Gold trotz nicht optimaler Vorbereitung. Das kennen wir doch von Konstanze Klosterhalfen. Genau, als sie bei den Heim-Europameisterschaften über 5000 Meter auf dem Podium ganz oben stand und ihr „Glück“ kaum fassen konnte.
Klosterhalfen setzt neue Reize
Aufgrund einer Verletzung Anfang des Jahres musste sich Konstanze Klosterhalfen „ein paar Tage rausnehmen“, wie sie bei den Deutschen Hallenmeisterschaften am SPORT1-Mikrofon sagte. „Mein Fuß hatte leider nicht mitgespielt. Deshalb war die Vorbereitung ein bisschen knapp.“
Zuletzt war die 26-Jährige für vier Wochen in Iten (Kenia) und hat ein hartes Trainingsprogramm absolviert. „Das war eine super Atmosphäre. Ich war das erste Mal vor meinem Halbmarathon dort“, den sie im spanischen Valencia in 1:05:41 Stunden gewann und sich auf Anhieb auf Rang zwei der ewigen deutschen Bestenliste katapultierte.
Klosterhalfen begeistert von Kenia
„Iten ist ein ganz besonderer Ort für mich. Es waren auch super viele andere Athleten da, die Hälfte aus Kenia, die andere Hälfte aus Europa. Dort trainieren die Besten und das gibt mir viel Selbstbewusstsein“, sagte die Leverkusenerin.
Klosterhalfen begeisterte im Zentrum des kenianischen Laufsports vor allem der Laufstil der Athleten: „Wenn man sieht, wie locker und schön die laufen, motiviert das einen unheimlich.“
Die nächste Etappe ist die Hallen-EM Anfang März in Istanbul, für die sie sich in Dortmund qualifiziert hat. Sie mache sich diesbezüglich aber wenig Druck, will sich hauptsächlich wieder an die Meisterschaftsrennen gewöhnen: „Ich brauche das einfach in Vorbereitung auf den Sommer, wo ich hoffentlich zu alter Stärke zurückfinde.“
„Ich weiß, dass da noch was drinsteckt.“
Zuletzt habe sie besonders an ihrer Schnelligkeit gearbeitet. Während in Dortmund nach den 3000 Metern die anderen Athletinnen am Boden lagen, lief Klosterhalfen schon wieder durch die Halle und ließ sich feiern.
„Ach, ich dachte mir, dass es wirklich schnell vorbei ist“, sagte Klosterhalfen und meinte damit ihre 3000 Meter in einer Siegerzeit von 8:34,89 Minuten. Hanna Klein wurde in 8:36,83 Minuten Zweite vor EM-Silbermedaillengewinnerin Lea Meyer, die in 8:50,83 Minuten ins Ziel kam.
Auf das Verbessern ihres Rekordes habe sie aufgrund des fehlenden Pacemakers nicht geachtet: „Ich weiß aber, dass da noch was drinsteckt.“
Die längeren Strecken kommen erst einmal nicht infrage. „Der Halbmarathon war ein Ausflug, um für die Bahnsaison einen Reiz zu setzen. Aber ein richtiger Marathon ist noch sehr weit weg. Auch die 10 Kilometer will ich nicht zu oft laufen, eher 5000 Meter.“
Am Samstag könnte Klosterhalfen in Birmingham über die 3000 Meter-Strecke an ihren deutschen Rekord heranlaufen. Oder diesen sogar überbieten. Ohne Anreisestress aus Kenia und mit Pacemaker sind die Voraussetzungen deutlich besser als in Dortmund.