Dieser Hintergrund-Bericht hat viele WWE-Fans aufhorchen lassen: Kein Geringerer als der Schwiegersohn von Ligaboss Vince McMahon soll die Kritik vieler Zuschauer an der aktuellen Qualität von RAW und SmackDown teilen.
Triple H soll "sehr frustriert" sein
Paul Levesque alias Triple H sei "sehr frustriert darüber sein, wie die Dinge in den Hauptkadern laufen", berichtet der gut informierte Wrestling Observer in der aktuellen Ausgabe seines Newsletters.
Triple H - noch immer gelegentlich im Ring aktiv - sitzt bei WWE hauptberuflich im Vorstand, ist verantwortlich für Talent-Akquise und -Management sowie auch für den bei vielen Fans hoch geschätzten Entwicklungskader NXT. Wegen seiner guten Arbeit dort gilt Triple H vielen als Hoffnungsträger für die Zeit nach dem inzwischen 73 Jahre alten Vince McMahon.
Mit dem Hier und Jetzt hat Triple H aber offenbar auch seine Probleme - und anscheinend macht er sie auch an seinem nach wie vor omnipräsenten Vorgesetzten fest.
Vince McMahon angeblich "viel zu offen"
Anders als viele vermuten, ist der Vorwurf anscheinend nicht, dass McMahon zu dickköpfig seine eigenen Vorstellungen durchsetze. McMahon sei im Gegenteil "viel zu offen" für Vorschläge zu vieler Einflüsterer.
Der Observer gibt den Bericht eines Insiders wieder, der grob gesagt findet, dass im WWE-Kreativteam gerade zu viele Köche am Werk sind, die am Ende den Brei verderben würden.
Es gebe "zu viel Input zu vieler Leute, die nicht die Folgen bedenken, was eine Änderung einer Story für eine Kettenreaktion auslöst". Das Ergebnis von McMahons Wankelmütigkeit sei, dass zu viele Storys "verwässert" würden und die "eigentlichen Visionen und Storylines" auf der Strecke blieben.
WWE kassierte zuletzt viel Fan-Kritik
WWE hatte in den vergangenen Monaten mit sinkenden TV-Quoten in den USA zu kämpfen (eine Reaktion darauf: die Einführung der Wild Card Rule), aufgrund der Qualität der Shows gab es auch viel Fankritik.
Ein Großteil davon trifft McMahon, der berühmt und berüchtigt für seine Kontrollwut auch in kleinen Dingen ist. Auch gab es zuletzt eine Reihe von Verwerfungen im Kreativteam, unter anderem ließ sich Triple Hs langjähriger Weggefährte Brian James (Road Dogg) nach WrestleMania von seinem Job als Co-Chefautor bei SmackDown entbinden, angeblich frustriert über McMahons Sprunghaftigkeit.
Dass nun auch kritische Töne aus dem Umfeld von Triple H durchsickern, ist bemerkenswert und selten.
Triple H öffentlich völlig loyal
Zwar ist auffällig, dass Triple H bei NXT viel anders macht als bei RAW und SmackDown (unter anderem gibt es dort eine klare Tendenz zu mehr Storyline-Stringenz und weniger Sprunghaftigkeit - wobei die auf dem hauseigenen Streaming-Portal WWE Network ausgestrahlten Shows auch unter keinerlei Quotendruck stehen).
Öffentlich aber verhält sich Triple H völlig loyal zum Boss, auch hinter den Kulissen ist er dem Observer-Bericht zufolge streng darauf bedacht, keine Meinungsverschiedenheiten mit McMahon vor anderen Leuten auszutragen. Gespräche würden die beiden stets hinter verschlossen Türen führen.
Generell soll hinter den Kulissen gespannte Erwartung herrschen, was passiert, wenn im Februar kommenden Jahres McMahons neues Mammut-Projekt anläuft, die Rückkehr der Football-Liga XFL. Bei McMahons Arbeitspensum für WWE sei eigentlich unmöglich, dass er die XFL draufsatteln kann, ohne bei WWE zurückzustecken.
Auch die neue Konkurrenzsituation mit der vor ihrem Debüt stehenden Liga AEW wird WWE demnächst stark beschäftigen.