Malaika Mihambo hat den IOC-Beschluss zur Rückkehr russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten in den Weltsport scharf kritisiert.

„Der Beschluss ist für mich völlig unverständlich, weil er letztendlich die Entscheidung und Umsetzung auf die Ebene der einzelnen internationalen Sportverbände abwälzt“, sagte die 29 Jahre alte Olympiasiegerin zu SPORT1.

Mihambo sauer: „Moralisch gesehen ein Fiasko!“

„Es ist von außen schwer zu beurteilen, inwiefern Athleten am Krieg und/oder der Kriegspropaganda beteiligt sind. Unabhängig davon wird die Chance eröffnet, den Sport zu instrumentalisieren. Moralisch gesehen ist das ein Fiasko und zeigt, wie wenig der olympische Geist offenbar in der Realität gelebt wird“, wurde der deutsche Leichtathletik-Star deutlich.

„Frieden, interkultureller Austausch und FairPlay werden nicht großgeschrieben. Letztendlich brauchen wir meiner Meinung nach mehr Werte, die unser Handeln leiten, wenn wir an den Prinzipien von Olympia festhalten wollen“, betonte Mihambo.

IOC trifft umstrittene Entscheidung

Zuvor hatte das IOC unter dem Vorsitz von Dr. Thomas Bach bei einer Sitzung den Weltverbänden empfohlen, individuelle Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus trotz des Angriffskrieges auf die Ukraine unter der Bedingung der Neutralität wieder bei internationalen Sportwettkämpfen zuzulassen.

Teams bleiben dabei ebenso ausgeschlossen wie Angehörige des Militärs. Ein Beschluss für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris wurde vertagt.