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Hulk Hogan: Idol mit Schattenseiten

Hulk Hogan verhalf WWE zu einem Mega-Boom und gilt bis heute als Wrestling-Star schlechthin. Seine Karriere wurde aber auch von Skandalen überschattet.
Im Januar 1984 wurde Hulk Hogan mit einem Sieg über den Iron Sheik im Madison Square Garden erstmals WWE-Champion. 35 Jahre später blickt er zurück.
Hulk Hogan verhalf WWE zu einem Mega-Boom und gilt bis heute als Wrestling-Star schlechthin. Seine Karriere wurde aber auch von Skandalen überschattet.

Er hat eine Wrestling-Karriere hingelegt, die ihresgleichen sucht - aber auch ein Leben gelebt, das frei von Schatten blieb.

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Hulk Hogan ist einerseits der bis heute wohl bekannteste Showkämpfer der Welt, der sich auch mit zahllosen Auftritten in Film und TV einen Namen machte (von dem auch Tochter Brooke Hogan profitierte, die ihm als Sängerin ins Showgeschäft folgte).

Der Superstar im rot-gelben Kostüm schrieb allerdings auch negative Schlagzeilen. In den Neunzigern belastete ein Steroid-Geständnis seinen Ruf, 2012 zog er wegen eines gegen seinen Willen veröffentlichten Sextapes vor Gericht, wodurch schließlich ein folgenreicher Rassismus-Skandal öffentlich wurde.

SPORT1 blickt auf das prallbunte Leben des Hulksters zurück, das bald selbst zum Stoff eines Films mit Chris Hemsworth in der Hauptrolle wird - und auf dessen Schattenseiten.

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Hulk Hogan sorgte für globalen Boom der früheren WWF

Hogan, der eigentlich Terry Bollea heißt, wurde am 11. August 1953 in Augusta, Georgia geboren, in jungen Jahren spielte er Baseball und Rockmusik - ehe er bei einem Auftritt in einer Bar in Florida fürs Wrestling entdeckt wurde.

Noch bevor er in der früheren WWF groß rauskam, nahm er seine erste denkwürdige Filmrolle an. Als Wrestler "Thunderlips" spielte er in Rocky 3 quasi sich selbst - und vermöbelte Sylvester Stallone in einem Showkampf. Der Auftritt steigerte seinen Bekanntheitsgrad und beflügelte seine Karriere.

Hogan wurde 1983 vom ambitionierten Promoter Vince McMahon für seine World Wrestling Federation (WWF) verpflichtet und zum Topstar aufgebaut. Hogan war schon für McMahons Vater Vince Sr. angetreten, der aber verstieß ihn, weil ihm sein Hollywood-Ausflug missfiel. Sein Sohn, der solche Auftritte im Gegenteil als Win-Win-Geschäft sah, holte ihn aus der Liga AWA zurück und machte ihn mit einem Sieg über den Iron Sheik zum Champion.

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Kurioses Detail: Die Ex-Liga AWA hatte den Sheik zu bestechen versucht, Hogan real zu verletzen und der WWF damit das Geschäft zu vermiesen. Der Sheik lehnte ab.

Hogan wurde wie geplant zum Zugpferd und stand auch im Mittelpunkt der ersten WWF-Megashow im Jahr 1985 im New Yorker Madison Square Garden: WrestleMania. An seiner Seite: ein anderer großer Name aus Hollywood.

A-Team, Love Boat, "Rock 'n' Wrestling"

Muskelpaket Mister T, mit dem Hogan in Rocky 3 und später auch in Gastauftritten in der Serie "A-Team" spielte, wurde als Partner Hogans verpflichtet, um die Kampfshow auch zum Medienereignis zu machen. Gemeinsam besiegte das Duo die Bösewichte "Rowdy" Roddy Piper und dem soeben verstorbenen Paul Orndorff, Box-Legende und Wrestling-Fan Muhammad Ali war Gastringrichter.

Auch der Musiksender MTV und Popstar Cyndi Lauper ("Girls just want to have fun") halfen bei der Cross-Promotion, Lauper trat mit Hogan in der WWF auf und nahm ihn im Gegenzug mit zur Grammy-Verleihung. Die "Rock 'n' Wrestling Connection" funktionierte.

