Die WM verpasst, Olympia im Blick: Der frühere Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter hat nach seinem Comeback noch einiges an Arbeit vor sich, um wieder bei der Weltspitze anzuklopfen.
Rätselhaftes Drama um Gold-Helden
„Der Weg zurück ist aktuell extrem hart und wird auch zu den Olympischen Spielen in Paris hart werden“, sagte der 30-Jährige im Interview mit dem Deutschen Leichtathletik Verband (DLV).
Zuvor hatte der Offenburger am Sonntag bei den True Athletes Classics in Leverkusen zwar erstmals seit 14 Monaten wieder die 80-Meter-Marke übertroffen, die WM-Norm für das Saisonhighlight in Budapest (19. bis 27. August) aber deutlich verpasst.
„Der Gesamtkörper jammert natürlich, weil die Wettkampf-Belastung so groß war. Es fehlen schlicht und einfach seit anderthalb Jahren die harten Reize und Belastungen“, sagte Vetter nach seinem Wurf auf 80,82 m.
Bis vor wenigen Wochen konnte Vetter, der mit 97,76 m aus dem Jahr 2020 den deutschen Rekord hält, vor Schmerzen „nicht einmal einen Stein intuitiv ins Wasser werfen“.
„Nicht einmal einen Stein ins Wasser werfen“
Und das, obwohl „die MRT-Bilder der Schulter alle gut aussehen“. Eine genaue Diagnose gibt es nicht, zahlreiche „Therapien und Spritzen haben nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Mittlerweile gehen wir davon aus, dass die vordere Kapsel des Schultergelenks verdickt ist“, sagte der Weltmeister von 2017.
In Leverkusen fehlte die Weite, aber immerhin konnte Vetter den Wettkampf „mit sechs vollen Würfen durchziehen, ohne das Gefühl zu haben, dass danach eine Behandlung nötig ist“.
Weitere Wettkämpfe seien „auf jeden Fall geplant“, sagte Vetter: „Es geht darum, mit einem guten Gefühl die Olympia-Vorbereitung für Paris zu beginnen. Ich traue mir durchaus Würfe um die 85 Meter noch in diesem Jahr zu. Und 2024 geht es wieder in die Vollen.“