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Para-WM: Erst Mitgefühl, dann Gold-Jubel

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Para-WM: Erst Mitgefühl, dann Gold-Jubel

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Erst Mitgefühl, dann Gold-Jubel

Irmgard Bensusan hat bei der Para-Leichtathletik-WM in Paris ihren Titel über 200 m erfolgreich verteidigt. Für Johannes Floors wird es emotional.
Johannes Floors (l.) versucht Hunter Woodhall (r.) zu trösten
Johannes Floors (l.) versucht Hunter Woodhall (r.) zu trösten
© IMAGO/PanoramiC
Irmgard Bensusan hat bei der Para-Leichtathletik-WM in Paris ihren Titel über 200 m erfolgreich verteidigt. Für Johannes Floors wird es emotional.

Irmgard Bensusan und Johannes Floors haben am Schlusstag der Para-Leichtathletik-WM in Paris ihre Titel erfolgreich verteidigt. Die 32-jährige Bensusan lief in der Startklasse T64 über 200 m in 26,82 Sekunden wie vor vier Jahren in Dubai zur Goldmedaille. Weltrekordhalter Floors triumphierte über 400 m in der Startklasse T64 mit der zweitschnellsten Zeit jemals.

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Der 28 Jahre alte Paralympicssieger benötigte für die Runde im Stade Charlety 45,81 Sekunden, zu seinem Weltrekord aus Dubai fehlten lediglich drei Hundertstel. Über die 100 m hatte er die Titelverteidigung wie seine Leverkusener Vereinskollegin Bensusan noch verpasst.

Nach seinem Triumph über die 400 m zeigte sich Floors dann sehr emotional. „Die erste Träne musste ich schon unterdrücken, als ich meine Familien auf den Zuschauer-Rängen gesehen habe. Die zweite, als ich meine Kollegin Irmgard auf dem Sieger-Treppchen habe stehen sehen. Im Endeffekt waren das zwei puschende Momente.“

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Zudem hatte ihn das Unglück seines vielleicht stärksten Konkurrenten mitgenommen. Dem US-Amerikaner Hunter Woodhall war beim Einlaufen die Prothese gebrochen. Beim Start saß dieser weinend auf einem Hocker neben der Startaufstellung. „Das ist eine Katastrophe für ihn“, fühlte Floors mit dem 24-Jährigen, den er noch zu trösten versuchte.

Nele Moos musste sich nach Bronze im Weitsprung über 400 m mit Platz vier begnügen. Die 21-Jährige, ebenfalls für Leverkusen aktiv, erreichte im Finale der Startklasse T38 in 1:03,59 Minuten das Ziel, 15 Hundertstel fehlten ihr aufs Podest.

„Dass das so kommt, habe ich mir nicht mal erträumt“, sagte Bensusan, die ihre aktive Karriere nach den Paralympics 2024 in Paris beenden wird: „Ich will das nächste Jahr genießen, das wird ein schöner Abschluss.“ Bensusan, die in Südafrika geboren wurde und seit ihrem 18. Lebensjahr ein gelähmtes Bein hat, gewann bislang vier WM-Titel und fünf Silbermedaillen bei Paralympics.

Silber-Drama um Müller-Rottgard

Katrin Müller-Rottgard kam im Finale der Startklasse T12 über 200 m als Zweite ins Ziel. Da die 41-Jährige und ihr Guide Noel-Philippe Fiener allerdings das Band wenige Zentimeter vor dem Ziel zu früh losließen, wurden sie disqualifiziert und verpassten somit die Silbermedaille.

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Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) steht vor den letzten Wettbewerben am Montagabend damit bei elf Medaillen (5x Gold, 2x Silber, 4x Bronze). Die Para-Leichtathletik-WM war eine Art Generalprobe für die Paralympics im kommenden Jahr (28. August bis 8. September 2024), die ebenfalls in Frankreichs Hauptstadt stattfinden.

Bei der vorherigen WM 2019 in Dubai hatte das deutsche Team als Neunter des Medaillenspiegels ebenfalls elfmal Edelmetall gewonnen (7x Gold, 2x Silber, 2x Bronze).

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)