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So lief der Lesnar-Poker wirklich

UFC-Boss Dana White hat verkündet, dass sein Ex-Champ Brock Lesnar "im Ruhestand" ist. Hinter den Kulissen lief mit dem WWE-Star mehr als bisher bekannt.
Gleich im Eröffnungskampf von WrestleMania 35 geht es rund: Seth Rollins entthront Universal Champion Brock Lesnar - nicht ganz auf die feine englische Art.
UFC-Boss Dana White hat verkündet, dass sein Ex-Champ Brock Lesnar "im Ruhestand" ist. Hinter den Kulissen lief mit dem WWE-Star mehr als bisher bekannt.

UFC-Boss Dana White hat verkündet, dass WWE-Topstar Brock Lesnar seine Karriere bei seiner MMA-Liga beendet hat - aber was lief da wirklich hinter den Kulissen?

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"Er hat mir gesagt, dass er fertig ist. Er ist im Ruhestand", teilte White Mitte der Woche bei ESPN mit und beendete damit die seit langem anhaltenden und auch selbst geschürten Spekulationen über ein Comeback des Wrestling-Superstars in der realen Kampfsport-Liga. WWE kündigte Lesnar kurz darauf für die nächste Saudi-Arabien-Show im Juni an. Bei der UFC deutet sich nun stattdessen ein Rückkampf zwischen Schwergewichts-Champion Daniel Cormier und Ex-Titelträger Stipe Miocic im Sommer an.

Wie der über beide Gewerbe gut informierte Wrestling Observer berichtet, ist im Hintergrund auch etwas mehr passiert als das, was White offenlegt.

Brock Lesnar verlangte zu viel

Dem Observer zufolge sind Verhandlungen zwischen Lesnar und der UFC über einen Kampf gegen Cormier gescheitert. Lesnar hätte einen Preis verlangt, den die UFC nicht zahlen wollte - und ähnlich wie im Fall des vermeintlich zurückgetretenen Superstars Conor McGregor hätte die neue Marktlage bei den UFC-Großevents eine Rolle gespielt.

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Die UFC überträgt ihre Pay Per Views in den USA seit kurzem über das Streaming-Portal von ESPN, der milliardenschwere Deal hat das Geschäftsmodell der Promotion stark verändert, es hängt nun weit weniger von den Kaufraten der Großevents ab, die bei UFC 236 auch schon stark gesunken sein sollen.

Lesnar hätte dementsprechend einen höheren Fixpreis für seine Unterschrift verlangt - der der UFC zu hoch gewesen sei. Auch ihre Verhandlungsposition hat sich durch den ESPN-Deal verändert, durch die ohnehin garantierten Überweisungen ist sie weniger abhängig vom Erfolg einzelner Events und kann das Platzen der Gespräche mit Lesnar leichter verschmerzen.

Ob der (von Lesnar selbst bislang nicht bestätigte) Rückzieher wirklich das letzte Wort ist oder ein taktisches Manöver, um ihn wieder an den Verhandlungstisch zu bringen, muss sich zeigen. Letztlich ist auch Lesnar in einer bequemen Position: Er hat finanziell ausgesorgt und durch die Gründung der neuen Wrestling-Liga AEW seit kurzem auch einen neuen Hebel in der Hand, um den Preis für seine kommenden Auftritte in die Höhe zu treiben. 

Pendeln zwischen WWE und der UFC

Lesnar war zwischen 2008 und 2010 Schwergewichts-Champ bei der UFC, nachdem er 2004 bei WWE zwischenzeitlich hingeworfen hatte - eigentlich um eine Zweitkarriere als Footballer in der NFL zu versuchen.

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Nach eigenen Angaben litt Lesnar damals schwer unter dem Tourstress bei WWE, wäre süchtig nach Alkohol und Schmerzmitteln geworden.

2012 war Lesnar zu WWE zurückgekehrt und wurde (obwohl er dort wegen seiner Vorgeschichte nur einen bis dahin unüblichen Teilzeitvertrag unterschrieb) zum Abo-Champion. Parallel dazu startete Lesnar 2016 ein Comeback in Octagon und besiegte Mark Hunt, der Kampf allerdings wurde wegen eines positiven Dopingtests Lesnars annulliert.

Lesnar wurde von der US-Antidoping-Agentur USADA gesperrt und beendete seine MMA-Karriere, läutete jedoch im Juli 2018 Comeback-Pläne ein. Er trat Cormier nach dessen Titelgewinn gegen Stipe Miocic bei UFC 226 in einem offensichtlich von der Liga inszenierten Auftritt gegenüber, am Tag darauf enterte er wieder den USADA-Testpool.

Alles nur Vertrags-Poker?

Für die UFC wäre eine Rückkehr Lesnars attraktiv gewesen, der 41-Jährige war dort immer ein großes kommerzielles Zugpferd, das für überdurchschnittliche Verkaufszahlen der Pay Per Views garantierte.

Wie ernsthaft Lesnar seine Comeback-Pläne aber tatsächlich verfolgt hatte, dürfte ein Rätsel bleiben: Schon seit längerem gab es Spekulationen, dass es sich dabei letztlich nur um einen ausgeklügelten Verhandlungs-Schachzug im Vetrags-Poker mit WWE gehandelt hatte. Als gewiss gilt, dass eine UFC-Rückkehr für Lesnar dasselbe gewesen wäre wie seine Wrestling-Karriere auch: eine Business-Option, keine Herzensangelegenheit.

Der als sehr geschäftstüchtig geltende Lesnar ist dort Top-Verdiener, soll laut Forbes 2018 6,5 Millionen Dollar verdient haben.

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Seinen bislang letzten WWE-Auftritt hatte Lesnar Anfang April bei WrestleMania 35, wo er seinen Universal Title gegen Seth Rollins verlor. Dass Lesnar dabei einen eigentlich illegalen Tiefschlag kassierte, ist als Anzeichen zu deuten, dass ein Rückmatch geplant ist.