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WWE-Aus: Dream bricht Schweigen

Massive Vorwürfe bremsten die Karriere des hoch gehandelten WWE-Talents Velveteen Dream aus. Nach seiner Entlassung verteidigt er sich nun.
Gegen Velveteen Dream stehen schwere Vorwürfe im Raum
Gegen Velveteen Dream stehen schwere Vorwürfe im Raum
© WWE
Massive Vorwürfe bremsten die Karriere des hoch gehandelten WWE-Talents Velveteen Dream aus. Nach seiner Entlassung verteidigt er sich nun.

Er galt als eines der größten Talente der Wrestling-Liga WWE, vom Star-Potenzial her womöglich als das größte.

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Patrick Clark alias Velveteen Dream begeisterte die Fans mit seinen schillernden Auftritten, er gewann schon einen großen Award, ohne je bei den Hauptshows RAW und SmackDown aufgetaucht zu sein. Das einstige WWE-Aushängeschild Stone Cold Steve Austin verglich ihn gar mit keinem Geringeren als Dwayne "The Rock" Johnson.

Die vielversprechende Karriere des 25-Jährigen geriet jedoch vom Gleis, als massive Vorwürfe gegen ihn auftauchten. Obwohl WWE zu ihm stand - und dabei keine glückliche Figur abgab - bekam Clark zuletzt kein Bein mehr auf den Boden.

Nun hat Clark die vergangene Woche aufgekommenen Medienberichte bestätigt, dass er von WWE entlassen worden ist - und nach langem Schweigen auch zu den gegen ihn im Raum stehenden Vorwürfen geäußert.

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Velveteen Dream startete ab 2018 bei WWE durch

Clark war 2015 Kandidat in der WWE-Castingshow Tough Enough und bekam danach einen Vertrag, er wurde Teil des Drittkaders NXT, wo er ab 2017 den Charakter vorstellte, der ihn bekannt machen sollte: Velveteen Dream, eine Glamour-Gestalt irgendwo zwischen Hauptvorbild Prince (seinen Finisher nannte er "Purple Rainmaker"), David Bowie und bunten Ringlegenden wie "Macho Man" Randy Savage, Goldust und "Ravishing" Rick Rude.

Mit der Rolle, die 2018 in den Wrestling Observer Awards zum "besten Gimmick" der gesamten Wrestling-Welt gewählt wurde, war der auch im Ring sehr talentierte Dream dabei durchzustarten, schien nach überzeugenden Matches und Fehden gegen Aleister Black, Ricochet, Matt Riddle, Johnny Gargano und Roderick Strong auf dem Weg zum Champion und zum Durchbruch im Hauptkader zu sein - ehe er im April vergangenen Jahres in die Negativ-Schlagzeilen geriet.

Clark wurde vorgeworfen, einen minderjährigen Jungen mit Online-Nachrichten belästigt und ihm ein Nacktbild geschickt zu haben - was er dementierte. Seine Erklärung lautete, dass er Opfer eines Hacks gewesen sei.

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Die Vorwürfe blieben zunächst folgenlos, WWE setzte Clark weiter ein, bis es im Juni neue Entwicklungen gab.

Massive Vorwürfe der sexuellen Belästigung

Im Zuge der #SpeakingOut-Bewegung erhoben weitere Personen in sozialen Medien Vorwürfe unangemessenen Verhaltens und veröffentlichten angebliche Chatverläufe mit Clark, die in dieselbe Richtung wiesen. Unter anderem behauptete der Independent-Wrestler Josh Fuller, dass Clark ihm Nachrichten geschickt hätte, die er als "Grooming" einordnete, als Annäherungsversuch an einen Minderjährigen. Er sei damals 16 gewesen, Clark 19.

Clarks Nachrichten seien "nicht direkt sexuell" gewesen, er sei aber aufgefordert worden, ihm seinen Körper zu zeigen, angeblich um Trainingsfortschritte zu begutachten. Fuller ist nach eigenen Angaben auch mit anderen mutmaßlichen Opfern in Kontakt getreten, was seine Eindrücke gestützt hätte. Das typische Muster sei gewesen, dass Clark seinen mutmaßlichen Opfern eine Förderung ihrer Wrestling-Karriere in Aussicht gestellt hätte, um sich ihnen anzunähern.

WWE nahm Clark aus dem Programm - zunächst ohne Erklärung, dann mit der nach Monaten nachgeschobenen Begründung, dass es sich um eine Verletzungs-Auszeit infolge eines Autounfalls gehandelt hätte, den Clark im Juni hatte. Die Vorwürfe gegen Clark hätte man geprüft und "nichts gefunden", berichtete Firmenvorstand Paul Levesque alias Triple H, ohne Detailfragen zu beantworten.

Fuller blieb bei seiner Darstellung und hielt WWE vor, weder ihn noch andere mutmaßliche Opfer Clarks kontaktiert zu haben - was Levesque in einer Medienkonferenz trotz mehrfacher Nachfrage nicht kommentieren wollte. Clark selbst hatte sich da schon seit Monaten nicht mehr öffentlich geäußert.

Dream stellt sich als Opfer übler Nachrede dar

Nun hat Clark in einem längeren Instagram-Statement sein Schweigen gebrochen - und beharrt auf seiner Darstellung, nichts falsch gemacht zu haben und ein Opfer übler Nachrede zu sein, "die letztlich ihr Ziel erreicht und meine Entlassung herbeigeführt hat".

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Nach Clarks Angaben war sein Verhältnis zu Fuller ein rein freundschaftliches Mentorenverhältnis gewesen, Fuller wolle sich offensichtlich dafür rächen, dass die Freundschaft zerbrochen sei, weil er ihm nach einer Kopfverletzung zum Karriere-Ende geraten hätte.

Zu den ursprünglichen Vorwürfen eines ungefragten Nacktbild-Versands führte er aus, dass er dieses Bild für private Zwecke aufgenommen hätte, dass es ihm im Zuge eines Hacks gestohlen worden sei und die Chatverläufe, die belegen sollen, dass er es versandt hätte, gefälscht seien.

Sein langes Schweigen begründete er damit, dass "Äußerungen zu Gerüchten meine ohnehin beschädigte Fähigkeit, meinen Charakter zu verkaufen, in den ich viel investiert habe, weiter geschwächt hätte".

WWE-Karriere kam nicht wieder in Fahrt

Velveteen Dream war im August 2020 ins WWE-Programm zurückgekehrt, zunächst sogar in einer Titelfehde um den North American Title von NXT, den er im Jahr zuvor neun Monate lang gehalten hatte.

Fahrt nahm das auch von WWE-Fans viel kritisierte Comeback aber letztlich nicht auf, zwischen Oktober und Dezember 2020 bestritt Dream nur noch vier Matches, die er allesamt verlor, zuletzt gegen die Ex-Champions Tommaso Ciampa und Adam Cole. In diesem Jahr wurde er gar nicht mehr eingesetzt.

Am Donnerstag hatten der Observer und andere Medien überinstimmend berichtet, dass Clark als Teil der personellen Einschnitte bei NXT, von denen auch der Deutsche Alexander Wolfe betroffen ist, entlassen wórden ist. Laut Observer war ein neuerlicher, nicht näher benannter Vorfall hinter den Kulissen unmittelbarer Anlass für den heimlich, still und leise eingeleiteten Schritt.

WWE hat die Personalie - wie bei NXT-Entlassungen üblich - nicht öffentlich kommentiert.