Ohne Hogan hätte der globale Boom der WWF wohl nicht geklappt: Seine einzigartige Erscheinung, sein Charisma, sein Unterhaltungstalent begeisterte die Fans und auch die Entertainment-Branche. Hogan tingelte durch Talkshows, war regelmäßig Gaststar in diversen TV-Formaten, unter anderem auch beim "Love Boat".

Um Hogan noch bekannter zu machen, schob die WWF auch seine Schauspielkarriere an, produzierte 1989 den Film "No Holds Barred" ("Hulk Hogan - der Hammer") mit Hogan als Wrestler Rip - auch wieder mehr er oder weniger ein Selbstporträt.

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Steroid-Geständnis in den Neunzigern

Im Ring bestritt Hogan derweil große Fehden und Matches gegen Andre The Giant, "Macho Man" Randy Savage, King Kong Bundy und viele andere, ehe im Jahr 1990 scheinbar der Stabwechsel kam.

Sechs Jahre nach seinem Aufstieg zum Topstar verlor Hogan erstmals ein Match klar und deutlich, bei WrestleMania VI besiegte ihn der aufstrebende Publikumsliebling The Ultimate Warrior (der sich dann aber hinter den Kulissen mit der Liga zerstritt).

Hogan intensivierte in den Neunzigern seine Ausflüge nach Hollywood: In "Der Ritter aus dem All" (mit dem jungen Undertaker in einer Nebenrolle) spielte er 1991 einen auf der Erde gestrandeten Außerirdischen, in "Mr. Babysitter" einen Ex-Wrestler, der zwei verzogene Kinder bei Laune halten muss, in "Thunder in Paradise" einen Söldner, der mit einem High-Teach-Boat vor der Küste Floridas für Ordnung sorgt.

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Doch zur selben Zeit begann Hogans Ruf durch einen Skandal schweren Schaden zu nehmen: Im Jahr 1992 geriet Hogan - wie die ganze WWF - wegen Steroid-Vorwürfen ins Visier staatlicher Ermittler. Der Hulkster stritt zunächst alles ab, gab dann vor Gericht aber zu, seit 1976 illegale Mittel zum Muskelaufbau genommen zu haben. Er entlastete McMahon zugleich vom Vorwurf, die Steroide vermittelt oder verlangt zu haben.

In einem Interview mit SPORT1 (damals DSF) zwei Jahre später beharrte Hogan darauf, dass seine Steroid-Zeit sich auf die Siebziger und Achtziger beschränkt hätte, als die Substanzen noch legal gewesen seien: "Es gab damals tausende Sportler, die das gemacht haben und nicht getestet wurden - aber die Medien haben mit dem Finger auf Hulk Hogan gezeigt, weil ich populär und es eine große Geschichte war."

Zweiter Frühling mit der nWo bei WCW - und Kritik

Hogan hatte zu diesem Zeitpunkt die Seiten gewechselt, war von der WWF zum aufstrebenden Rivalen WCW gegangen, gelockt mit fürstlichem Gehalt und Privilegien. Dort erfand er sich schließlich noch einmal völlig neu: als böser "Hollywood Hogan" und Anführer der Kult-Gruppierung nWo (New World Order) mit Scott Hall, Kevin Nash und zwischenzeitlich auch NBA-Bad-Boy Dennis Rodman.

Wie einst die WWF schob Hogan den Erfolg von WCW in Kooperation mit Stargästen an, 1998 trat er gemeinsam mit Rodman gegen Diamond Dallas Page und einen weiteren NBA-Topstar an: den "Mailman" Karl Malone.

Parallel dazu folgten weitere Filmausflüge mit zunehmendem Skurrilitäts-Faktor: Im Action-B-Movie "Shadow Warriors" spielte Hogan einen Söldner mit besserem Haarwuchs, in "Santa Claus mit Muckis" einen Millionär, der sich nach einem Gedächtnisverlust plötzlich für den Weihnachtsmann hält.

Im Ring half Hogan dabei, dass WCW die WWF zwischenzeitlich als Marktführer ablöste. Kritiker werfen ihm aber vor, sie auch in ihren Untergang 2001 geführt zu haben, indem er zu viel Aufmerksamkeit für sich beanspruchte und anderen Stars wie Sting und Bill Goldberg geschadet und dem Generationswechsel im Weg gestanden hätte. Hogans WCW-Vertrag gab ihm weitreichende kreative Kontrolle über seinen Charakter und die Ausgänge seiner eigenen Matches, er hat die Klausel oft in seinem Sinne angewandt.

