Mit seinen zweideutig-kontroversen Raps vor seinen Matches hat der nach oben strebende Wrestler Max Caster bei WWE-Konkurrent AEW auf sich aufmerksam gemacht - diesmal jedoch auf eine Weise, die nicht nur seinem Arbeitgeber zu weit ging.
“Furchtbarer” Auftritt: AEW zieht Konsequenzen
Caster, der mit Anthony Bowens das Tag Team The Acclaimed bildet, hat nun einen verbalen Auftritt hingelegt, den Ligaboss Tony Khan öffentlich als “furchtbar” verurteilt und Konsequenzen verkündet hat.
Was war passiert?
Max Caster von The Acclaimed sorgt bei AEW für Ärger
Casters Markenzeichen ist wie einst beim frühen John Cena das Stilmittel des Battle-Raps, mit denen er seine Gegner vor den Matches verbal zerlegt. In dieser Woche hatte er sich dafür ein paar besonders heftige Reime ausgedacht.
Vor einem Kampf zusammen mit Bowens, Matt Hardy und The Blade gegen die frisch fest verpflichteten Varsity Blonds (Brian Pillman Jr. und Griff Garrison) sowie Matt und Mike Sydal attackierte er seine Gegner mit diversen sexuellen und politischen Anspielungen - die bald auch über das übliche Publikum der bei YouTube ausgestrahlen Webshow hinaus die Runde machten.
Casters Rap thematisierte unter anderem die psychischen Probleme von US-Turnstar Simone Biles bei Olympia - die bei Konkurrent WWE auch in einer ebenfalls auf Kritik gestoßenen Promo-Ansprache von Charlotte Flair bei RAW ebenfalls aufgegriffen worden waren.
Bei Caster ging der Rap so: “The Acclaimed kicking ass for miles, make you claim mental health like Simone Biles”, weitere grenzwertige Elemente folgten.
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Böse sexuelle Anspielung auf 19 Jahre alte Julia Hart
Mit der Zeile “The Sydals gonna pay the cost, I’m gonna treat those bitches like Duke Lacrosse” verwies Caster auf einen vielbeachteten Justizskandal 2006: Drei Lacrosse-Spieler der Duke University waren damals wegen Vergewaltigungsvorwürfen angeklagt worden, die sich als falsche Anschuldigungen erwiesen, was letztlich ihren Strafverfolger den Job kostete.
Zum Abschluss folgte noch die rhetorische Frage “What’s that smell here in North Carolina?” und einen angedeuteten sexuellen Reim, der sich auf Julia Hart bezog, Pillmans und Garrisons Managerin. Caster sprach das Wort, das sich auf “Carolina” reimt, nicht aus - was er meinte, war jedoch dennoch allzu offensichtlich.
Casters Rap zog jede Menge Kritik auf sich, vor allem wegen der Anspielungen auf Biles und Hart, vielfach angemerkt wurde auch, dass Hart erst 19 Jahre alt ist (Caster ist 32).
Tony Khan nennt Rap “furchtbar” und ändert die Abläufe
In einem Auftritt bei der Audioshow Busted Open Radio stellte sich AEW-Boss Tony Khan der Kritik und fällte ein eindeutiges Urteil: Der Rap sei “furchtbar” gewesen und hätte nicht gesendet werden dürfen, AEW hat ihn inzwischen auch aus der Show herausgeschnitten.
Als Konsequenz aus dem Skandal-Rap kündigte Khan an, künftig auch beim Schnitt der Webshows Dark und Dark: Elevation persönlich aktiv zu werden und dass nichts mehr hochgeladen werde, was er nicht selbst bewillige. Bislang hatte er das bei den Webshows ungenannten Mitarbeitern überlassen.
Khan vermied persönliche Kritik an Caster und rückte stattdessen die Abläufe ins Zentrum: Vor der TV-Show Dynamite gehe er die Raps normalerweise zusammen mit Caster durch. Wie bei allen anderen Wrestlerinnen und Wrestlern gebe es kein detailliertes Drehbuch, das ihnen von außen vorgegeben werde, er steuere “Stichpunkte” bei, die von den Aktiven selbst ausgearbeitet würden.
An der Show mit dem Skandal-Auftritt sei er nicht beteiligt gewesen, meinte Khan: Er hätte den Rap bei Dynamite nie durchgehen lassen.