Superhelden bei WWE: Das ist ein Thema, mit dem die Wrestling-Liga schon gute Erfahrungen gemacht hat.
Darum rührt dieser WWE-Moment alle
Als Cruisergewicht Gregory Shane Helms vor rund 20 Jahren zum maskierten, etwas zu sehr an seine Fähigkeiten glaubenden „The Hurricane“ wurde, fand er die Rolle seines Lebens.
Die Welt des Hurricane wurde ein eigener kleiner Kosmos, in den sich später auch Hall of Famerin „Mighty“ Molly Holly, George-Clooney-Ex „Super“ Stacy Keibler und Roman Reigns‘ tragisch früh verstorbener Bruder Rosey gesellten. Vor allem Helms‘ unterhaltsame Begegnungen mit dem damals schon auf dem Weg zum Megastar befindlichen The Rock brannten sich ins Gedächtnis der Fans.
Nun knüpft ein neuer Star an das geistige Erbe des Hurricane an: Nikki A.S.H. („Almost a Super Hero“), seit Montag neuer Damenchampion der Montagsshow Monday Night RAW - und auch im echten Leben als Beinahe-Superheldin verehrt. Unter anderem von einem deutschen Weggefährten.
Ex-WWE-Kollege Axel Tischer: „Sie ist 100 Prozent real“
„Ich freue mich riesig für sie, nicht nur weil sie eine meiner besten Freundinnen ist“, sagt der deutsche Wrestler Axel „Axeman“ Tischer im Gespräch mit SPORT1: „Sie ist 100 Prozent real! Die echteste, ehrlichste, freundlichste und hilfsbereiteste Person, die ich kenne.“
Axel „Axeman“ Tischer ist am 28. Juli zu Gast bei Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast: Die aktuelle Folge auf SPORT1, Spotify, Apple Podcasts, Deezer und überall wo es Podcasts gibt
Tischer, der als Alexander Wolfe im NXT-Kader von WWE zusammen mit der früheren Nikki Cross Teil der Gruppierung SanitY war, steht mit dieser Meinung nicht allein: Ihr Titelgewinn gegen Charlotte Flair am Tag nach ihrem Sieg bei der Großveranstaltung Money in the Bank entfachte einen riesigen Candystorm in den sozialen Medien.
Zahlreiche Fans, die die 32 Jahre alte Schottin in ihrer noch jungen Rolle schon gewonnen hat, feierten sie ebenso wie viele Kolleginnen und Kollegen, die neben ihrem Talent im Ring und ihrem Arbeitseifer vor allem ihre menschlichen Qualitäten betonten. Auch Vorbild Helms überraschte die neue Titelträgerin mit warmen Worten in der WWE-Webshow The Bump.
Frühere Nikki Cross glänzte schon in völlig anderer Rolle
Nicola Glencross - wie Nikki A.S.H. Eigentlich heißt - hatte sich vor ihrer WWE-Unterschrift als Nikki Storm in der europäischen Szene und dann auch weltweit hervorgetan.
Glencross, die an der Universität von Glasgow Geschichte studiert hat und früher auch als Fitnesstrainerin gearbeitet hat, bewies schon bei NXT ihre Fähigkeit, voll in einer Rolle aufgehen zu können.
In der an die durchgeknallten Tremor-Brothers-Killerbande aus dem Film „Smokin‘ Aces“ angelehnten Verbindung war sie das einzige weibliche Mitglied neben Tischer, Eric Young und ihrem heutigen Ehemann Killian Dain – mit dem Charakterzug, auch vor Prügeleien mit viel größeren und schwereren Männern keine Scheu zu haben.
Erste Erfolge mit Alexa Bliss, dann ein Tief
Während ihre männlichen Kollegen 2018 in den Hauptkader SmackDown wechselten, dort erfolglos waren und dann getrennt wurden (mittlerweile sind alle entlassen), verblieb Cross noch eine Weile bei NXT und kam dann auf eigenen Füßen nach oben.
„Es war das Beste, was ihr passieren konnte“, meint Tischer, der ab 7. August wieder für die deutsche Liga wXw antreten wird: „Sie hat dadurch die Zeit bekommen, als Charakter noch mehr zu reifen.“
Wissenswertes zum Thema Wrestling:
Cross formte nach ihrem eigenen Aufstieg ab 2019 ein ungleiches Duo mit Alexa Bliss, mit der sie zweimal die Tag-Team-Titel der Frauendivision hielt.
Nach Bliss‘ Neuerfindung als mystische Figur im Umfeld von „The Fiend“ Bray Wyatt hing Cross wieder in der Luft - ehe die Figur der Nikki A.S.H. Ihr einen neuen Schub verpasste.
Nikki A.S.H. war lange in Planung
Ehemann Dain berichtete im Podcast It’s My House, dass dem Debüt des von ihr selbst erdachten Charakters sechs Monate Vorarbeit vorausgegangen wären, das Kostüm wurde von einer Designfirma außerhalb von WWE entworfen.
Die Rolle ist nach Angaben von A.S.H. als kindgerechte Sympathieträgerin angelegt, die eine positive Botschaft vermitteln soll: Jeder Mensch könne so etwas wie ein Superheld sein, es brauche dafür keine Superkräfte, sondern nur ein gutes Herz.
Nach allem, was man hört, hat WWE sich die beste Verkörperung für diese Figur ausgesucht.