Generell hat Hogan bei Kollegen viel verbrannte Erde hinterlassen, unter anderem warf ihm auch Bret Hart, sein Nachfolger als WWF-Liebling, eiskalten Egoismus vor.

Großes WWE-Comeback gegen The Rock und "Hogan knows best"

Hogan kehrte nach einem geräuschvollen Aus bei der wenig später untergegangenen WCW zurück zur WWF (bald darauf: WWE) - und wurde begeistert empfangen: Bei WrestleMania 18 im Jahr 2002 bestritt er nochmal ein großes Match gegen einen neuen Superstar: Dwayne "The Rock" Johnson. Er verlor - wurde aber frenetisch gefeiert.

Hogan bestritt seine letzten WWE-Match 2005 und 2006 gegen Shawn Michaels und Randy Orton, blieb aber auf den Bildschirmen präsent: Als Hauptfigur der Reality-Serie "Hogan knows best" stellte er der Welt seine Familie vor - und schob damit auch die Gesangskarriere seiner Tochter Brooke Hogan an, die schließlich auch ihre eigene Show bekam: "Brooke knows best". Im Jahr 2008 war Hogan außerdem noch Moderator einer Neuauflage der in den Neunzigern populären Athletik-Show "American Gladiators".

Vom Wrestling konnte Hogan aber doch nicht lassen: Im Jahr 2009 tourte er mit seinem alten Rivalen "Nature Boy" Ric Flair durch Australien, im Jahr darauf ließ er sich als neues Gesicht der kleineren WWE-Konkurrenzliga TNA (Impact) verpflichten, wo er Anfang 2012 mit 58 Jahren seinen letzten Kampf bestritt - wobei er noch immer von einem finalen Comeback-Match bei WWE träumt, um seine Karriere abzurunden.

2014 folgte die Rückkehr zu WWE, als Moderator der 30. WrestleMania und für diverse weitere Spezialauftritte - ehe er im Jahr darauf scheinbar für immer seinen Kredit verspielte.

Nach Rassismus-Skandal verstoßen

2012 war Hogan in eine unappetitliche Affäre. Das Portal Gawker veröffentlichte Ausschnitte aus einem Sextape, das von Hogan ohne dessen Wissen gedreht wurde. Der Hulkster wehrte sich und zog vor Gericht.

Im Zuge des Prozesses wurde eine rassistische Tirade Hogans aus dem Jahr 2008 veröffentlicht. Auf dem heimlich gefilmtem Tape beschimpfte Hogan den damaligen Freund von Tochter Brooke mehrfach als "F***ing Nigger". Hogan entschuldigte sich ("Ich bin nicht so, wie es dieser Vorfall erscheinen lässt. Ich glaube fest daran, dass jede Person auf der Welt wichtig ist") - dennoch zog WWE die Konsequenzen: Sie entließ Hogan nicht nur, sie distanzierte sich völlig von ihm, entfernte ihn sogar aus der Hall of Fame.

Hogans Sextape-Prozess gegen Gawker erlangte unter diesen Bedingungen noch mehr öffentliche Aufmerksamkeit. 2016 gewann er ihn - und erhielt 115 Millionen Dollar Schadenersatz.

"Hulkamania" wirkt trotz allem noch immer

2018 folgt die Wiederannäherung an WWE. Nach vielfachen öffentlichen Entschuldigungen erklärte die Liga Hogans Bußezeit für beendet und erklärte die Entfernung aus der Hall of Fame rückwirkend zu einer dreijährigen Suspendierung - die damit vorbei war.

Rückhaltlose Zustimmung fand der Schritt nicht überall: Die afroamerikanischen WWE-Wrestler The New Day und Titus O'Neil distanzierten sich, weil sie Hogans Reue als nicht aufrichtig empfanden.

Im November 2018 trat Hogan nichtsdestotrotz bei der Saudi-Arabien-Show "Crown Jewel" wieder bei WWE auf, im Januar 2019 dann auch wieder bei WWE RAW, für einen Tribut an einen langjährigen Freund und Weggefährten, den verstorbenen Interviewer "Mean" Gene Okerlund.

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Hogan wurde damals bejubelt - aber die Fans von heute sind dennoch gespalten, wie sie Hogan zu sehen haben: Bei einem weiteren Gastauftritt bei WrestleMania 37 im Jahr 2021 wurde er ausgebuht.