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Deutscher Leichtathletik-Superstar kündigt Karriereende an!

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Deutscher Leichtathletik-Superstar kündigt Karriereende an!

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Mihambo spricht über Karriereende

Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat mit der EM in Rom und den Spielen in Paris zwei große Turniere vor Augen. Im SPORT1-Interview spricht die 30-Jährige über die Herausforderungen des Sommers - und was sie nach ihrer Karriere vorhat.
Alica Schmidt befindet sich in Südafrika im Trainingslager. Während sie ein Bad im Meer nimmt, wird der Leichtathletik-Star beklaut - von einem ganz speziellen Dieb.
Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat mit der EM in Rom und den Spielen in Paris zwei große Turniere vor Augen. Im SPORT1-Interview spricht die 30-Jährige über die Herausforderungen des Sommers - und was sie nach ihrer Karriere vorhat.

Es sind die Wochen der Entscheidungen in der Leichtathletik: Vom 7. bis 12. Juni findet die EM in Rom statt. In der Hochphase des Sommers - vom 26. Juli bis zum 11. August - geht es bei den Olympischen Spielen von Paris um die große Medaillenjagd.

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Mittendrin statt nur dabei ist Olympiasiegerin Malaika Mihambo, die auf die WM vergangenes Jahr verzichtete, jetzt aber wieder groß angreifen will.

Im Interview mit SPORT1 spricht die 30-Jährige über ihre aktuelle Form, was sie sich vom Sommer erwartet - und was sie nach ihrer Karriere plant.

Mihambo: „Geschwindigkeiten waren sehr gut“

SPORT1: Wie zufrieden sind Sie bislang mit ihrer Form?

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Mihambo: Ich bin eigentlich sehr zufrieden. Wir haben noch nicht so viel für die maximale Geschwindigkeit getan. Das stand in der bisherigen Trainingsphase noch nicht an, das kommt erst jetzt. Die Geschwindigkeitswerte sind trotzdem jetzt schon sehr gut. Das hat man hat man auch bei meinem ersten Wettkampf in Pliezhausen schon über die ersten 40, 50, 60 Meter gesehen, aber jetzt auch schon im Weitsprung-Wettkampf. Dort sind unsere Biomechaniker vor Ort, die auch schon die ersten Auswertungen geschickt haben. Die Geschwindigkeiten waren sehr gut. Ich bin einfach eine Athletin, die von der Geschwindigkeit lebt. Von daher, sind es für mich optimale Voraussetzungen, um in den Sommer zu starten.

SPORT1: Wie geht es Ihnen gesundheitlich?

Mihambo: Gesundheitlich geht es mir gut, ich habe keine größeren Beschwerden. Da kann ich mich sehr glücklich schätzen.

SPORT1: Hinter Ihnen hat sich schon eine ganze Reihe junger Athletinnen platziert. Ist es für Sie zusätzliche Motivation, wenn die Konkurrenz innerhalb Deutschlands stärker wird?

Mihambo: Auf jeden Fall. Als ich um die 20 Jahre alt war, da war es auch normal, dass bis zu fünf Athletinnen die Norm hatten. Es konnten aber eben nur drei springen. Daher kenne ich das. Konkurrenz belebt das Geschäft, deswegen freue ich mich auf die Saison.

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Mihambo: „Möglich ist alles“

SPORT1: Welcher weiteren Deutschen trauen Sie den Sprung nach Paris vor?

Mihambo: Mikaelle Assani müsste eigentlich auch schon qualifiziert sind, wir sind ja beide über 6,86 Meter gesprungen. Da musste man also nicht nach dem Listenplatz gehen. Von daher sieht es natürlich sehr gut aus für uns, man muss aber natürlich auch immer verletzungsfrei bleiben. Ansonsten können es Maryse Luzolo und Laura Raquel Müller beide schaffen. Möglich ist alles.

SPORT1: Im Juni findet die Europameisterschaft in Rom statt. Haben Sie noch eine kleine Rechnung offen, nachdem Ivana Vuelta Sie 2022 in München geschlagen hat?

Mihambo: Als Revanche würde ich es nicht sehen, wir hatten beide Wettkämpfe, bei denen wir angeschlagen waren. Sie 2018, als sie nicht mehr im EM-Finale starten konnte und ich 2022 mit einem Handicap nach meiner Corona-Infektion, als ich erst zehn Tage vorher wieder negativ getestet wurde. Das passiert einfach mal, man kann nicht immer gesund sein. Ich freue mich schon drauf, denke aber auch, dass Ivana nochmal sehr hart trainiert hat. Ich hoffe auf einen guten Wettkampf auf Augenhöhe. Es wird einem sicherlich nichts geschenkt.

Olympiasiegerin: „Ich kann nicht nach den Sternen greifen“

SPORT1: Wie schwer wird es, den erneuten Olympia-Sieg zu erringen, wenn man sich die Jahres-Bestweite von Tara Davis anschaut?

