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Sprinter Julian Reus erreicht WM-Halbfinale

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Sprinter Julian Reus erreicht WM-Halbfinale

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Reus historisch, Gatlin protzig

Julian Reus zieht bei der WM als erster Deutscher seit 1983 ins Halbfinale ein. Justin Gatlin protzt nicht nur mit Goldschmuck, Usain Bolt macht noch keine Sorgen.
Julian Reus lief die 100 Meter in 10,14 Sekunden
Julian Reus lief die 100 Meter in 10,14 Sekunden
© Getty Images
Julian Reus zieht bei der WM als erster Deutscher seit 1983 ins Halbfinale ein. Justin Gatlin protzt nicht nur mit Goldschmuck, Usain Bolt macht noch keine Sorgen.

Im Schatten der Superstars Usain Bolt und Justin Gatlin hat Julian Reus am ersten Wettkampftag der WM in Peking Historisches geleistet.

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Der deutsche Rekordhalter Reus wurde in 10,14 Sekunden Dritter seines Vorlaufs und erreichte damit als erster Deutscher seit 1983 ein WM-Halbfinale über 100 m.

Damals, als der Fürther Christian Haas im Finale sogar Sechster wurde, erreichten allerdings nur 16 Läufer die vorletzte Runde, diesmal 24.

"Ich kann stolz sein, morgen gehe ich das ganz locker an", sagte Reus. Sven Knipphals (Wolfsburg) wurde in ordentlichen 10,31 bei Gegenwind von 1,4 m/s Vierter in seinem Rennen und schied aus. 

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Halbfinals und Finale am Sonntagnachmittag

Bolt spazierte ohne seine berühmten Mätzchen zum Vorlaufsieg, Herausforderer Gatlin trabte mit schwerem Goldschmuck behangen zur Tagesbestzeit.

"Das war okay, aber nicht perfekt", sagte Bolt, der vor dem Start ungewohnt ernst wirkte und bei leichtem Gegenwind (0,1 m/s) 9, 96 Sekunden lief.

Der Weltrekordler, dessen Stern im Pekinger Vogelnest 2008 mit drei Olympiasiegen aufgegangen war, richtete seinen Blick sogleich auf die Vorschlussrunde am Sonntag (13.10 Uhr MESZ/Finale 15.15): "Ich muss noch an der Feinabstimmung arbeiten, mache mir wegen Gatlin aber keine Sorgen." 

Gatlin seit fast zwei Jahren ungeschlagen

Der wegen seiner langen Dopingvergangenheit umstrittene US-Star zog im Gegensatz zu Bolt eine Show ab, gab mit Gold-Kette, -Armband und -Ohrringen den "Protzsprinter".

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Die Leistung aber beeindruckte: Mit leicht irregulärem Rückenwind (2,1 m/s) kam er aufreizend lässig zu 9,83 Sekunden.

Der achtmalige Weltmeister Bolt, der mit Ausnahme seines Fehlstart-Debakels bei der WM 2011 noch nie ein großes Finale über 100 m verloren hat, war nach vielen Problemen erst kurz vor der WM in Schwung gekommen.

Vier von Acht sind vorbelastet

Erzrivale Gatlin, der mit 9,74 Sekunden schnellste Sprinter des Jahres, ist seit fast zwei Jahren über 100 m ungeschlagen, im WM-Finale 2013 war Zweiter hinter Bolt geworden.

Neben Bolt und Gatlin gaben sich auch die weiteren Favoriten gaben sich keine Blöße: Ex-Weltrekordler Asafa Powell (Jamaika) gewann seinen Vorlauf locker in 9,95 Sekunden, auch Tyson Gay (USA) kam als Sieger in 10,11 eine Runde weiter.

In Gatlin, Powell, Gay sowie Mike Rodgers mussten vier der besten Acht der Peking-Meldeliste bereits Dopingsperren absitzen.

Bolt wie verwandelt

Bolt, der nahezu die komplette Saison 2014 verletzungsbedingt verpasst hatte und sich nach einem völlig verkorksten Start ins WM-Jahr völlig frustriert verkrochen hatte, wirkt seit seinen 9,87 Sekunden von London Ende Juli wie verwandelt.

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"Ich bin in Bestform. Selbst mein Start funktioniert zur richtigen Zeit - ich bin bereit", sagte er in Peking.

Ob dies aber reicht, den lange Zeit unschlagbar scheinenden Gatlin zu packen?

Der mehrmals überführte Dopingsünder strotzt vor Selbstbewusstsein, verglich den bevorstehenden Zweikampf dem legendären Fight zwischen Muhammad Ali und George Foreman 1974. "Das wird wie der Rumble in the Jungle", sagte der 33-Jährige - er sieht sich natürlich in der Rolle Alis: "Das halbe Feld schlage ich schon auf dem Aufwärmplatz."