Vor 41 Jahren schrieb Sprint-Ikone Carl Lewis Leichtathletik-Geschichte - und auch Emmit King verewigte sich dabei in den Annalen.
Ein Gold-Läufer mit tragischen Ende
Bei der allerersten Leichtathletik-WM in Helsinki 1983 gewann Lewis - ein Jahr vor seinem Vierfach-Gold bei Olympia in Los Angeles - das erste 100-Meter-Rennen auf der neuen großen Bühne. Sein Landsmann Emmit King holte Bronze hinter Calvin Smith. Zwei Tage später jubelte das US-Trio zusammen mit Willie Gault gemeinsam über Gold in der 4x100-Meter-Staffel in Weltrekordzeit. (HINTERGRUND: Der spät enthüllte Makel der Legende Carl Lewis)
Es war der Karriere-Höhepunkt für den damals 24 Jahre alten King - dessen Name heute vor zwei Jahren unter schockierenden Umständen in Erinnerung gerufen wurde.
Tödlicher Schusswechsel am hellichten Tag
Am 29. November 2021 wurde bekannt, dass der Leichtathletik-Rentner am Tag zuvor zu Tode gekommen war: Der 62-Jährige war von einem zwei Jahre jüngeren Freund erschossen worden - ebenso wie der Freund von ihm.
Die Tragödie ereignete sich am helllichten Tag, an einem Sonntagnachmittag in einem Haus in Bessemer in Kings Heimatbundesstaat Alabama - in den vergangenen Jahren wegen der hohen Kriminalitätsrate der Stadt mehrfach in den nationalen Schlagzeilen.
King und Willie Albert Wells stritten sich aus unbekannten Gründen - bis an den Punkt, an dem beide eine Schusswaffe zückten und aufeinander feuerten. Wells wurde an Ort und Stelle für tot erklärt, King starb im Krankenhaus.
Emmit King war 1983 Teil der Sprint-Elite
Die Medaillencoups in Helsinki waren die größten Erfolge für King geblieben, der 1983 auch College-Meister der USA als Student der University of Alabama wurde. In jenem Jahr war King Vierter der Weltjahresbestenliste und Teil der globalen Sprint-Elite, konnte das Niveau danach aber nicht konstant halten.
Bei Olympia 1984 und 1988 in Seoul war King noch für die US-Staffeln nominiert, aber letztlich nicht am Start. Seine persönliche Bestleistung erreichte er 1988 mit 10,04 Sekunden, als die Konkurrenz aber schon wieder einige Schritte weiter war: Lewis stellte bei seinem Sieg in Seoul (nachträglich zuerkannt wegen der Doping-Disqualifikation von Ben Johnson) einen neuen Weltrekord von 9,92 Sekunden auf.
King war geschieden von Lillie Leatherwood, Mitglied der US-Staffel der Frauen, die 1984 in L.A. Gold und 1988 in Seoul Silber geholt hatte.