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Deutsches Olympia-Drama in Neugebauers Schatten: "Kartenhaus zusammengestürzt"

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Deutsches Olympia-Drama in Neugebauers Schatten: "Kartenhaus zusammengestürzt"

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„Kartenhaus zusammengestürzt“

Niklas Kaul erlebt bei seinem Zehnkampf ein Martyrium über acht Disziplinen. Ein versöhnlicher Schlusspunkt sorgt dafür, dass er doch noch seinen „Frieden mit Paris“ macht - und L.A. 2028 in den Blick nimmt.
Nils Politt muss während des olympischen Radrennens in Paris einen Zwischenstopp einlegen - und landet in einem berühmten Café.
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Niklas Kaul erlebt bei seinem Zehnkampf ein Martyrium über acht Disziplinen. Ein versöhnlicher Schlusspunkt sorgt dafür, dass er doch noch seinen „Frieden mit Paris“ macht - und L.A. 2028 in den Blick nimmt.

Die Silbermedaille von Leo Neugebauer sorgte am Samstagabend für weitgehend strahlende Gesichter bei den deutschen Leichtathletik-Fans - auch wenn der 24-Jährige zwischenzeitlich sogar auf Goldkurs gelegen hatte.

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Auch Neugebauer selbst zeigte sich überaus zufrieden und weinte nicht dem verpassten Olympiasieg hinterher.

Niklas Kaul, der ebenfalls mit großen Erwartungen in den Zehnkampf gestartet war, vergoss dagegen bittere Tränen - allerdings schon nach dem ersten Tag.

„Das war mental der schlimmste Zehnkampf, den ich gemacht habe“, gestand Kaul in der anschließenden Presserunde. „Ich saß am Freitagabend alleine in meinem Zimmer und habe die ein oder andere Träne verdrückt.“

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„Jetzt bin ich froh, dass ich es durchgezogen habe“

Kaul hatte überhaupt nicht in den Wettkampf gefunden und lag am Ende des ersten Tages auf Platz 21 - ohne jegliche Hoffnung, noch in den Medaillenkampf eingreifen zu können.

Doch Kauls Martyrium setzte sich zunächst auch am Samstag fort, ehe er mit seinen beiden Sahne-Disziplinen (Speer und 1500 Meter) noch eine famose Aufholjagd hinlegte und den Zehnkampf mit 8445 Punkten abschloss.

„Jetzt bin ich froh, dass ich es durchgezogen habe, In den zwei Tagen war ich kurz davor, die Spikes in die Ecke zu schmeißen und zu sagen: ‚Das reicht, das macht keinen Sinn mehr‘. Mit den letzten beiden Disziplinen kann ich mich jetzt doch anfreunden.“

Los Angeles als Schlusspunkt der Karriere?

Mit Platz 8 sei er am Ende froh, sagte Kaul. „Ich habe meinen Frieden mit Paris gemacht.“

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Warum er so holprig in den Wettkampf startete - dafür hatte Kaul schon kurz nach dem abschließenden 1500-Meter-Lauf eine Vermutung. „Ich bin in den Wettkampf gegangen und habe mir sehr viel vorgenommen. Das hat in den ersten beiden Disziplinen nicht geklappt - und dann ist dieses mentale Kartenhaus in sich zusammengestürzt“, sagte der Weltmeister von 2019.

Kaul weiter: „Was auch nicht geholfen hat: Ich habe mich im letzten halben Jahr ausschließlich auf den Sport konzentriert, weil ich damit diese Leichtigkeit und Lockerheit verloren habe. Ich brauche nebenbei noch was, das werden wir in Zukunft wieder anders machen.“

Am Ende blickte Kaul noch auf die kommenden Spiele, die möglicherweise ein Schlusspunkt seiner Karriere bilden könnten. „Los Angeles steht schon noch auf der Liste - vielleicht dann als letzter Zehnkampf der Karriere.“