Sprinterin Gina Lückenkemper hat sich zur deutschen Hallenmeisterin über 60 m gekrönt.
Lückenkemper: Erst Titel, dann Ärger
Die 100-m-Europameisterin gewann am Samstag bei den Titelkämpfen in Dortmund ein hochklassiges Finale in 7,17 Sekunden vor ihren Staffel-Kolleginnen Lisa Mayer (Wetzlar/7,21) und Alexandra Burghardt (Burghausen/7,22).
Allerdings sorgte die Gewinnerzeit für Verwirrung. Direkt bei Zieleinlauf blieb die Uhr für Lückenkemper bei 7,05 Sekunden angezeigt worden. Damit hätte die 26-Jährige nicht nur ihre eigene Bestzeit von 7,11 Sekunden unterboten, auch den 35 Jahre alten deutschen Rekord von Ex-Weltmeisterin Silke Möller hätte sie nur um eine Hundertstel verpasst. Kurz nach Lückenkempers Jubelschrei wurde die Zeit jedoch auf 7,17 Sekunden nach oben korrigiert. (NEWS: Alles zur Leichtathletik)
Ein Umstand, der bei der Starterin des SCC Berlin für Verwunderung und Ärger sorgte. „Das soll mir gerne noch einmal jemand erklären, wie man mehr als eine Zehntel nach oben korrigieren kann“, richtete sie sich an die Offiziellen und schob verärgert hinterher: „So stark hochzugehen, finde ich arg krass und ein bisschen fragwürdig.“
Eine Aufklärung gab es am späten Abend: Der Arm der zweitplatzierten Lisa Mayer hatte die Zeitmessung ausgelöst. Für den Zieleinlauf ist jedoch der Körperrumpf entscheidend.
Fehlstart-Drama bei den Männern
Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo bewies als Fünfte in 7,37 Sekunden ihre starken Sprint-Qualitäten. In ihrer Paradedisziplin kämpft die Weltmeisterin am zweiten Wettkampftag am Sonntag um Gold.
Ein Drama spielte sich bei der Entscheidung der Männer ab: Die Mitfavoriten Julian Wagner (LC Top Team Thüringen) und Owen Ansah (Hamburg) waren nach einem vermeintlichen Fehlstart disqualifiziert worden. Sie legten sofort Protest ein und starteten unter Vorbehalt - als Erster überquerte dann überraschend Aleksandar Askovic (München) in 6,56 Sekunden vor Ansah und Wagner die Ziellinie.
In der offiziellen Ergebnisliste wurden nach minutenlangem Warten Robin Ganter (Mannheim/6,65) und Philipp Corucle (Stuttgart/6,66) auf den Plätzen zwei und drei geführt, ursprünglich waren die beiden hinter den letztlich disqualifizierten Ansah (6,57) und Wagner (6,58) auf den Rängen vier und fünf eingelaufen.
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mit Sport Informationsdienst SID