Trauer um den zweiten Darsteller eines der berühmtesten Wrestling-Charaktere der Welt.
Wrestling-Unfall endet tödlich
Jesus Alfonso Huerta Escoboza, in Mexiko ein Topstar als La Parka, ist an den Folgen eines schweren Ringunfalls gestorben. Huerta, auch bekannt als La Parka Jr. oder La Parka II, war die zweite Inkarnation des Knochenmanns nach Adolfo Tapia.
Der 54 Jahre alte Tapia hatte den morbiden und einprägsamen Charakter ("La Parka" ist das mexikanische Wort für "Der Sensenmann") durch seine Auftritte für den früheren WWE-Konkurrenten World Championship Wrestling (WCW) auch international berühmt gemacht. Er tritt inzwischen als LA Park an und war auch Teil des Matches, dessen Folgen Huerta töteten. Die Angaben über Huertas Alter variieren zwischen 54 und 55 Jahren.
In Mexiko, wo der dort als "Lucha Libre" Showkampf traditionell verwurzelt und ungemein populär ist, ist der Tod von La Parka II prominentes Thema in den nationalen Nachrichten - so wie es auch die Todesfälle von WWE-Star Eddie Guerrero 2005 (sowie dessen Partner "Love Machine" Art Barr 1994), Perro Aguayo Jr. (verstorben 2015, als er sich nach einem 619 von WWE-Star Rey Mysterio tödlich verletzte) und Silver King im vergangenen Jahr waren.
La Parka II starb nach missglücktem "Suicide Dive"
Huerta - langjähriger Topstar der Liga AAA, die auch Partner-Promotion von AEW ist - war am 21. Oktober 2019 bei einem Match für die Promotion KAOZ ein Flugmanöver misslungen.
Im Vierkampf gegen die Wrestler-Kollegen Park, Murder Clown und Rush versuchte er Rush mit einer Sprungaktion aus dem Ring zu erwischen, die in tragischer Ironie auch als "Suicide Dive" bekannt ist. Er schlug mit dem Kopf gegen den Boden und die Ringabsperrung und zog sich Brüche im Nackenbereich zu.
Huertas Leben konnte durch eine Not-Operation vorerst gerettet werden, er hatte sich aber nie von der Verletzung erholt. Einer Mitteilung von AAA zufolge arbeitete Huertas Niere in der Nacht zum Samstag nicht mehr richtig, er hätte wieder künstlich beatmet werden müssen. Im Kreise seiner Familie verstarb Huerta dann am Samstag an Lungen- und Nierenversagen.
Das Schicksal Huertas verdeutlicht das Risiko der Spektakel-Aktionen im Wrestling-Ring - das durch Huertas Alter zu einem noch größeren wurde. Dass Stars wie er auch in ihren Fünfzigern noch im Ring stehen, ist in der Szene kein unübliches Phänomen: Huerta gehörte zur selben Generation wie der Undertaker und Bill Goldberg, um deren Wohlergehen sich die Fans nach ihrem gefährlich missratenen WWE-Duell 2019 in Saudi-Arabien ebenfalls Sorgen machen mussten.
Erster La Parka trat auch bei WCW an
Huerta stand seit 1987 im Ring und war bei AAA zunächst aktiv als Karis La Momia ("Karis, die Mumie") - erst vor kurzem wurde Huertas Sohn bei AAA als neuer Karis eingeführt.
Im Jahr 1996 wurde der La-Parka-Charakter auf ihn übertragen, nachdem der vorher in dieser Rolle sehr erfolgreiche Tapia durch seine USA-Ausflüge zu WCW seltener verfügbar wurde. Die Liga mochte aber nicht verzichten auf die umjubelten Auftritte der La-Parka-Figur - die in Mexiko zu den Klängen von Michael Jacksons "Thriller" in den Ring zog.
Huerta trat zunächst als "La Parka Jr." an, dann wurde er zum vollwertigen Ersatz, als sich Tapia mit Ligachef Antonio Pena zerstritt. Der zweite La Parka wurde ähnlich groß herausgebracht wie der erste. Huerta war mehrfach Headliner der größten AAA-Show TripleMania, zu seinen größten Auftritten gehörten seine "Mask vs. Mask Matches" gegen Cibernetico 2004 und Muerte Cibernetica 2006. Die als Mega-Fights präsentierten Duelle, in denen der Verlierer seine Maske ablegen musste, lockten jeweils rund 18.000 Fans in die Kampfarena der Stadt Naucalpan.
Nachdem Tapia seine Differenzen mit AAA ausgeräumt hatte, gab es auch eine große Fehde der beiden La Parkas, bei der die Mehrzahl der Fans mit dem Original sympathisiert hatte.