2,01 Meter groß, wallendes blondes Haar - und Fähigkeiten, die ihm früh den Ruf eines Jahrhundert-Talents einbrachten.
Das wurde aus einem deutschen Jahrhundert-Talent
Dietmar Mögenburg war ein junger deutscher Sportheld der Achtziger, der die Fans fesselte: Auf der Welt- und Europa-Bühne errang der Hochspringer acht Goldmedaillen.
Sein Sieg bei Olympia 1984 in Los Angeles ist unvergessen, seine legendären Duelle mit Landsmann Carlo Thränhardt ebenso. (Alles zur Leichtathletik)
An diesem Sonntag feiert der Leverkusener, der dank seiner Anlagen und unglaublicher Nervenstärke zum Pokerface der Hochsprung-Szene aufgestiegen war, seinen 60. Geburtstag. Was ist aus ihm geworden?
Dietmar Mögenburg - Carlo Thränhardt: Legendäre Duelle
Schon mit 16 galt Mögenburg nach einem Sprung über 2,23 Meter als Wunderkind, mit 17 sprang er 2,32 m, ein Jahr später 1980 tröstete er sich mit dem Weltrekordsprung über 2,35 m über den Olympia-Boykott von Moskau hinweg, wo DDR-Konkurrent Gerd Wessig triumphierte.
Dem EM-Sieg 1982 folgte 1984 mit dem Olympia-Gold in L.A. das Highlight der Karriere. Er konnte es feiern zusammen mit Ulrike Nasse-Meyfarth, die in L.A. ihren Coup von München 1972 wiederholte.
Mit Carlo Thränhardt, dem anderen männlichen Star der westdeutschen Hochsprung-Szene, lieferte sich Mögenburg legendäre Duelle. Obwohl Thränhardt ähnlich hoch springen konnte, war Mögenburg erfolgreicher, Thränhardts einziger internationaler Titel blieb der Gewinn der Hallen-EM 1983 in Budapest.
Das private Verhältnis der beiden? “Wir waren Freunde”, berichtete Mögenburg, der einige Anekdoten zu erzählen wusste: “Wenn Carlo mir erzählte, er hätte zwei Wochen lang wenig trainiert, dann wusste ich: Der hat in der Eifel richtig geballert. Ich erzählte ihm dann im Gegenzug, ich hätte auch nichts getan, weil ich etwas verletzt gewesen sei.”
Mögenburg heute: Neues Leben in Norwegen
Mögenburg beendete seine Karriere nach Olympia 1992 in Barcelona verletzungsbedingt. Anders als um Thränhardt, der als TV-Persönlichkeit, Freund und Fitness-Coach von Boris Becker und Dschungelcamp-Kandidat öffentlich präsent blieb, wurde es um seinen Rivalen ruhig.
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Mögenburg, dessen Beziehung mit Astrid von Moltke - Tochter der 2019 verstorbenen Zehnkampf- und Funktionärs-Legende Werner von Moltke - ihm zu aktiven Zeiten auch ein paar Storys in bunten Blättern einbrachte, lebt seit 2006 mit seiner norwegischen Frau nahe Oslo in deren Heimat.
Am Elitesportgymnasium NTG ist Mögenburg verantwortlich für die Leichtathletik-Ausbildung der Abiturklassen. Sohn Jonas und Tochter Katarina Mögenburg sind ebenfalls in der Leichtathletik aktiv geworden.
Und auch wenn’s nicht das aller-allerwichtigste ist: Dietmar Mögenburgs Haar ist auch mit 60 noch immer so lang und beneidenswert voll wie früher.
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Mit Sportinformationsdienst (SID)