Jürgen Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), wünscht sich „die ein oder andere Milliarde“ und Olympische Spiele, um die Krise des deutschen Sports zu beenden. Dies würde am Ende nicht nur zu mehr Medaillen führen, sondern hätte auch „soziologische“ und „gesundheitspolitische Effekte“, sagte der SPD-Politiker am Rande der Leichtathletik-WM. Um wieder konkurrenzfähig zu werden, müsste ein Ruck durch Sportdeutschland gehen.
„Ein oder andere Milliarde“ für Sport?
"Wir haben ja seit 50 Jahren keine Olympischen Spiele gehabt in Deutschland. Das würde einen unheimlichen Anreiz auslösen" für junge Menschen, sagte Kessing: "Und es würde auch helfen, die sportliche Infrastruktur wieder auf Vordermann zu bringen. Ich glaube, das ist auch ein bisschen vernachlässigt worden die letzten Jahre und Jahrzehnte. Da haben wir viel nachzuholen."
Finanziell müsste Deutschland "mehr tun" für den Sport, die vom Bund insgesamt zur Verfügung gestellten "rund 300 Millionen" würden nicht ausreichen, um im Weltmaßstab mitzuhalten. "Da muss man aus meiner Sicht mehr tun", sagte Kessing: "Und ich glaube, wir müssen auch viel mehr im Schulsport tun. Und da hätten auch Olympische Spiele einen Reiz, sich wieder mehr mit den olympischen Sportarten auseinanderzusetzen - und nicht nur die Fun-Sportarten zu pflegen."