Wird es zeitlich nun eng? Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat bei den deutschen Meisterschaften erwartungsgemäß den Titel gewonnen.
Verletzung! Mihambo reagiert
Auf dem Weg zum angepeilten WM-Hattrick in sechs Wochen erlitt die Weltmeisterin allerdings eine Oberschenkel-Verletzung, die sich noch als gravierend herausstellen könnte.
Mihambo gewann am Sonntag in Kassel mit einer Saisonbestleistung von 6,93 Meter ihren sechsten DM-Titel in Folge, konnte den Wettkampf jedoch nicht zu Ende bringen.
Ihre Ambitionen bei der Weltmeisterschaft in Budapest (19. bis 27. August) erhielten damit trotz der zuvor guten Leistung einen herben Dämpfer. Die letzten beiden Versuche absolvierte Mihambo nicht mehr, nachdem sie im vierten Durchgang ihren Anlauf abgebrochen hatte. In der Folge kühlte Mihambo ihren linken Oberschenkel mit einem Beutel Eis.
Mihambo holt DM-Titel - und verletzt sich
Immerhin: Bei einer sich anschließenden Medienrunde versuchte die 29-Jährige, bereits wieder Optimismus zu versprühen: „Ich werde diese Woche wahrscheinlich noch oft den Arzt sehen müssen und abzuklären, was es ist. Ob es ein Muskelfaserriss ist oder eine Zerrung.“
Leichte Entwarnung gab es vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), nach dessen Angaben Mihambos WM-Start nicht akut gefährdet sein soll. Bei einer Ultraschalluntersuchung ihres linken Oberschenkels sei „kein Riss“ festgestellt worden, die erste Diagnose laute Verhärtung. Mihambo werde aber in den nächsten Tagen beobachtet.
„Meine Oberschenkelrückseite ist verkrampft, seitdem habe ich Schmerzen“, sagte Mihambo in der Mixed Zone: „Wenn ich Glück habe, ist es nichts. Wenn ich Pech habe, ist es eine Zerrung oder ein Muskelfaserriss.“ Es sei noch viel Zeit und auch keine „super-schwere Verletzung“: „Ich kann ja jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken und verzweifeln.“
Mihambo kommt als Titelverteidigerin
Mit ihren vor der DM erzielten 6,66 m war Mihambo nur als die Nummer drei in Deutschland nach Hessen gereist, die bei der DM auf Platz zwei landende Mikaelle Assani (Baden-Baden/6,91) und Maryse Luzolo (Königstein/6,68) hatten bessere Leistungen in der Meldeliste stehen.
Um ihre WM-Teilnahme musste Mihambo im Vorfeld als Titelverteidigerin gleichwohl nicht bangen.
Vor 13.000 Zuschauern im Auestadion ließ Mihambo von Beginn an keinen Zweifel an ihrem Erfolg aufkommen. Gleich im ersten Versuch flog Mihambo, die ein Infekt in der Vorbereitung zurückgeworfen hatte, bei ihrem besten Versuch nahe an die Siebenmetermarke, verschenkte nur vier Zentimeter am Brett.
Anschließend ließ die Athletin der LG Kurpfalz weitere Sprünge einen weiteren Sprung auf 6,93 m folgen, ehe sie im vierten Durchgang im Anlauf schmerzverzerrt ihr Gesicht verzog.
Schmerzen und Eisbeutel? Reicht es für die WM?
„Es tut mir echt leid. Sie ist echt eine gute Freundin von mir, ich hoffe, dass sie zur WM wieder fit ist“, kommentierte die Zweitplatzierte Assani (6,50 Meter) in der ARD die tragische Situation um Mihambo. „Ich war gerade im Gespräch mit meinem Coach - aber in dem Moment habe ich alles vergessen, was er mir gesagt hat.“
Mihambo, wenn sie denn rechtzeitig genesen und fit wird, könnte bei der WM in Ungarn das Triple perfekt machen und zum dritten Mal in Folge Weltmeisterin werden.
Dies gelang vor ihr nur der US-amerikanischen Rekordweltmeisterin Brittney Reese (2009, 2011, 2013).
„Ich bin in diesem Jahr leider immer ein bisschen unter meinen Möglichkeiten geblieben. Heute war es der erste Wettkampf, wo ich mal wieder so richtig dran war. Das sehe ich als gutes Zeichen und hoffe, dass die Saison dann noch gut verläuft“, so Mihambo weiter.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)