Die unter Dopingverdacht stehende Leichtathletin Sara Benfares hat ihre Karriere offiziell beendet. Das bestätigte der neue Anwalt der Mittel- und Langstreckenläuferin, Dubravko Mandic, gegenüber dem Saarländischen Rundfunk und der Saarbrücker Zeitung. Mandic rechne damit, dass das laufende Verfahren der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) zeitnah beendet wird.
Nächste Wendung im Fall Benfares
Der Dopingverdacht gegen Benfares hatte zuletzt hohe Wellen geschlagen. Nachdem bei der 22-Jährigen EPO und Testosteron zu einer positiven Doping-Probe geführt hatten, erklärte ihr Vater Samir, dass seine Tochter unter Knochenkrebs leide und daher behandelt werden müsse. Eine nötige medizinische Ausnahmegenehmigung existiere laut SR-Bericht allerdings nicht.
Sara Benfares: Von Krebs-Diagnose ist nicht mehr die Rede
Anwalt Mandic erklärte nun, dass seine Klientin an einer „diffusen Knochenerkrankung“ leide und bei einem französischen Arzt in Behandlung sei. Er gehe demzufolge nicht von einem Dopingfall aus, gibt der SR ihn wieder.
Der frühere AfD-Politiker Mandic - 2017 Bundestagskandidat in Tübingen - spricht in Benfares‘ Namen nun davon, dass eine Knochenkrebs-Diagnose nicht sicher, aber auch nicht ausgeschlossen sei: „Herr Benfares war insgesamt mit der Erkrankung seiner Tochter und der medial thematisierten Dopingkontrolle überfordert. Was er genau geäußert hat, wurde in der Familie noch nicht aufgearbeitet. Frau Benfares leidet an einer diffusen Knochenerkrankung, für die weder die Ärzte noch ihr Vater eine plausible Erklärung hatten.“
Was den Fall noch dubioser macht: Zuletzt wurde auch die jüngere Schwester Sofia Benfares - von Mandic nach eigenen Angaben nicht vertreten - positiv auf EPO getestet. Die 19-Jährige lief für den LC Rehlingen und damit für den Verein, dem auch Sara Benfares bis zuletzt angehörte. Dieser hatte die beiden Schwestern zuletzt ausgeschlossen.
Sara Benfares galt als eine der größten Hoffnungsträgerinnen im Mittel- und Langstreckenbereich. Im Jahr 2022 wurde sie Deutsche Meisterin über 10.000 Meter und durfte bei den Weltmeisterschaften in Eugene teilnehmen.
Im vergangenen Jahr hatte sie dann nur noch zwei Wettbewerbe bestritten.