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Dieser Report bedeutet Alarmstufe Rot für WWE

Konkurrent AEW hat zuletzt viel getan, um WWE gefährlich zu werden. Eine neue Analyse zeigt, dass dem Marktführer das Geschäft teils schon verdorben wird.
Bei WWE Friday Night SmackDown rächt sich Legende Edge für den Einbruch von Seth Rollins in dessen Familienanwesen - und fordert ihn zum Showdown in einem Hell in a Cell Match.
Konkurrent AEW hat zuletzt viel getan, um WWE gefährlich zu werden. Eine neue Analyse zeigt, dass dem Marktführer das Geschäft teils schon verdorben wird.

Die Ringpremiere von CM Punk nach dessen emotionalem Mega-Comeback, die Überraschungs-Debüts der von WWE übergelaufenen Bryan Danielson und Adam Cole. Grand Slam, die bislang größte Show der Promotion im New Yorker Arthur Ashe Stadium.

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Im vergangenen Monat hat der aufstrebende WWE-Konkurrent AEW einen Großangriff auf den Marktführer vollzogen (Alles zum Wrestling).

Und eine Auswertung der Geschäftszahlen zeigt: Die Promotion von Tony Khan - die WWE-Boss Vince McMahon offiziell noch nicht mal „Konkurrenz“ nennen will - ist damit schon jetzt sehr weit gekommen.

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AEW lockt mehr Männer unter 50 – und mehr Fans in die Hallen

In der aktuellen Ausgabe des Wrestling Observer Newsletter hat der einflussreiche Journalist Dave Meltzer einen umfassende Analyse der Quoten und Zuschauerzahlen von WWE und AEW im September vollzogen - mit teils verblüffenden Ergebnissen.

Zwei besondere Ausrufezeichen, die AEW gesetzt hat: Die TV-Show Dynamite hatte in der Kernzielgruppe mehr männliche Zuschauer als das langjährige WWE-Flaggschiff Monday Night RAW. Und: Die Shows von AEW hatten im Schnitt mehr zahlende Zuschauer vor Ort als die von WWE.

Zu den AEW-Veranstaltungen im September kamen im Schnitt 9061 zahlende Zuschauer, deutlich mehr als bei WWE (5380). Und auch wenn man die Grand-Slam-Show in New York als Sonderereignis herausrechnet, ist AEW noch klar vorn (7213).

Frauen halten WWE RAW vor Dynamite

Bei den TV-Zuschauern sieht das Bild in der Gesamtschau noch anders aus: Der Quotenschnitt von Dynamite lag in den USA bei 1,193 Millionen, der von RAW bei 1,755 Millionen.

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Der noch immer deutliche Vorsprung von WWE liegt aber vor allem an den Fans über 50, bei denen der seit Jahrzehnten etablierte Marktführer wohl noch auf Jahre hinaus einen uneinholbaren Vorteil hat. Beim Blick auf die für Geschäfts- und Werbepartner wichtigere „demo“ der 18- bis 49-Jährigen ist das Rennen schon jetzt weit enger: RAW siegte hier eher knapp mit 624.000 zu 591.000.

Und: Bei den männlichen Zuschauer in der Altersklasse ist Dynamite aktuell vorn (425.000 zu 393.000). Die erst vor zwei Jahren etablierte Show mit dem etwas anderen, mehr auf den harten Wrestling-Fankern ausgerichteten Konzept hat also einen wesentlichen Teil des wrestlingaffinen Publikums erobert (Hier erklärt CM Punk im SPORT1-Interview, was die AEW-Vision ausmacht).

Den Unterschied macht für WWE allerdings weiterhin die Fan-Minderheit der Frauen.

AEW-Fans zu rund 70 Prozent männlich

Schon seit längerem fällt auf, dass WWE mehr Frauen vor die Bildschirme lockt, sowohl absolut als auch relativ gesehen: Bei RAW liegt der Anteil in der Kernzielgruppe bei 38,2 Prozent, bei Dynamite sind nur 27,9 Prozent der Fans Frauen.

Für WWE macht sich aktuell bezahlt, dass sich das Imperium der McMahon-Familie in den vergangenen Jahren seine weibliche Fanbase vergrößert hat. In früheren Ären lag die Geschlechterverteilung bei WWE auch tendenziell bei 70:30.

