Viel riskiert, nichts gewonnen: Nach einem fulminanten Start hat Mittelstreckenspezialist Homiyu Tesfaye bei seinem Debüt auf der Marathonstrecke die Olympianorm klar verpasst.
Tesfaye verpasst Olympianorm klar
Der 26-Jährige benötigte für die 42,195 km in Frankfurt/Main 2:18:30 Stunden und lag damit exakt sieben Minuten über der geforderten Norm für die Sommerspiele im kommenden Jahr in Tokio. Die knackte bei den Frauen dafür Katharina Steinruck als Zehnte in 2:27:26 Stunden.
Tesfaye blieb als 29. noch hinter dem Erfurter Karl Junghannß. Der WM-13. über 50 km Gehen von 2017 belegte in beachtlichen 2:17:54 Stunden den 27. Platz. "Ich habe alles gegeben. Ich habe noch Zeit und auch die Möglichkeit, die Norm zu erfüllen", sagte Tesfaye im hr-Fernsehen.
Tesfaye geht zu schnell an
Der frühere 1500-m-WM-Fünfte, der seit mehr als einem Jahr kein einziges Rennen mehr bestritten und sich überraschend für einen Start in seiner Wahl-Heimat entschieden hatte, lief die erste Hälfte sehr schnell. Zu schnell, wie sich später herausstellen sollte.
Den Halbmarathon absolvierte Tesfaye in weniger als 65 Minuten, lag nur knapp hinter der Spitze. Dann musste er dem hohen Tempo allerdings Tribut zollen und kurz vor dem Ziel von Krämpfen geplagt sogar kurzzeitig anhalten.
Zum Sieg bei nahezu perfekten Bedingungen mit 13 Grad und kaum Wind rannte Fikre Tefera aus Äthiopien, der sich auf den letzten Metern gegen seine drei Konkurrenten in der Spitzengruppe durchsetzte. Er überquerte die Ziellinie in der Frankfurter Festhalle nach 2:07:08 Stunden.
Der ehemalige Europameister Daniele Meucci (Italien) war als Achter bester Athlet, der nicht in Afrika geboren wurde.
Bei den Frauen triumphierte Valary Aiyabei (Kenia), die in 2:19:10 Stunden die schnellste in Frankfurt gelaufene Zeit aufstellte.