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WWE-Aus nach Podcast-Blamage

WWE feuert eine Autorin nach der Offenbarung, dass sie den Namen des Champions nicht kennt - was ein Schlaglicht auf eine umstrittene Firmenstrategie wirft.
Im Hauptkampf von WWE Hell in a Cell 2021 ging es mächtig zur Sache. Eine der Höhepunkte: Drew McIntyre stoppt den Aufgabegriff von Champion Bobby Lashley mit einer Kamikaze-Aktion.
mhoffmann
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WWE feuert eine Autorin nach der Offenbarung, dass sie den Namen des Champions nicht kennt - was ein Schlaglicht auf eine umstrittene Firmenstrategie wirft.

Ein blamabler Auftritt in einem Podcast hat eine frisch angeheuerte WWE-Autorin den Job gekostet - und für jede Menge Fan-Diskussionen über die Einstellungspolitik der Wrestling-Promotion gesorgt.

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Kenice Mobley, eine auch als Comedian bekannte TV-Schreiberin, war erst in diesem Monat für das Kreativteam von WWE verpflichtet worden und hätte ihren neuen Job bei der Montagsshow Monday Night RAW in Kürze antreten sollen.

Ein Auftritt in dem von den Comedy-Kollegen Fumi Abe und Mic Nguyen moderierten Podcast Asian Not Asian hat nun jedoch für so großen Wirbel gesorgt, dass WWE Mobley laut übereinstimmenden Medienberichten umgehend wieder gefeuert hat.

Was war passiert?

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Autorin Kenice Mobley wusste nicht, wie Bobby Lashley heißt

Mobley - als Comedian noch vor kurzem auch in der Late-Night-Show von Jimmy Fallon vor großem Publikum zu sehen -, sprach in dem Podcast offen darüber, dass sie vom Wrestling keine Ahnung hat, ohne dass das für WWE ein Hinderungsgrund für ihre Einstellung gewesen sei.

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Ein Betriebsgeheimnis verriet sie damit zwar nicht - dass WWE Vorkenntnisse nicht voraussetzt, ist in öffentlichen Stellenausschreibungen nachlesbar. Aber Mobley offenbarte ihre Wissenslücken auf eine Weise, die für Fan-Aufruhr sorgte und von der sich auch WWE offensichtlich in ein schlechtes Licht gerückt fühlte.

Unter anderem zeigte Mobley sich unsicher, wie der amtierende WWE-Champion Bobby Lashley heißt ("Da ist Bobby Ashley oder Lashley - ich sollte das eigentlich wirklich wissen -, ein riesiger schwarzer Typ jedenfalls"). In den sozialen Medien - wo Mobley aktuell ihre Accounts verschlüsselt hat - empörten sich viele Fans über die frappierende Wissenslücke. Auch interner Ärger deutete sich bald an: Am Freitagmorgen vermeldete der Wrestling Observer, dass Mobley "unter Feuer" sei, später berichtete zuerst Fightful von ihrer Kündigung.

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Die Angelegenheit ist für WWE besonders unangenehm, weil es letztlich ihre eigene und bewusst gewählte Firmenpolitik widerspiegelt - die unter Fans nicht erst seit dem Fall Mobley diskutiert wird.

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WWE will keine "Wrestling Company" mehr sein

Schon seit vielen Jahren wundern sich Fans, warum Wrestling-Vorkenntnisse bei bestimmten Stellenvergaben keine Rolle spielen, auch etwa bei Kommentatorenjobs. In diesem Jahr vergab WWE die Rolle als "Lead Announcer" bei RAW gleich zweimal an Fachfremde: Erst an den Sportjournalisten Adnan Virk (von dem es kurz darauf eine "einvernehmliche Trennung" gab), dann an den langjährigen MMA-Kommentator Jimmy Smith.

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Warum WWE solche Personalentscheidungen trifft? Die allgemeine Deutung ist, dass sie damit zum einen darauf setzt, dass es ein Gewinn ist, Impulse von Leuten zu bekommen, die "out of the box" denken und nicht in den Routinen der Wrestling-Welt verhaftet sind - und zum anderen damit auch eine große strategische Linie unterstreichen will.

Schon seit Jahren gibt es bei WWE eine verabredete Sprachregelung, nach außen zu vermitteln, dass WWE keine "wrestling company", sondern eine "entertainment company" sei - ein Satz, der vielfach von WWE-Sprechern angebracht wurde und zum Beispiel auch vom langjährigen Liga-Aushängeschild John Cena (Warum WWE John Cena fast gefeuert hätte).

Das börsennotierte Unternehmen kämpft damit gegen das Image, nur Nischenunterhaltung für Wrestling-Nerds zu bieten, WWE will mehr sein: eine Anlaufstelle für Köpfe auch aus dem "richtigen" Sport und der TV-Unterhaltung, die das Beste aus allen Welten bietet.

Kreativteam oft Angriffsfläche

Was in der Theorie gut klingt, sorgt in der Praxis aber für Angriffsfläche - nicht erst im aktuellen Fall.

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Der Wrestling Observer, der das Thema recht detailliert ausleuchtet, warnt zwar davor es überzuinterpretieren: Die großen Linien im WWE-Hauptprogramm zögen Branchenkenner wie Boss Vince McMahon (der auch den Kommentatoren bei den Liveshows mit sehr detaillierten Anweisungen in den Ohren liegen soll) und seine langjährige rechte Hand Bruce Prichard, die teils fachfremden Kreativautorinnen und -autoren seien eher für Detailarbeit zuständig.

Die Qualität der kreativen Detailarbeit wird speziell bei weniger im Mittelpunkt stehenden Storys von WWE aber oft bemängelt, von Fans und auch von früheren Stars der Promotion wie dem unter heftigen Verwünschungen der WWE-Kreativen zu Konkurrent AEW gewechselten Jon Moxley (Dean Ambrose).

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Konkurrent AEW verfolgt anderen Ansatz

AEW setzt sich gerade in dem Bereich bewusst von WWE ab, der von dort ebenfalls im Frust geschiedene Co-Geschäftsführer Cody Rhodes überraschte die Fans frühzeitig mit der Ansage, dass es bei AEW kein großes Kreativteam wie bei WWE geben würde: Die Wrestlerinnen und Wrestler sind dort selbst angehalten, ihre Storys und Promo-Ansprachen zu erarbeiten, unter Anleitung von Boss Tony Khan und seinen Vizes Rhodes, Kenny Omega und den Young Bucks - wobei Milliardärssohn Khan, der sich selbst als absoluter Wrestling-Nerd hervorgetan hat, als Chefbooker das letzte Wort hat.

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Die kreative Entfaltungsfreiheit, die ihnen bei AEW gewährt wird, wurde von manchen Wrestlern wie etwa dem aufstrebenden Darby Allin auch schon explizit als Grund angegeben, warum es sie zu AEW und nicht zu WWE gezogen hat. Auch viele Fans von AEW sehen das geringere Maß an Scripting-Vorgaben als große Stärke und ein Grund dafür, dass AEW sich etabliert und das Monopol von WWE gebrochen hat.

Der trotz allem in seiner Position noch nicht gefährdete Marktführer WWE hat bislang nicht zu erkennen gegeben, dass er seine eigene Herangehensweise infrage stellt. Welches Modell auf Dauer das erfolgreiche sein wird, müssen also die kommenden Jahre zeigen ...