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Geher-Zoff: Bestürzung in Leichtathletik

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Geher-Zoff: Bestürzung in Leichtathletik

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Bestürzung in der Leichtathletik

Statt der historischen 50-Kilometer-Strecke soll bei Olympia 2024 in Paris im Gehen ein Mixed-Team-Wettbewerb ausgetragen werden. Nicht nur der deutsche Bundestrainer bedauert das sehr.
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Statt der historischen 50-Kilometer-Strecke soll bei Olympia 2024 in Paris im Gehen ein Mixed-Team-Wettbewerb ausgetragen werden. Nicht nur der deutsche Bundestrainer bedauert das sehr.

Die Geher-Szene ist in Aufruhr.

Nachdem das entsprechende Komitee des Leichtathletik-Weltverbands im vergangenen Sommer die Abschaffung der Distanz über 50 Kilometer durchgesetzt hatte, kommt es für die Athleten nun noch dicker.

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Bei den kommenden Olympischen Spielen 2024 in Paris wird es aller Voraussicht nach auch die 35-Kilometer-Distanz nicht mehr geben, wie sie zuletzt bei der Leichtathletik-WM in Oregon auf dem Programm stand - und auch im kommenden August bei der WM in Budapest stattfinden wird.

Stattdessen soll es in Paris einen Mixed-Staffel-Wettbewerb über die Marathon-Strecke geben. Ein Zweier-Team (Mann und Frau) wird abwechselnd vier Mal eine Zehn-Kilometer-Strecke bewältigen - plus 195 Meter am Ende der Strecke.

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Mixed-Staffel statt 50 Kilometer

Der Plan der Funktionäre, das Gehen damit fernsehtauglicher zu machen, stößt bei den meisten Athleten auf Unverständnis.

Deren Argumente: Der Reiz der 50-Kilometer-Distanz entfalte sich immer erst am Ende, wenn die Qualen der langen Strecke die Sportler an ihre Grenzen bringen, sagte der deutsche Geher Carl Dohmann vor dem letzten 50-Kilometer-Wettkampf in Tokio 2021.

Weil die Sorge bestand, dass Gehen irgendwann sogar aus dem olympischen Programm fallen könnte, müssen die Athleten jetzt aber in den sauren Apfel beißen und sich für die Mixed-Staffel vorbereiten.

Die entsprechenden Pläne wurden erst Anfang Januar in den Ausschreibungskriterien veröffentlicht, wobei die endgültige Entscheidung darüber noch immer aussteht.

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Die Ungewissheit über das genaue Programm treibt die Geher-Szene zusätzlich um - so wie den spanischen Trainer José Antonio Quintana.

„Es ist frustrierend. Wir fühlen uns aufgrund der fehlenden Informationen hilflos, weil wir nichts Offizielles wissen, so dass wir keine Entscheidungen treffen oder Änderungen vornehmen können“, sagte der Coach in der spanischen Tageszeitung Marca.

„Dieser neue Wettbewerb wird sehr kritisch gesehen“

Unterstützung bekommt Quintana vom deutschen Bundestrainer Werner Klein, der den Gemütszustand seiner Athleten bei SPORT1 beschreibt.

„Dieser neue Wettbewerb wird bei den Gehern und Geherinnen sehr kritisch gesehen und findet kaum Zustimmung“, sagt Klein. „Jedoch müssen wir die Entscheidungen und Kriterien akzeptieren und uns bestmöglich auf die Wettbewerbe in Paris vorbereiten.“

Vor allem die Streichung der längsten Strecke in der Leichtathletik habe beim DLV für große Enttäuschung gesorgt.

„Wir bedauern sehr, dass die ursprünglichen 50 km der Männer nicht mehr ausgetragen werden, zumal wir bei den letzten Olympischen Spielen in Tokio mit Jonathan Hilbert und dem Gewinn der Silbermedaille sehr erfolgreich waren“, sagt Klein.

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Dass die Athleten auch eineinhalb Jahre vor den Spielen in Paris noch nicht genau wissen, worauf sie eigentlich trainieren, stößt allgemein auf Kopfschütteln.

„Das ist respektlos gegenüber den Athleten“, betont der spanische Geher Diego García Carrera, Bronzemedaillengewinner im 20-km-Gehen bei der EM 2022 in München. „Die Ungewissheit ist das Schlimmste, denn die Spiele sind das Rückgrat der Saisonvorbereitung.“