Was für ein Drama um Robert Farken - nun doch mit einer glücklichen Wendung!
Bitteres EM-Drama nimmt Wendung
Der deutsche 1500-Meter-Läufer, der mit großen Hoffnungen gestartet war, schien wegen eines Sturzes im Vorlauf ausgeschieden zu sein und seinen Traum von einer möglichen Medaille begraben zu müssen. Nun allerdings haben die Verantwortlichen nach einer Video-Review entschieden: Farken ist doch im Finale, weil er an dem Sturz nicht schuldig war.
Daniel Farken sah Felle nach Sturz davonschwimmen
Kurz nach dem Beginn der Schlussrunde war der vor Farken liegende Niederländer Noah Baltus gestürzt und hatte damit eine Kettenreaktion ausgelöst: Der an Position fünf liegende Farken konnte nicht mehr ausweichen und fiel über den Konkurrenten wie auch weitere Läufer.
Zwar konnte der 26-Jährige sich schnell wieder aufrappeln, aber am Ende reichte es nicht mehr, um sich noch einen der ersten sechs Plätze zu sichern. Am Ende kam er als Elfter ins Ziel und hatte rund dreieinhalb Minuten Rückstand auf Position sechs.
Das Aus wirkte endgültig, denn Farken selbst kam im ZDF-Interview zum Schluss, dass er Mitverursacher des Sturzes war und deswegen gemäß der Regeln keine Gnade bei den Wettkampfrichtern finden würde: „Das ist der Worst Case“, fluchte er spürbar mitgenommen.
„Ich hab nur noch Füße und Fersen auf mich zukommen sehen und dachte: Oh Sch***e“, sagte Farken nach dem Rennen beim ZDF und meinte, dass er den Sturz „selbst ein bisschen verschuldet“ habe. Als Farken im Interview mit Reporter Norbert König die TV-Bilder erstmals sah, traf ihn der Anblick der vertanen Chancen hörbar noch mehr ins Herz (“Scheiße, Mann. Ach ...“).
Auch DLV-Sportvorstand hatte das Finale im Anschluss quasi abgeschrieben: „Wir müssen uns das im Video in Ruhe anschauen, aber wenn der Athlet selber sagt, dass er wohl selbst schuld war, ist das ein Indikator.“
„Leider Gottes gehören Stürze dazu“
Im Gespräch mit SPORT1 - kurz nach seinem ZDF-Interview, vor der Entscheidung der Wettkampf-Jury - gestand Farken dann außerdem noch, eigentlich „nicht der größte Freund“ der nachträglichen Video-Review zu sein: „Leider Gottes gehören Stürze dazu, früher war man dann einfach in jedem Fall raus und ich nehme das sportlich. Wenn es anders kommt, nähme ich es aber natürlich auch mit Kusshand, da bin ich auch ehrlich.“
Farken haderte dennoch mit seinem Rennverhalten vor dem Sturz: „Womöglich war das Risiko zu hoch, ich hätte wohl ruhiger bleiben müssen und hätte mehr auf die letzten 200, 300 Meter vertrauen müssen. Aber ich habe die Geduld verloren.“
„Ich hab mich unglaublich gefühlt“
Farkens vorzeitiges Aus wäre umso bitterer gewesen angesichts der Form, die er in dem Vorlauf gezeigt hatte. „Ich hab mich unglaublich gefühlt“, schilderte der 26-Jährige im ZDF und ergänzte, „ich stehe auf und nehme trotzdem noch zwei Leute weg auf den letzten Metern. Die Beine waren also gut.“
Dabei half auch nicht, dass ihm Superstar Jakob Ingebrigtsen, der durch den Sturz auch eine große Energieleistung an den Tag legen musste, nach dem Rennen aufmunternde Worte zu sprach. „Er meinte zu mir: Hättest ruhiger bleiben müssen, denn du sahst gut aus“, berichtete Farken vom Gespräch der beiden.
Farken ist nun der einzige Deutsche, der noch im Rennen ist: Im ersten Vorlauf waren Marius Probst und Amos Bartelsmeyer ausgeschieden