Die Kenianerin Ruth Chepngetich hat einen unglaublichen Weltrekord im Marathon aufgestellt.
Unfassbarer Weltrekord aufgestellt
Bei ihrem Sieg in 2:09:57 Stunden in Chicago blieb sie knapp zwei Minuten unter der bisherigen Bestmarke, den die Äthiopierin Tigist Assefa 2023 in Berlin aufgestellt hatte (2:11:53 Stunden). Gleichzeitig unterbot sie die Schallmauer von 2:10 Stunden, die bei den Frauen unerreichbar erschien.
Höllentempo auf der ersten Hälfte
Die 30-Jährige war ab dem ersten Kilometer in einem atemberaubenden Tempo unterwegs. Die Zwischenmarken bei 5 und 10 Kilometern deuteten sogar auf eine Marathonzeit von deutlich unter 2:08 Stunden hin, den Halbmarathon absolvierte sie in 64:14 Minuten – nur sie selbst und zwei andere Läuferinnen waren auf dieser Strecke je schneller.
Am Ende konnte sie das Tempo zwar nicht halten, doch eine Fabelzeit wurde es dennoch. Zum Vergleich: Im Jahr 1967 wäre die Zeit der Kenianerin noch Weltrekord bei den Männern gewesen. Bis 1989 hatte noch kein bundesdeutscher Mann die 2:10 Stunden unterboten.
Ebenfalls unfassbar: Ihre bisherige Bestzeit von 2:14:08 Stunden unterbot Chepngetich um über vier Minuten!
Ein Rekord für Kiptum
Ihre lange nicht für möglich gehaltene Fabelzeit genoss die 30-Jährige in vollen Zügen - und widmete sie ihrem im Februar verstorbenen Landsmann Kelvin Kiptum.
„Der Weltrekord ist zurück in Kenia, ich widme ihm Kelvin Kiptum“, sagte die Siegerin später. Kiptum stellte 2023 ebenfalls in Chicago den Weltrekord der Männer (2:00:35) auf und verstarb knapp vier Monate später im Alter von nur 24 Jahren bei einem Autounfall. Vor dem Start hatte es eine Schweigeminute zu Ehren Kiptums gegeben
„Das ist mein Traum, der wahr geworden ist“
„Ich fühle mich großartig, ich bin stolz auf mich. Das ist mein Traum, der wahr geworden ist“, sagte die glückliche Siegerin: „Ich habe viel gekämpft und an den Weltrekord gedacht. Und ich habe ihn erfüllt.“ Bereits 2021 und 2022 hatte Chepngetich in Chicago gewonnen. Mit fast acht Minuten Rückstand kam Sutume Asefa Kebede aus Äthiopien als Zweite ins Ziel.
„Das Wetter war perfekt und ich war gut vorbereitet. Der Weltrekord war in meinen Gedanken“, sagte Chepngetich, die bereits 2021 und 2022 in Chicago als Erste über die Ziellinie gelaufen war. In Abwesenheit von Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Sifan Hassan (Niederlande) nutzte Chepngetich die guten Bedingungen gnadenlos aus
Doppelsieg von Kenia
Bei den Männern triumphierte mit John Korir ebenfalls ein Kenianer(2:02:43). Huseydin Mohamed Esa (Äthiopien) und Amos Kipruto (Kenia) belegten die Plätze zwei und drei.
Auch der Männer-Weltrekord von Kelvin Kiptum (2:00:35 Stunden) wurde vor einem Jahr in Chicago aufgestellt. Vier Monate später kam der Kenianer bei einem Autounfall ums Leben.