beteiligten“, schrieb Robert Harting bei X, früher Twitter.
Außerdem prangerte der frühere Weltklasse-Diskuswerfer das Potenzialanalysesystem, kurz PotAS, an. Dieses öffentliche Verbands-Ranking dient als Hauptkriterium für die Verteilung der finanziellen Zuwendungen an die olympischen Sommersportverbände. „Übergeordnet muss man sagen, dass die jüngsten Entwicklungen, Urkunden oder Fussballspiele zu ändern, damit Kinder nicht mehr weinen, nur noch zum Kotzen sind“, meinte der 38-Jährige.
Harting wurde in seiner Karriere Olympiasieger sowie mehrmaliger Welt- und Europameister. Von 2012 bis 2014 gewann Harting auch dreimal in Folge die Wahl zum Sportler des Jahres in Deutschland. Der gebürtige Cottbuser war schon zu aktiver Zeit dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen.