Leo Neugebauer, deutscher Rekordhalter im Zehnkampf und Olympiazweiter von Paris, hat mit dem Bowerman Award 2024 die höchste Auszeichnung im US-Collegesport erhalten. Der 24-Jährige, der seit fünf Jahren an der University of Texas in Austin lebt und trainiert, schrieb damit Geschichte: Er ist der erste Europäer, ebenso wie der erste Deutsche, der diese Ehrung erhält.
Besondere Ehre für Silber-Held
Neugebauer beeindruckte in der Saison 2024 mit herausragenden Leistungen.
Im März brach er den deutschen Rekord im Hallen-Siebenkampf und nur drei Monate später übertraf er sich erneut, als er bei den NCAA-Zehnkampfmeisterschaften mit 8.961 Punkten nicht nur seinen deutschen Rekord, sondern auch die Weltjahresbestleistung aufstellte. Besonders spektakulär war sein Diskuswurf über 57,70 Meter, der einen neuen Weltrekord für den Zehnkampf bedeutete.
Die höchste Auszeichnung in der College-Leichtathletik
Diese Erfolge machten Neugebauer zu einem der besten Athleten in der Geschichte der NCAA. Insgesamt hält er vier der fünf höchsten Punktzahlen im Zehnkampf, die jemals bei College-Meisterschaften erzielt wurden.
Doch sein Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit und akribischer Analyse. „Ich habe mich nach der Saison immer hingesetzt und überlegt: Was habe ich falsch gemacht und was kann ich besser machen?“, erklärte der 24-Jährige bei seiner Ehrung. Er dankte außerdem seinen Trainern für die große Unterstützung.
Die Verleihung des Bowerman Awards in Orlando war für Neugebauer ein ganz besonderer Moment. Der Preis, der seit 2009 jährlich vergeben wird, zeichnet die besten College-Leichtathleten aus. Vor Neugebauer hatte unter anderem 100-Meter-Olympiasiegerin Julien Alfred den prestigeträchtigen Award erhalten. Auch Stabhochsprung-Weltrekordler Armand „Mondo“ Duplantis war 2019 in der Vorauswahl vertreten, ging bei der Ehrung aber leer aus.
Neben der sportlichen Anerkennung bedeutet der Titel auch eine große Ehre für die University of Texas. Neugebauer reiht sich als dritter Preisträger seiner Universität ein, neben Courtney Okolo (2016) und Julien Alfred (2023). Damit festigt Texas seinen Ruf als Talentschmiede im US-Collegesport.