Der Streit um die Spitzensportförderung in Deutschland spitzt sich zu.
Legende greift Lückenkemper an
Nach dem schwachen Abschneiden der deutschen Athleten bei der Leichtathletik-WM hatte Sprinterin Gina Lückenkemper Kritik zurückgewiesen und das Förderungssystem in der Bundesrepublik bemängelt.
Die deutschen Sportler müssten sich nach Ansicht der 25-Jährigen „den Arsch aufreißen, um gegen diese Vollprofis antreten zu können“.
Die zweimalige Hochsprung-Olympiasiegerin Ulrike Nasse-Meyfarth kann die Aussagen von Lückenkemper indes nicht nachvollziehen. „Die Auffassung der Lady mit den schnellen Beinen und dem noch schnelleren Mundwerk, dass in Deutschland ja nur Halbprofis gegen Vollprofis aus anderen Ländern antreten, ist populistischer Unfug“, sprach die 66-Jährige im Interview mit dem Tagesspiegel Klartext.
Und weiter: „Das Vollprofi-Dasein wird doch immer nur darauf bezogen, Geld mit dem Sport zu verdienen.“
Olympiasiegerin hält Förderung für ausreichend
Die finanzielle Förderung in Deutschland schätzt Nasse-Meyfarth als ausreichend ein. „Ich weiß nicht, was da einen Sportler noch hindern soll, genauso wie ein sogenannter ‚Vollprofi‘ zwei Trainingseinheiten am Tag zu absolvieren und vielleicht noch eine Physiotherapie-Einheit“, meinte sie. (SERVICE: Zeitplan der Leichtathletik-EM)
Einen Ratschlag hatte die ehemalige Hochspringerin zudem ebenfalls auf Lager: „Ich rate aber, dass man sich, anders als der den Rest des Tages sich freizeitmäßig verlustierende und in den sozialen Medien tummelnde ‚Vollprofi‘, daneben mit einem Studium oder einer Berufsausbildung beschäftigt.“
Seit Montag laufen bei den European Championships in München die Leichtathletik-Wettbewerbe. Mit dabei ist auch Gina Lückenkemper.