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Wolfe: WWE-Aus "komisch"

Alexander Wolfe, der erste deutsche Champion bei WWE, muss die Wrestling-Liga verlassen. Im SPORT1-Interview erzählt er die Details und was er nun plant.
Bei WWE NXT flog der deutsche Wrestler Alexander Wolfe aus der Gruppierung Imperium. Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, waren es Wolfes letzte Szenen bei WWE.
Alexander Wolfe, der erste deutsche Champion bei WWE, muss die Wrestling-Liga verlassen. Im SPORT1-Interview erzählt er die Details und was er nun plant.

Er war der erste deutsche Champion bei WWE, Teil der Grupperiung Imperium um das österreichische Phänomen WALTER - nun aber ist Alexander Wolfes Karriere in der größten Wrestling-Liga vorbei.

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Axel Tischer, wie der Dresdner Showkämpfer bürgerlich heißt, war in dieser Woche von einer Reihe personeller Einschnitte im NXT-Kader der Promotion betroffen, sein auslaufender Vertrag wird nicht verlängert, er muss WWE verlassen. Mit einer Attacke seiner bisherigen Partner Marcel Barthel und Fabian Aichner wurde er in dieser Woche aus der Mittwochsshow NXT schon herausgeschrieben.

Im SPORT1-Interview spricht der 34-Jährige nun ausführlich darüber, wie er die Hiobsbotschaft erlebt hat, welche Begründung die Verantwortlichen ihm nannten und warum er nicht besonders traurig über den Schritt ist.

Tischer skizziert auch, welche Pläne er nun für seine Zukunft geschmiedet hat - beruflich und privat.

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SPORT1: Axel Tischer, wie in dieser Woche offiziell bekannt wurde, endet im kommenden Monat ihre WWE-Karriere. Was ist passiert?

Axel Tischer: Nun, ich habe am Mittwoch einen Anruf von WWE bekommen und bekam mitgeteilt, dass eine Verlängerung meines Vertrags nicht gewollt ist. Es war offiziell keine Entlassung, denn mein Vertrag läuft am 15. Juni aus. Ab dann bin ich aber kein Wrestler von World Wrestling Entertainment mehr.

SPORT1: Schon Zeit gehabt, diese Nachricht zu verarbeiten?

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Tischer: Es hat mich komischerweise weniger hart getroffen, als ich erwartet hätte. Ich bin recht gelassen und fröhlich, mir ist nicht nach Selbstmitleid. Ich bin erstens generell ein positiver Mensch, zweitens kann ich auf sechs wunderbare Jahre bei WWE mit tollen und einzigartigen Erlebnissen zurückblicken, drittens habe ich seit langem einen Plan B, den ich nun eben angehe - und ich hab außerdem auch grad wenig Zeit zu jammern, denn ich muss ja nun binnen vier Wochen einen großen Umzug organisieren, Möbel wegschaffen, Abos kündigen, alles drum und dran. Es geht weiter und ich bin guter Dinge, dass ich alles, was ich gelernt habe, nun anderer Stelle anwenden kann, wo es genauso wertgeschätzt wird - vielleicht ja auch noch mehr.

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SPORT1: Sie hatten bei WWE einige denkwürdige Momente: den historischen ersten Titelgewinn eines Deutschen, die Beteiligung am ersten War Games Match bei WWE, die Zeit mit Imperium. Sind Sie dennoch enttäuscht, dass gerade aus Imperium und Ihrer Rolle dabei nicht noch mehr gemacht wurde?

Tischer: Man hätte viel mehr draus machen können, definitiv, gerade auch weil ich die Geschichte lange noch nicht als auserzählt empfinde, fand ich es schon komisch, jetzt zu hören, dass ich nicht bleiben kann. Aber es wird Gründe geben, warum die Entscheidungsträger das jetzt beschlossen haben. Vielleicht gab es quotenmäßig zu wenig Interesse beim Publikum, das man erreichen wollte, vielleicht war irgendwer der Meinung, dass es nicht in die richtige Richtung geht. Schade, aber nicht zu ändern (WALTER im SPORT1-Interview: Darum will er nicht dauerhaft zu RAW oder SmackDown).

