Mit der Europameisterschaft in München geht für viele deutsche Leichtathletik-Profis ein Traum in Erfüllung.
Schmidt vor „einmaliger Gelegenheit“
So auch für Alica Schmidt, für die es sogar nochmal ein Stück weit spezieller ist. Schließlich ist es ihr erster Start bei einer EM im Erwachsenenbereich.
Diesen Umstand betonte die 23-Jährige auch im Gespräch mit SPORT1. Die Premiere sei „eine komplett neue Erfahrung, die ich aufsaugen und genießen möchte.“ (NEWS: Alles zur Leichtathletik)
Dass dieses Debüt auch noch bei einer Europameisterschaft im eigenen Land stattfindet, sorgt für zusätzliche Spannung, da es „wahrscheinlich auch eine einmalige Gelegenheit“ ist. „Ich kann es kaum erwarten, die Atmosphäre im Stadion zu erleben und selbst an den Start zu gehen, mit dem Wissen, dass meine Freunde und Familie mich im Stadion anfeuern.“
Alica Schmidt mit Lichtblick bei der WM
Neben dem Erlebnis selbst geht es für die Läuferin des SC Charlottenburg aber auch um sportlichen Erfolg. Bei der Leichtathletik-WM in Eugene, die aus deutscher Sicht wenig Gutes zu bieten hatte, schied sie in der 4x400 Meter-Staffel sowohl mit den Frauen als auch im Mixed in den Vorläufen aus.
Dass die gebürtige Wormserin jedoch in guter Verfassung ist, konnte sie in den USA dennoch unter Beweis stellen. Mit einer Einzelzeit von 51,95 Sekunden war Schmidt beim frühen Aus der Frauen-Staffel die beste deutsche Läuferin. „Beide Läufe waren, trotz der Ergebnisse, eine tolle und wichtige Erfahrung“, nimmt sie das Positive mit.
Weniger Social Media: „Fokus liegt auf dem Sport“
Um sich auch vor heimischem Publikum von ihrer besten Seite zu zeigen, hat sie noch direkt in den USA mit der Vorbereitung auf die EM in München begonnen. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland habe ihr dann zwar der Jetlag einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht, „weshalb ich es die ersten Tage in Deutschland etwas ruhiger angehen lassen habe.“
Danach habe sie aber nochmal alles gegeben, „um mit dem besten Gefühl an den Start zu gehen. Das war und ist das größte Ziel für die EM.“
Dafür hat sie, die international durch ihre Social-Media-Auftritte bekannt ist, ihre Instagram-Präsenz reduziert. Zwar mache es ihr immer noch Spaß, ihre über drei Millionen Follower an ihrem Leben teilhaben zu lassen, aber „der Fokus liegt ganz klar auf dem Sport.“ (NEWS: Alica Schmidt hadert mit Instagram)
Großes Ziel ist Paris 2024
Und das nächste Ziel ist schon definiert. Nach der Heim-EM richtet sich die ganze Aufmerksamkeit auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris. „Ich weiß, dass ich das Zeug dazu habe und freue mich schon darauf, in der neuen Saison Vollgas zu geben“, erklärte sie selbstbewusst.
Mit guten Leistungen in München kann sie auf jeden Fall eine starke Visitenkarte abgeben, um sich für Paris in Position zu bringen. Bei den Spielen in Tokio war sie schon dabei, schaffte es am Schluss aber nicht in die Staffel.
Somit könnte sie in Paris wieder ein Debüt feiern.