Obwohl deutlich im Schatten des 100m-Sprints ist der 200m-Lauf doch der Kurzstrecken-Wettbewerb mit der längsten Geschichte.
Wissenswertes zum 200m-Sprint
Seine Ursprünge gehen bis in die Antike zurück, in welcher der Stadionlauf zu einer der fünf Disziplinen im Rahmen des Pentathlons, also des damaligen Fünfkampfs, zählte, aber auch als Einzeldisziplin ausgetragen wurde.
Mit einer Distanz von einem stadion (griechisches Längenmaß), was umgerechnet 192,28 Metern entspricht, gilt der antike Stadionlauf somit als Ursprung des heutigen 200-Meter-Laufs.
Seine Premiere bei den Olympischen Spielen der Neuzeit erlebte der 200-Meter-Sprint 1900 in Paris. Damals war die Disziplin allerdings lediglich den Männern vorbehalten. Erst 1948 in London wurde die Disziplin erstmals auch bei den Frauen ausgetragen.
Die aktuellen Weltrekorde im 200m Sprint
Frauen: 21,34 Sekunden, Florence Griffith-Joyner (USA), aufgestellt am 29. September 1988 in Seol/Südkorea
Männer: 19,19 Sekunden, Usain Bolt (Jamaika), aufgestellt am 20. August 2009 in Berlin
Meilensteine in der Entwicklung des Weltrekordes
Erster Lauf unter 21 Sekunden: Den ersten offiziell von der IAAF (International Association of Athletics Federations) geführten Weltrekord von 21,6 Sekunden stellte Archie Hahn bei den Olympischen Spielen 1904 in St. Louis auf und hatte bis 1914 Bestand. Allerdings profitierte der "Meteor von Milwaukee" dabei davon, dass die 200 Meter seinerzeit auf einer durchgehend geraden Strecke gelaufen wurden. Daher dauert es auch noch bis 1936, ehe Jesse Owens am 5. August 1936 in Berlin erstmals unter 21 Sekunden blieb.
Erster Lauf unter 20 Sekunden: Bis 1968 wurde Owens' Weltrekord diverse Male unterboten, unter anderem stellte mit dem Wuppertaler Manfred Germar 1958 auch ein Deutscher den Weltrekord zwischenzeitlich ein. Doch erst 1968 gelang es dem US-Amerikaner Tommie Smith bei den Olympischen Spielen in Mexiko City unter 20 Sekunden zu bleiben (19,83 Sekunden).
Bolts unerreichter Fabellauf: Nur vier Tage nach seinem bis heute unerreichten Weltrekord über die 100m (9,58 Sekunden) unterbot Usain Bolt bei der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin auch seinen eigenen Rekord über die 200m. Mit einer Zeit von gerade einmal 19,19 Sekunden pulverisierte er die bisherige Bestleistung von 19,30 Sekunden dabei förmlich.
Weltrekord-Entwicklung bei den Damen: Den ersten offiziellen Weltrekord stellte Stanislawa Walasiewicz 1935 in einer Zeit von 23,6 Sekunden in einem gemischten Rennen mit Männern auf. Als erste Frau blieb Wilma Rudolph 1960 unter 23 Sekunden (22,9), Marita Koch (DDR) knackte 1979 in 21,71 Sekunden erstmals die 22-Sekunden-Marke. 1988 stellte Florence Griffith-Joyner dann bei den Olympischen Spielen in Seol im Halbfinale in 21,56 Sekunden einen neuen Rekord auf, den sie noch am selben Tag im Finale in 21,34 Sekunden erneut unterbot und der bis heute gültig ist.
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Allgemein Wissenswertes zum 200m Sprint
- Der Start wird vom Schiedsrichter per Schuss ausgelöst und erfolgt in der Regel im Tiefstart
- Jeder Athlet bleibt während des gesamten Rennens auf seiner eigenen Bahn. Verlässt er diese, zieht das eine Disqualifikation nach sich
- Läufe auf einer geraden Strecke werden in den Rekordlisten nicht berücksichtigt, da dort ein Zeitgewinn von drei bis vier Zehntelsekunden zu erwarten ist
- Die Rekorde mit Rückenwindunterstützung werden nur anerkannt, wenn die Windgeschwindigkeit höchstens 2,0 Meter pro Sekunde beträgt
- Für die Zeitnahme an der Ziellinie ist der Rumpf des Athleten ausschlaggebend
- Der 200-Meter-Lauf wird auch als Staffel und als Teildisziplin im Siebenkampf der Damen ausgetragen
- Da die Läufer auf den engen Innenbahnen stark benachteiligt sind, werden die 200m seit 2006 nicht mehr bei Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften ausgetragen