Mihambo: Es ist immer so, dass im Olympia-Jahr viele sehr gute Leistungen erzielt werden. Die Frage ist dann, wie es an Tag X aussieht. Das ist dann der 8. August 2024 in Paris. Da kann es so oder so aussehen. Ich gucke nach den Dingen, die in meiner Handlungsmacht stehen. Das bedeutet für mich: Ich werde mein Bestes geben, um einen möglichst guten Anlauf zu machen, optimal abzuspringen und eine optimale Flugphase zu erzielen. Wenn mir das gelingt, kann ich mit dem zweiten Blick schauen, wofür es reicht. Dann ist sicherlich auch viel möglich. Aber ich kann nicht nach den Sternen greifen, wenn ich mir Ziele setze, bei denen ich gar keine Handlungsmacht habe. Träumen ist schön, aber man muss auf dem Boden der Tatsachen bleiben.

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SPORT1: Ihre Bestleistung stammt noch von dem WM-Sieg 2019 in Doha. Trauen Sie sich zu, da nochmal ranzukommen oder sogar noch weiter zu springen?

Mihambo: Ja, auf jeden Fall. Natürlich ist eine Bestleistung von 7,30 Metern schwerer zu schlagen als eine von 6, 30 Metern. Trotzdem weiß ich, dass ich ein gutes Potenzial habe. Ich war auch 2022 nah dran, hatte bei der WM die weitesten Sprünge - leider übertreten - und war danach durch die Corona-Infektion auch längerfristig gehandicapt, so dass ich dort nicht mehr anknüpfen konnte. Aber natürlich ist es im Bereich des Möglichen, auch wenn viele positive Umstände zusammenkommen müssen.

SPORT1: Wie sehr kribbelt es jetzt, Olympia mit Fans zu erleben?

Mihambo: Ich war auch schon in Rio de Janeiro mit Fans, da war auch gute Stimmung. Da war ich auch an einem Tag da, als Usain Bolt gelaufen ist, da hat das Stadion gekocht. Deswegen freue ich mich drauf, weil man viel von der Energie des Publikums mitziehen kann. Ich hoffe, dass es mir unter den Umständen noch besser gelingt, mein volles Potenzial zu entfalten.

„Trotzdem ist es mir einfach gelungen“

SPORT1: Sie sind eine der wenigen Leichtathletinnen, die allein von dem Sport leben kann. Hätten Sie sich in früheren Zeiten gewünscht, dass die Förderung größer gewesen wäre?

Mihambo: Ich war überrascht davon, wie schnell es gehen kann, dass man von einem verletzungsbedingten Ausfall zu seinen finanziellen Grenzen kommt - auch, wenn man schon Olympia-Vierte geworden ist. Trotzdem ist es mir einfach gelungen, das zu stemmen. Ich weiß aber auch, dass es nicht jedem möglich ist, deswegen wünsche ich mir natürlich ein Sportsystem, wo jeder Athlet von seinen Leistungen leben kann. Viele arbeiten noch nebenher, da finde ich es noch beachtlicher, nebenbei noch auf dem Platz zu stehen und bei Weltmeisterschaften teilzunehmen. Das darf noch mehr ins Bewusstsein gelangen, dass viele Athleten doppelt gefordert sind. Da sollte es mehr Hochachtung geben. Wir haben zwar schon eine Sportförderung und wir haben auch Athleten, die beim Bund oder bei der Polizei arbeiten und dann freigestellt sind, trotzdem gibt es Athleten, die Vollzeit arbeiten. Da muss man mehr Möglichkeiten schaffen, dass das Existenzminimum abgesichert ist.

SPORT1: Man sieht sie mittlerweile auch immer öfter außerhalb von der Tartanbahn, sondern auch beispielsweise bei Talkshows. Hätten Sie vor einigen Jahren davon träumen können, dass Sie mal so einen Bekanntheitsgrad erreichen?

Mihambo: Nein, darüber habe ich nie nachgedacht. Das war nie meine Motivation für den Sport, ich habe es immer aus dem Spaß an der Bewegung gemacht. Das andere kam dann erst mit dem Erfolg.

Mihambo spricht über Leben nach der Karriere

SPORT1: Haben Sie schon einen Plan, wann Sie ihren letzten Sprung in die Weitsprung-Grube machen?

Mihambo: Ich weiß sicher, dass für mich spätestens 2028 Schluss sein wird. Ich wollte immer mindestens bis Paris machen und es sieht aktuell auch gut aus, dass ich nächstes Jahr auch noch an den Start gehe. Solange ich mit Spaß und Freude dabei sein kann und der Körper mitspielt, kann ich es mir bis 2028 gut vorstellen. Ansonsten wäre es für mich aber auch kein Problem, früher zu gehen.

SPORT1: Haben Sie schon einen Plan nach der Karriere?

Mihambo: Noch keinen konkreten. Ich habe immer sehr viele Ideen und bin vielseitig interessiert. Ich mache gerade noch mein Master-Studium in Umweltwissenschaften, das würde ich gerne noch abschließen, bevor ich meine sportliche Karriere beende. Da könnte ich vorstellen, in diesem Bereich später etwas zu machen. Im Hier und Jetzt bin ich aber noch Leistungssportlerin, da konzentriere ich mich erstmal drauf.

SPORT1: Trainerin ist kein Karriereweg?

Mihambo: Nein, eher nicht.