Superstar Jakob Ingebrigtsen hat sich bei der Leichtathletik-WM 2023 in Budapest über 1500 Meter souverän für das Finale qualifiziert. Sein provokanter Auftritt sorgte dabei für mächtig Ärger. Der Norweger wirkte schon über das gesamte Rennen arg lässig, trabte nur ganz locker im Feld mit. Doch auf der Schlussgeraden folgte dann ein echter Arroganz-Anfall.
Skurrile Erklärung für Arroganzanfall
Mitten im Rennen begann er plötzlich mit dem Publikum zu spielen. Ingebrigtsen forderte das Publikum mit Handgesten auf lauter zu jubeln. Dann zog er kurz für 50 Meter das Tempo an, schob sich an die Spitze, nur um dann beim langsamen Austrudeln mit Handgesten erneut zu zeigen, wie einfach er die Konkurrenz dominierte.
Das Rennen gewann er in 3:34.98 souverän vor dem Britten Josh Kerr und dem US-Amerikaner Cole Hocker. Viele Freunde machte er sich mit seinem Auftritt aber nicht.
Busemann: „Es war der Leichtathletik nicht angemessen“
Für den ARD-Experten Frank Busemann war die Aktion von Ingebrigtsen auf jeden Fall überzogen: „Das ist eine unsportliche Show.“
„Es ist insgesamt ein ganz, ganz schmaler Grat. Es war nicht angemessen“, erklärte Busemann weiter.
Seine Aktion erklären wollte Ingebrigtsen vor Ort nur den heimischen norwegischen Journalisten. „Ich hatte das Gefühl, dass die Leute auf der Tribüne schliefen. Das geht so nicht“, lautete seine skurrile Erklärung.
Für die internationalen Medienvertreter stand er dagegen nicht zur Verfügung.
Konkurrenten sehen Aktion zwiegespalten
Und wie kam Aktion bei der Konkurrenz an?
Maximilian Thorwirth, der zu den besten deutschen Mittelstreckenläufern zählt, sich aber nicht für die WM in Budapest qualifizieren konnte, sieht die Aktion zwiegespalten.
„Ich sehe beide Seiten davon. Auf der eine Seite wäre ich als Kontrahent nicht super begeistert, auf der anderen Seite haben wir LäuferInnen kaum eine Chance wie Sprinter oder technische Disziplinen für Show zu sorgen“, erklärt Throwirth gegenüber SPORT1.
DLV-Kollege Robert Farken, der die WM trotz Qualifikation wegen einer Verletzung verpasst, verteidigt seinen norwegischen Kollegen sogar: „Wir sind ja alle selber schuld, indem wir so weit weg sind, dass sowas für ihn möglich ist. Außerdem gehört die Show doch dazu, im Sprint regt sich auch keiner darüber auf.
Deutsche Fans kritisieren Ingebrigtsen-Show
Bei den deutschen Leichtathletik-Fans kommt die Show-Einlage von Ingebrigtsen dagegen überhaupt nicht gut an. Auf Twitter fanden sich schon wenige Minuten nach dem Rennen viele Tweets mit Kritik.
Die einhellige Meinung: So eine Arroganz-Aktion muss nicht sein. SPORT1 hat einige Reaktionen der deutschen Leichtathletik-Fans zusammengestellt.