Beim vierten deutschen Meistertitel in Serie für Speerwurf-Ass Julian Weber ist der Olympia-Traum von Ex-Weltmeister Johannes Vetter endgültig geplatzt. Der Offenburger kam in Braunschweig bei seinem Saisondebüt nicht über 73,16 m hinaus und landete damit nur auf Rang sechs.
Tränen-Drama um deutschen Star!
Für die Paris-Qualifikation hätte Vetter, der zuletzt immer wieder mit Schulterproblemen und anderen Verletzungen zu kämpfen hatte, die geforderte Norm von 85,50 m werfen müssen.
Vize-Europameister Weber war mit seinen 86,63 m nicht zu schlagen, auf Platz zwei landete Rio-Olympiasieger Thomas Röhler (76,84/Jena) vor Aufsteiger Max Dehning mit 75,70 m. Der Leverkusener hatte im Frühjahr mit seinem Wurf auf 90,20 m für Furore gesorgt und mit dieser Weite weiterhin die Nummer eins der Weltrangliste.
Olympia-Aus: Vetter von Verletzungspech verfolgt
Vetter, der Olympia-Gold in Tokio als Topfavorit vor drei Jahren auf dramatische Weise verpasst hatte, wird seitdem vom Verletzungspech verfolgt. „Das tut mir in der Seele weh, weil ich weiß, was das für außergewöhnliche Sportler sind“, sagte Experte Frank Busemann in der ARD über die Weiten von Vetter und Röhler.
Der 31-Jährige hat alle großen Meisterschaften mit den Weltmeisterschaften 2022 und 2023 sowie der Heim-EM 2022 sowie zuletzt der Europameisterschaft in Rom verpasst. Und nun findet Olympia in Paris auch ohne ihn statt.
Dem Wurfarm gehe es „beschissen“, sagte Vetter, dem nach dem Wettkampf die Tränen kamen: „Seit März steht fest, dass ich definitiv am Ellenbogen operiert werden muss. Trotzdem habe ich es heute versucht.“
Und bis zum Schluss hoffte er, dass ihm irgendwie noch ein guter Wurf gelingen würde: „Aber die Schmerzen waren einfach zu groß.“ Aufgeben will Vetter aber nicht: „Weil ich weiß, dass einfach nur was im Tank ist.“
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mit Sport-Informationsdienst (SID)