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100 Meter: Trayvon Bromell will Usain Bolt beerben - seine traurige Geschichte

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100 Meter: Trayvon Bromell will Usain Bolt beerben - seine traurige Geschichte

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Bolt-Erbe? US-Star mit trauriger Story

US-Sprinter Trayvon Bromell hat beste Aussichten, bei Olympia das Erbe von Usain Bolt anzutreten. Ein Schicksalsschlag trübt jedoch die Vorbereitung auf Tokio.
Trayvon Bromell ist die neue Sprinthoffnung der USA
Trayvon Bromell ist die neue Sprinthoffnung der USA
© Imago
US-Sprinter Trayvon Bromell hat beste Aussichten, bei Olympia das Erbe von Usain Bolt anzutreten. Ein Schicksalsschlag trübt jedoch die Vorbereitung auf Tokio.

Bevor Trayvon Bromell seine Bühne betritt und explodiert, sucht sich der Sprinter einen ruhigen Platz, holt seine Bibel heraus und liest.

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Es ist ein Ritual, das ihm Kraft gibt. Bromell, die Nummer eins der Welt über 100 m, lässt "keinen Tag vergehen", an dem er dem Herrn "nicht dankt. Ohne Gott, ohne Glauben könnte ich nicht laufen." 

Und wie Bromell rennt in diesem Jahr - nach all den Schmerzen, Rückschlägen und Verletzungen in den vergangenen Jahren. Zuletzt sprintete der 25-Jährige aus den USA 9,77 Sekunden, damit ist er die Nummer sieben der ewigen Bestenliste - hinter Bolt, Tyson Gay, Yohan Blake, Asafa Powell, Justin Gatlin und Christian Coleman.

Bromell ist mittlerweile der große Favorit auf das wichtigste Olympia-Gold in Tokio und die Nachfolge von Usain Bolt. An diesem Wochenende muss er bei den Trials in Eugene das Ticket lösen (Usain Bolt: Warum er eine Goldmedaille verlor, was er heute macht).

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Ein Erfolg bei Olympia wäre die Vollendung einer kurvenreichen Karriere - die im vergangenen Jahr von einem Schicksalsschlag überschattet wurde.

Bromell drohte Karriere-Aus

Nicht nur weil Weltmeister Coleman wegen eines Anti-Doping-Vergehens gesperrt ist sowie Ex-Weltmeister Gatlin (9,98) und 200-m-Weltmeister Noah Lyles (10,03) schwächeln, ist Bromell Favorit in Tokio. Der Mann aus Florida ist in Hochform - und könnte das Versprechen einlösen, das er als erst 20-Jähriger mit WM-Bronze in Peking abgegeben hatte.

Mittlerweile hat sich Bromell aus "einer wirklich dunklen Gasse" herausgekämpft. Nach zwei Achillessehnen-Operationen drohte ihm das Karriere-Aus. Die Ärzte hätten ihm gesagt, dass er "nie wieder in Top-Form" kommen werde, "aber Gott war anderer Meinung", sagte Bromell, der sich stärker als jemals zuvor zurückgemeldet hat.

Bromell ist der komplette Gegenentwurf zu den grimmigen Gatlin und Coleman, deren Titel und Zeiten von Doping-Vergehen überschattet werden. Er liebt die Fotografie, interessiert sich für Mode und liest viel. Zudem scheut sich Bromell nicht, über Schwächen zu reden und psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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"Viele Dinge haben mir geholfen, mich als Mensch weiterzuentwickeln", sagte er: "Um mehr Frieden zu haben, richtig zu leben und mich nicht von innen heraus zu zerstören."

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Bromells Trainerin stirbt nach Coronavirus-Infektion

Angeblich weiß Bromell nicht, wo seine WM-Medaille von 2015 ist oder das Gold von der Hallen-WM 2016. Auch die Olympia-Medaille ist ihm nicht so wichtig. 

"Es geht mir nicht um Titel oder Zeiten", sagte er, diese seien "Luxus", aber nicht der "Grund", warum er rennt, jeden Tag trainiert: "Es geht um die Geschichte dahinter." Der Weg ist sein Ziel.

Bromell hat nicht vergessen, wo er herkommt. Nämlich "aus einer schlechten Gegend, in der es viel Armut gibt, wir hatten nicht wirklich viel", sagte er. 

Seine Mutter und seine langjährige Trainerin Garlynn Boyd gaben ihm Halt und Anstand mit. Sie hielten ihn "für etwas Besonderes, auch in Zeiten, in denen ich mich nicht als etwas Besonderes fühlte", sagte Bromell.

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Umso härter traf Bromell im vergangenen Jahr ein Schicksalsschlag: "Coach G" war am 24. Juni an den Folgen einer Coronavirus-Infektion verstorben.

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"Worte können den Schmerz, den ich fühlte, nicht beschreiben", sagte Bromell. Er rennt jetzt auch für sie.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)