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Als Schlüssel für die Verkleinerung des Ungleichgewichts gilt vor allem der Erfolg der auf die weiblichen WWE-Stars fokussierten Reality-Shows Total Divas und Total Bellas seit 2013. Die beiden Shows, die vor allem auch die Mainstream-Karriere der Zwillinge Nikki und Brie Bella anschoben, scheinen viele weibliche Fans dauerhaft an die einstige Männerdomäne gebunden zu haben (und gelten auch als indirekter Treiber der Women‘s Revolution).

AEW fährt Blut-Effekte herunter

AEW scheint bei dem Thema bereits sensibilisiert zu sein: Schon seit einiger Zeit fällt auf, dass die Liga weniger häufig als zuvor auf blutige „Blade Jobs“ in Matches setzt (womöglich auch wegen der Irritationen um das „Death Match“ zwischen Chris Jericho und Nick Gage Ende Juli).

Mit derartigen Effekten hatte man sich vom jugendfreundlichen WWE-Programm abgehoben. Die schon von vielen Promotern gemachte Erfahrung, dass Blut auf die Mehrzahl der weiblichen Zuschauerinnen abschreckend wirkt, scheint sich jedoch auch bei AEW zu bestätigen.

Kein Zufall dürfte auch sein, dass AEW mit Partnersender TNT vor kurzem selbst die Reality-Show „Rhodes to the Top“ um ihr Vorzeige-Pärchen Cody und Brandi Rhodes aus der Taufe gehoben hat.

SmackDown dominiert dank riesigem Vorteil

Bei den Gegenüberstellungen von AEW und WWE ist zu beachten, dass die zweite, um Topstar Roman Reigns aufgebaute WWE-Hauptshow SmackDown weiterhin in allen relevanten Bereichen mehr Zuschauer hat als AEW (2,245 Millionen gesamt, 782.000 in der „demo“).

Die Zahlen von SmackDown sind jedoch schwer zu vergleichen mit denen von Dynamite und auch RAW: SmackDown hat einerseits einen schlechteren Sendeplatz am Freitagabend, andererseits erreicht es auf dem frei empfangbaren Sender Fox jeweils rund 25 Millionen Haushalte mehr als die Partnerstationen von RAW (USA Network) und Dynamite.

Mit besonderer Spannung wird daher der kommende Freitag erwartet, an dem SmackDown auf den kleineren Sender FS1 ausweichen muss - und an dem WWE mit einer halbstündigen Verlängerung bewusst den direkten Zweikampf mit der AEW-Freitagsshow Rampage sucht.

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Ein weiterer Faktor, der zu berücksichtigen ist: RAW hatte im September durch den NFL-Start und die Monday Night Games stärkere Konkurrenz - weswegen die Offensive von AEW in diesem Monat strategisch clever platziert war. Im Oktober wird AEW selbst durch den Start der MLB-Playoffs und der NBA-Saison stärker beeinträchtigt sein.

Unüberhörbarer Warnschuss im Trend-Markt New York

Es bleibt also abzuwarten, inwieweit sich die Entwicklungen des Septembers dauerhaft verfestigen und wo sie Momentaufnahme bleiben. Sicher ist: WWE nimmt die Warnsignale wahr, hat sich bei RAW zuletzt mit der Ansetzung großer Matches gegen den Negativ-Trend gestemmt - und zudem auch einen ebenso radikalen wie hoch umstrittenen Umbau des Talentförderkaders NXT vollzogen.

AEW hat derzeit das größere Momentum, speziell in den großstädtischen Märkten im Osten der USA, die oft die Trends vorgeben, die sich später auch national und global ausprägen - und das WWE-Geschäft bleibt davon schon jetzt nicht unberührt.

Der Observer hat zuletzt wiederholt auf zwei weitere Aufsehen erregende Erkenntnisse hingewiesen: Der Vorverkauf der WWE Survivor Series in Brooklyn im November sei so schleppend angelaufen wie seit langem bei keinem WWE-Großereignis in New York, wo AEW mit der Grand-Slam-Show zuletzt triumphal eingezogen ist.

Das Gleiche gilt für die Ende November angesetzte RAW-Show in der UBS Arena, der neuen Halle der New York Islanders aus der NHL. Zum Zeitpunkt der Observer-Veröffentlichung hatte WWE nur 2775 Karten verkauft. AEW hatte für die neun Tage später ebenfalls in der UBS Arena stattfindende Epsiode von Dynamite schon 7392 Tickets abgesetzt.

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