Am Samstag das WWE-Comeback von Megastar John Cena beim SummerSlam in Las Vegas, am Tag davor die bislang größte Show von AEW in Chicago mit dem sich andeutenden Debüt von CM Punk.
Vor AEW-Debüt: Reigns kritisiert CM Punk
Das anstehende Wrestling-Wochenende ist das heißeste Duell um die Aufmerksamkeit der Fans, das es seit langem gegeben hat. Und schon jetzt bringt Cenas Gegner Roman Reigns den Anhang beider Promotions in Wallung.
In einem Interview mit dem bekannten Kampfsport-Journalisten Ariel Helwani für den Sender BT Sports kritisiert der Universal Champion von WWE Punk, wirft ihm Verbitterung und Selbstüberschätzung vor - und facht damit eine Grundsatzdiskussion an, die Fans seit vielen Jahren spaltet.
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Roman Reigns findet CM Punk “verbittert”
Reigns’ Kritik entzündete sich an einer von Helwani erwähnten Kritik Punks daran, dass WWE seit Jahren bei Großevents immer wieder prominente Rollen an Stars vergibt, die nicht (mehr) in Vollzeit bei der Promotion aktiv sind - so wie nun beim SummerSlam Cena und auch Legende Bill Goldberg, Gegner von WWE-Champion Bobby Lashley.
Auf diese Vorlage hin ging Reigns Punk persönlich an: “Solche Kritik kommt von verbitterten Menschen, die mutmaßlich gedacht haben, dass sie besser wären, als sie wirklich waren.”
Und weiter: “CM Punk war nicht so gut und nicht so ‘over’ wie John Cena, er war nicht so gut und ‘over’ wie The Rock, er hat die Massen nicht so bewegt. Es ist einfach, wie es ist. Ich verstehe den Frust, wenn ein Vollzeit-Performer mehr haben will. Aber man muss es hinnehmen.”
Er selbst werde sich über Cenas Auftritt gewiss nicht beschweren: “Jemand, der mehr Aufmerksamkeit auf unser Produkt lenkt, der in diversen großen Filmen dieses Sommers mitspielt, hat sich das Recht verdient, an diesem Punkt seiner Karriere ein Parttimer zu sein.”
Punk übte bei WWE Kritik an Sonderrolle von John Cena und The Rock
Reigns nimmt damit auch Bezug auf Kritik, die Punk schon zu aktiven Zeiten an der WWE-Hierarchie geübt hatte, an der Sonderrolle des damals selbst noch vollzeitaktiven John Cena und daran, dass seine Fehde mit dem damals als Gaststar aus Hollywood zurückgekehrten Dwayne “The Rock” Johnson zweimal Hauptkampf bei WrestleMania war (Wieso WWE-Fans The Rock einst real verachteten).
Punk, der trotz seiner damals prominenten Rolle nie einen WrestleMania-Hauptkampf bekommen hatte, verarbeitete seine Kritik auch in seiner berühmten, wegweisenden “Pipe-Bomb”-Ansprache 2011, in der er meinte, dass Cena und Rock in nur einem Punkt besser als er gewesen wären: “Kissing Vince McMahon’s ass”.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass auch Cena damals The Rock kritisiert hatte, dass er seine Wurzeln bei WWE für seine Filmkarriere vergessen hätte. Mittlerweile hat er diese Kritik jedoch zurückgenommen und mehrfach betont, dass ihm damals nicht klar gewesen sei, wie schwer es wäre, eine Karriere in Hollywood mit fortgesetzten Auftritten bei WWE zu vereinbaren.
Reigns polarisiert nicht zum ersten Mal
Ob Punk, der 2014 im heftigen Streit von WWE schied, heute noch als verbittert gelten kann, ist Auslegungssache, zuletzt hatte er sich auch gegenüber WWE versöhnlicher gezeigt und in einem Interview zuletzt auch explizit den oft gerade von seiner Fanbase kritisierten Reigns gelobt, dessen Neuerfindung als böser “Head of the Table” im vergangenen Jahr sei das Highlight des WWE-Programms.
Punk hatte auch Einfluss auf Reigns’ WWE-Karriere: Die als Vollstrecker für Punk eingeführte Gruppierung The Shield mit Reigns, Seth Rollins und Dean Ambrose (nun Jon Moxley bei AEW) war ursprünglich von Punk ersonnen worden. Anstelle von Reigns hatte Punk allerdings seinen Independent-Weggefährten Kassius Ohno (Chris Hero) im Sinn gehabt.
Während Reigns’ Feststellung, dass Punk bei WWE nicht dieselbe Massenwirkung hatte wie Cena und Rock unbestreitbar ist, werden sich an der Frage, ob er wirklich auch weniger gut war, die Geister scheiden.
Reigns dürfte das klar sein, er polarisiert mit seinen Ansichten auch nicht zum ersten Mal: Vor zwei Jahren etwa sorgte seine unter anderem im SPORT1-Interview geäußerte Meinung, dass er AEW nicht als Konkurrenz für WWE betrachte, für Wirbel - und an gleicher Stelle auch für Widerspruch vom damaligen WWE-Kollegen Daniel Bryan, der nun selbst wohl auf dem Weg zu AEW ist. Punk dürfte dort heute Nacht aufschlagen, in einer kurzfristig in seiner Heimat angesetzten Ausgabe der neuen Show Rampage.