Die neue Konkurrenzliga AEW hat noch keine Veranstaltung über die Bühne gebracht - doch der Wrestling-Platzhirsch WWE ist schon im Kampfmodus.
WWE-Machtkampf um Undertaker
Auf Betreiben seines langjährigen Arbeitgebers muss der legendäre The Undertaker einen Auftritt absagen, mit dem er zuvor jede Menge Wirbel verursacht hatte - weil WWE-Boss Vince McMahon ihn (nicht ohne Grund) als Werbung für den neuen Mitbewerber empfand.
Der "Deadman" sollte ursprünglich am 25. Mai bei der Wrestling-Fan-Convention Starrcast II in Las Vegas einen Auftritt haben, darf diesen nun jedoch nicht wahrnehmen.
Starrcast findet am gleichen Tag und in der gleichen Stadt wie die Veranstaltung "Double or Nothing" statt, das erste AEW-Event. Die Convention hat offiziell nichts mit AEW zu tun, hat aber gute Beziehungen zur Promotion, viele von deren Stars treten dort auf - und die Zusage des Undertakers, inmitten einer damals unklaren Vertragssituation, heizte Gerüchte an, ob er auch die AEW-Debütshow beehren würde.
Undertaker muss Veranstaltung absagen
Genau diese Verbindung hat nun offenbar zur Absage geführt. In einem Interview mit Starrcast-Chef Conrad Thompson bei Sports Illustrated erklärte dieser, dass der Undertaker und auch der ebenfalls angekündigte Hall of Famer Kurt Angle nicht an der Veranstaltung teilnehmen dürften.
"Mir wurde erzählt, dass die Veranstaltung die Aufmerksamkeit von WWE erregt habe und Vince McMahon dem Undertaker aufgrund des Auftrittes geschrieben habe. Takers Vertreter, eine Firma namens Get Engaged, rief mich an und sagte: 'WWE sagt, dass er nicht teilnehmen kann.'"
Thompson erhielt daraufhin die Gage zurück, die er für den Undertaker-Auftritt bezahlt habe. Der Deadman solle keine persönlichen Auftritte außerhalb von WWE haben, im Gegensatz bekomme Starrcast einen Ersatz-Teilnehmer.
Die Convention versuchte daraufhin, entweder Triple H, Stephanie McMahon, Shawn Michaels oder McMahon senior selbst als Ersatz zu gewinnen - holte sich allerdings erneut Absagen ein. WWE habe keinen Ersatz aus dem Hauptkader erlaubt, auch Michaels sagte "wegen der großen Nähe zwischen Starrcast und AEW" ab.
Nicht nur Thompson und Sports Illustrated interpretiert den Vorgang als Vorbote eines neuen großen Kampfs um die Vorherrschaft ums Wrestling. Thompson bedauerte, dass die Fans, die sich auf den Taker gefreut hätten, nun darunter litten.
Keine Auftritte außerhalb von WWE
Sowohl der Undertaker als auch Angle hatten kürzlich neue Verträge beim Showkampf-Marktführer unterschrieben, die WWE erlauben, Auftritte wie bei Starrcast zu verhindern.
Auch einen Promo-Auftritt des Takers in Großbritannien hatte WWE eingeschränkt. In Bezug auf Starrcast hieß es in ersten Medienberichten, dass WWE diesen Termin aufgrund eines vermeintlich wasserdichten Vertrags nicht verhindern würde können - was sich nun nicht bewahrheitet hat.
Der Undertaker hatte im Februar für Aufsehen gesorgt, als er in seiner Twitter-Bio die Worte "WWE Superstar" entfernte. Einen Tag nach WrestleMania35 hatte er bei WWE Monday Night RAW einen Auftritt. Angle hatte beim Jahreshöhepunkt sein letztes Match gegen Baron Cobin bestritten.