Die sportliche Führung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hat vor den letzten EM-Wettkämpfen eine sehr durchwachsene Bilanz gezogen.
EM: Nächste herbe DLV-Enttäuschung?
„Wir haben eine gute Basis, aber müssen feststellen, dass wir in manchen Bereichen nicht performt haben“, sagte DLV-Sportvorstand Jörg Bügner auf einer Pressekonferenz am Mittwoch in Rom. Im Vergleich zu anderen Europameisterschaften bewege man sich bei der Medaillenausbeute „im unteren Bereich“.
EM: Mihambo deutsche Gold-Kandidatin
Vor der abschließenden Session am Abend, wo Deutschland durch Speerwurf-Europameister Julian Weber und Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo sowie in den Staffeln noch teilweise aussichtsreiche Medaillenchancen besitzt, konnte Deutschland keinen Titel gewinnen. Seit der Wiedervereinigung hat es noch keine europäischen Titelkämpfe ohne deutschen EM-Triumph gegeben.
Insgesamt holte das DLV-Team an den ersten fünf Wettkampftagen lediglich drei Medaillen in olympischen Disziplinen. Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye gewann ebenso Bronze wie Hindernisläufer Karl Bebendorf, dessen Disziplinkollegin Gesa Felicitas Krause wurde Vize-Europameisterin.
Leichtathletik: „Kleine Trendumkehr“ beim DLV
Hinzu kommen die Bronzemedaille von Amanal Petros im Halbmarathon sowie der zweite (Frauen) und dritte Platz (Männer) in den Teamwertungen über die halbe Marathon-Distanz.
Im Vergleich zur historisch schlechten WM in Budapest im Vorjahr, als Deutschland erstmals in der Geschichte ohne eine Medaille geblieben war, erkannte Bügner eine „kleine Trendumkehr“, zugleich „aber überhaupt keinen Grund, euphorisch zu werden“, führte der 55-Jährige sechs Wochen vor den Olympischen Spielen aus.
„Wir werden in den nächsten Wochen analysieren, wie wir eine Formzuspitzung hinbekommen und dies in Paris umsetzen - hoffentlich in Medaillen.“