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Der Tod der Leichtathletik?

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Der Tod der Leichtathletik?

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Der Tod der Leichtathletik?

Die Kenianerin Ruth Chepngetich legt mit ihren 2:09:56 Stunden eine Marathon-Fabelzeit hin. Die Bestmarke nährt die Zweifel.
Ruth Chepngetich hat mit ihren 2:09:56 Stunden eine Marathon-Fabelzeit hingelegt
Ruth Chepngetich hat mit ihren 2:09:56 Stunden eine Marathon-Fabelzeit hingelegt
© IMAGO/Imagn Images
Die Kenianerin Ruth Chepngetich legt mit ihren 2:09:56 Stunden eine Marathon-Fabelzeit hin. Die Bestmarke nährt die Zweifel.

Übermenschlich? Eine sportliche Mondlandung? Der Tod der Leichtathletik? Ruth Chepngetich hat mit ihrem neuen Marathon-Fabelweltrekord die Lauf-Szene in Staunen versetzt - und gleichzeitig große Zweifel genährt.

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„Es ist fast so, als würde man jemanden auf dem Mond landen sehen“, sagte Carrie Tollefson, Olympia-Teilnehmerin von 2004, nachdem Chepngetich in Chicago nach 42,195 km in historischen 2:09:56 Stunden ins Ziel gestürmt war, die Ex-Weltmeisterin aus Kenia knackte als erste Frau die 2:10-Stunden-Schallmauer.

Mittelstreckenläufer hinterfragt Leistungssteigerung

Für den irischen Mittelstreckler Stephen Kerr war damit der Tag gekommen, „an dem wir uns endlich darauf einigen können, dass die Leichtathletik als Sport tot ist“, meinte Kerr bei X: „Ich frage mich, was sie im Training verändert hat, das diese massive Leistungssteigerung bewirkt hat“.

Und diese Steigerungen sind - nun ja - bemerkenswert. Bei ihrem Lauf in die Geschichtsbücher verbesserte Chepngetich ganz nebenbei ihre Bestleistungen über 5000 sowie 10.000 m und lief den fünftschnellsten Halbmarathon der Geschichte. Im Ziel war Chepngetich vier Minuten und 22 Sekunden schneller als bei ihrer bisherigen Bestleistung vor zwei Jahren, den Weltrekord verbesserte sie um fast zwei Minuten.

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Ruf Kenias hat gelitten

Das sei „übermenschlich“, meinte Kerr, der offenbar nicht daran glaubt, das eine solche Leistung mit den neuen High-Tech-Schuhen, Verbesserungen in der Trainingslehre, den extra engagierten männlichen Tempomachern oder der ultraschnellen Strecke in Chicago zu erklären ist: „Deutlicher kann man es nicht machen, dass dieses Ergebnis nicht normal ist. Sie machen den Sport und die Athleten, die sauber sind, buchstäblich zum Gespött“.

Der Ruf Kenias hat zuletzt wegen zahlreicher Dopingfälle stark gelitten, allein in den vergangenen drei Jahren wurden 78 Athleten und Athletinnen sanktioniert, zuletzt wurden der neu gegründeten Nationalen Anti-Doping-Agentur (ADAK) die finanziellen Mittel drastisch gekürzt. Was sie Zweiflern vor diesem Hintergrund entgegen würde, wurde Chepngetich hinterher gefragt. „Ich weiß nicht“, sagte die Weltrekordlerin: „Die Leute müssen ja über etwas reden“.

Das Fachmagazin Let‘s Run schrieb, dass die 2:09:56 Stunden von Chepngetich „so schnell“ sind, „dass es uns schwer fällt, das zu begreifen“.