Die Crosslauf-Europameisterschaft in Antalya hatte am Sonntag in Marta Pen Freitas eine große Siegerin - obwohl die Portugiesin eine Medaille klar verpasste.
Gänsehaut-Moment bei EM
Sechs Monate nach ihrer Brustkrebsoperation ließ es sich die 31-Jährige nicht nehmen, im türkischen Urlaubsort an den Start zu gehen.
Rennen trotz Krebs-Behandlung
Einen Monat nach Beendigung ihrer Chemotherapie lief Pen Freitas auf der rund sieben Kilometer langen Strecke im Gelände auf den 50. Platz. In der Teamwertung reichte es für Portugal für Rang neun. Als die 31-Jährige die Ziellinie überquerte, wurde sie sofort von ihren Teamkolleginnen in den Arm genommen.
Die Behandlung von Pen Freitas läuft immer noch, erst seit ein paar Wochen kann sie wieder intensivere Trainingseinheiten absolvieren.
Vater stirbt bei Wettkampf auf der Tribüne
Wie sich Pen Freitas nach ihrer Krebserkrankung zurückkämpfte, ist an sich schon bemerkenswert - umso mehr, wenn man auf den unglaublichen Schicksalsschlag zurückblickt, den sie vor zehn Jahren erlitt.
Damals verstarb der Vater von Pen Freitag während eines Wettkampfes seiner Tochter auf der Tribüne an einem Herzversagen.
„Schreibe deine Geschichte“
Danach setzte es sich die damals 21-Jährige als Ziel, zum Gedenken ihres Vaters eine Olympa-Teilnehmerin zu werden. Diesen Traum erfüllte sich die Leichtathletin 2016 in Rio und 2021 in Tokio, als sie über 1500 Meter an den Start ging.
Nach der Nominierung für die Crosslauf-EM schrieb Pen Freitas auf ihren sozialen Plattformen: „Wenn alle denken, du bist unrealistisch, verrückt oder zu viel - erinnere dich daran, dass das, woran du glaubst, es IMMER wert ist, dafür zu kämpfen, schreibe deine Geschichte auf deine Weise.“
Das EM-Rennen der Frauen in Antalya gewann die Italienerin Nadia Battocletti. Nach U20- und U23-Gold, gelang es der olympischen Medaillengewinnerin von Paris, ihre Sammlung zu komplettieren. Silber ging nach einer schwierigen Saison überraschend an Deutschlands Konstanze Klosterhalfen. Die Türkin Yasemin Can wurde Dritte.