SPORT1: Gab es denn eine Begründung, warum WWE Sie nicht behalten wollte?

Tischer: Als Begründung wurde mir die Pandemiezeit genannt, dass wegen der weltweiten Veranstaltungs-Beschränkungen immer noch Einsparungen nötig sein. Nun, das ist besser als gar keine Begründung, aber man weiß letztlich: WWE verdient so viel Geld, dass keine Entlassung wirklich zwingend ist. Aber es ist, wie es ist. Die Maschine läuft weiter, die Teile werden ausgetauscht. Verstehe ich, so ist das Geschäft. Ich kann so viel sagen: Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Ich weiß, ich hätte mehr erreichen können, aber bei einer Liga wie WWE hat man nicht alles selbst in der Hand. Man muss kontrollieren, was man kontrollieren kann, ich glaube, ich habe mir in der Hinsicht nichts vorzuwerfen.

SPORT1: Wie sieht der Plan B aus, den Sie erwähnt haben? AEW? Impact, wo ihr früherer SAnitY-Partner Eric Young aktiv ist? Independent-Bereich in Amerika und/oder Europa? Ein Engagement bei der alten Heimatbasis wXw in Deutschland? Etwas ganz anderes?

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Tischer: Wir werden sehen, wo es hingeht, ob ich einen festen Vertrag anderswo bekommen kann oder ob ich mich in Richtung Independent-Wrestling orientiere und dazu andere Projekte verfolge. Die Sache mit dem Plan B: Mir war immer klar, dass das Wrestling-Geschäft eine Illusionsblase ist, in der man sich nirgendwo sorglos einrichten kann. Man muss ein berufliches und privates Fundament aufbauen, um im Fall eines Jobverlusts einen anderen Weg gehen zu können, das habe ich. Dazu gehörte übrigens auch, dass ich einen guten Umgang mit Kollegen gepflegt habe, es war mir immer ein wichtiger Wert, sich korrekt zu den Leuten zu verhalten, mit denen man es zu tun hat. Das habe ich getan und das trägt dazu bei, dass ich nun viele Nachrichten und Anfragen bekomme.

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SPORT1: Sie haben vom bevorstehenden Umzug gesprochen: Zuletzt haben Sie in Florida gelebt, in der Nähe des WWE Performance Center in Orlando. Bleiben Sie in den USA oder geht es zurück nach Deutschland?

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Tischer: Grundsätzlich ist aus familiären Gründen der Plan, nach Deutschland zurückzukehren - jetzt wohl früher als geplant, wenn sich nicht noch etwas anderes auftut. Über kurz oder lang ist für mich aber klar: So schön die USA sind, für immer dort leben möchte ich nicht. Mir ist meine Heimat näher und ich möchte auch, dass mein zweijähriger Sohn in Deutschland aufwächst. Ich will weiter in Amerika oder anderen Teilen der Welt wrestlen, Wrestling-Seminare anbieten und die Welt und andere Kulturen noch etwas mehr entdecken, sobald es wieder geht - ich hab da sogar schon viele Anfragen, zum Beispiel auch aus Rumänien, tiefstes Transsilvanien, sehr spannend. Es ist mir aber vor allem auch ein Anliegen, mein Wissen und meine Erfahrungen an die deutsche Wrestling-Szene weiterzugeben.

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SPORT1: Wollen Sie eine Wrestling-Schule aufmachen?

Tischer: Das ist ein Traum von mir, ja. In Dresden gibt es aber schon eine, geführt von Franz Engel, meinem besten Freund. Ich kann da vielleicht mitmischen und mir generell vieles vorstellen, mal schauen, was sich ergibt. Klar ist nur: Sobald ich in Deutschland bin, stürze ich mich wieder in die Arbeit. Herumgesessen bin ich lange genug.