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Cesaro umreißt Rücktritts-Szenario

Der Schweizer WWE-Star Cesaro spricht im SPORT1-Interview über die deutschen Erfolge bei der Wrestling-Liga, seine Ziele und eine Weisheit von John Cena.
Bei der England-Show NXT UK TakeOver tritt die deutsche WWE-Hoffnung Ilja Dragunov gegen RAW-Star Cesaro an - und steckt eine absolut  unglaubliche Aktion ein.
Patrick Hauser
Der Schweizer WWE-Star Cesaro spricht im SPORT1-Interview über die deutschen Erfolge bei der Wrestling-Liga, seine Ziele und eine Weisheit von John Cena.

Er ist der erfolgreichste deutschsprachige Star bei der Wrestling-Liga WWE aller Zeiten. Cesaro, bürgerlich Claudio Castagnoli, steht seit 2011 für den Showkampf-Marktführer im Ring und gewann bereits sieben Mal Tag Team Gold bei WWE.

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Hinzu kommen je einmal die United States und einmal die Intercontinental Championship. Seit einigen Wochen ist der Schweizer wieder Tag Team Champion bei der TV-Show SmackDown, erstmals mit seinem japanischen Partner Shinsuke Nakamura.

Cesaro gilt als einer der technisch besten Wrestler der Welt, viele Fans und Experten halten den 39-Jährigen für unterbewertet und würden ihn gerne im Kampf um die großen Titel bei WWE sehen.

Im SPORT1-Interview spricht der Routinier über seine Ziele bei der Liga, die jüngsten deutschen Erfolge von Imperium und eine Weisheit von John Cena.

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SPORT1: Sie sind seit kurzem erneut Tag Team Champion gemeinsam mit Shinsuke Nakamura. Wie würden Sie diese Partnerschaft beschreiben und was sind die größten Unterschiede zum früheren Team mit Sheamus?

Cesaro: Ich würde die Partnerschaft als großartig bezeichnen. Wir hatten beide etwas zu beweisen und haben uns übersehen gefühlt. Jetzt sind wir Champions, also sehr erfolgreich. Auch als ich mit Sheamus zusammenkam, haben wir gemeint, dass wir etwas zu beweisen haben. Während ich aber vor der Zeit mit Sheamus gegen ihn gekämpft habe, bin ich jetzt schon den Großteil des Jahres an der Seite von Shinsuke. Wir haben zum Beispiel Sami Zayn geholfen, die Intercontinental Championship zu gewinnen.

SPORT1: Im Duo mit Nakamura agieren Sie als das Sprachrohr, während bei früheren Partnern eher Sheamus oder Sami Zayn das Sprechen übernommen haben. Genießen Sie die neue Rolle oder überzeugen Sie lieber im Ring?

Cesaro: Ich mag die neue Rolle sehr gerne. Ich habe im Ring viele überzeugt und glaube immer noch, dass Taten mehr zählen als Worte. Ich genieße es, mehr zu sprechen und meinen Mundschutz nicht mehr zu benutzen (Cesaro musste nach einer Ring-Verletzung zwei Jahre lang einen Mundschutz tragen, Anm. d. Red.) Shinsuke ist aber ebenfalls genial bei Promos.

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Das riet John Cena Cesaro

SPORT1: Warum sind sie vor allem im Tag Team so erfolgreich? Viele Experten und Fans würden Sie gern in Singles Matches in einer prominenteren Rolle sehen.

Cesaro: Das würde ich auch gerne. Aber so ist es momentan nicht, also versuche ich, das Beste aus jeder Chance und jeder Situation zu machen. Ich ergänze die Stärken meiner Tag-Team-Partner sehr gut. Vielleicht beweist das, dass ich ein sehr guter Teamplayer bin (lacht). Das Tag-Team-Wrestling ist eine Herausforderung für sich. Das genieße ich.

SPORT1: Sie gelten als einer der technisch besten Wrestler der Welt. Glauben Sie noch an eine Chance auf eine World Championship?

Cesaro: Ja.

SPORT1: Sie sind jetzt 39 Jahre alt. Wie lange planen Sie noch in den Ring zu steigen?

Cesaro: Ich möchte jeden Tag besser werden, so gehe ich mit meiner Karriere um. Wenn ich das nicht mehr schaffen kann, ist es Zeit, aufzuhören. Ein weiser Mann namens John Cena hat mir einmal gesagt, dass man nur so gut ist wie in seinem letzten Match. Ich will, dass mein letztes Match großartig wird. Wenn ich sehe, dass das nicht mehr möglich ist, muss man aufhören. Wann das ist, weiß ich nicht.

Cesaro kann sich Karriere als Schauspieler vorstellen

SPORT1: Wäre eine Zukunft als Schauspieler wie bei The Rock oder John Cena etwas für Sie? Zuletzt haben Sie nach einem Match auf Deutsch Bud Spencer zitiert.

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Cesaro: Ich habe Bud Spencer in meiner gesamten Karriere zitiert, im deutschen TV hatte ich sogar eine kleine Show namens Landvogt-TV, in der ich auf deutsch kurze Interviews mit anderen WWE-Superstars geführt habe. (lacht) Wenn ich die Chance als Schauspieler bekommen würde, würde ich sie auf jeden Fall ergreifen wollen.

SPORT1: Marcel Barthel hat Sie im SPORT1-Interview als großes Vorbild bezeichnet. Am Ende würde es darauf ankommen, selbst im Ring abzuliefern - ob man Erfolg hat, entscheiden andere. Sehen Sie das genauso oder definieren Sie sich auch über gewonnene Titel?

Cesaro: Es bedeutet mir sehr viel, dass Marcel mich so bezeichnet. Wenn ich ihn im Ring sehe, macht mich das glücklich. Er kommt aus Deutschland und damit aus der Nähe meiner Schweizer Heimat. Wenn ich einem oder zwei Leuten dabei helfen kann, ihren Traum zu leben und an sich zu glauben, dann bin ich sehr glücklich. Titel und Erfolge sind das eine, aber Respekt zu bekommen oder Leuten Hilfe und Hoffnung in schwierigen Situationen zu geben ist für mich noch wichtiger.

"Für WALTER gibt es kein Limit"

SPORT1: Mit Imperium hat WWE eine deutschsprachige und erfolgreiche Gruppierung etabliert, mit Ilja Dragunov gibt es ein weiteres deutsches Talent beim England-Ableger NXT UK. Was erwarten Sie in Zukunft von den Deutschen bei WWE und was ist speziell NXT UK Champion WALTER zuzutrauen?

Cesaro: Es ist sehr cool, den Erfolg von deutschsprachigen Wrestlern bei WWE zu sehen. Bei NXT UK sind Talente aus ganz Europa erfolgreich, sei es aus Spanien oder der Schweiz oder woanders. Das macht mich extrem stolz. Ich kenne WALTER schon eine ganze Weile, aber es ist großartig, seinen Erfolg und die Reaktionen der Fans in den USA zu sehen. Sie wussten bei seiner Ankunft schon, wer er war und das macht mich unglaublich glücklich. Für WALTER gibt es kein Limit. Man muss abwarten, was die Zeit bringt.

SPORT1: Es gab immer wieder Gerüchte, dass Sie zu NXT gehen oder sogar bei Imperium einsteigen. Sind das mögliche Aufgaben für die Zukunft?

Cesaro: Warten wir es einfach ab.

SPORT1: Wie sehr fehlen Ihnen persönlich die Fans in der Corona-Zeit?

Cesaro: Ich vermisse sie sehr. Es ist nicht das gleiche ohne sie.