Er gehört zur selben Wrestler-Generation wie der Undertaker, Triple H und Bill Goldberg - doch was er mit 50 Jahren aus seinem Karriere-Herbst macht, ist noch bemerkenswerter.
WWE-Altstar: Unglaublicher Neustart
Pierre Carl Ouellet - kurz: PCO - war in den Neunzigern Tag Team Champion und Piratendarsteller bei WWE, jetzt hat er sich als monströser "French Canadian Frankenstein" völlig neu erfunden und begeistert Showkampf-Fans auf der ganzen Welt mit Matches auf einem für sein Alter unglaublichen Niveau.
In der Nacht zum Sonntag gipfelte der späte Neustart mit einem ungewöhnlichen Debüt bei der US-Liga Ring of Honor, wo PCO nach eigenen Angaben "den besten Vertrag meines Lebens" unterschrieben hat.
Tag-Team-Gold bei WWE in den Neunzigern
WWE-Fans vergangener Tage kennen PCO noch als Quebecer Pierre, der zwischen 1993 und 1994 an der Seite von Quebecer Jacques (Jacques Rougeau, vormals: The Mountie) kämpfte und dreimal Tag-Team-Gold hielt.
Oder auch als Piratencharakter Jean-Pierre LaFitte an, der 1995 eine kleine Fehde mit Bret Hart hatte (Ouellet ist tatsächlich auf einem Auge fast blind, weil er als Kind einen Luftgewehrschuss dorthin abbekam).
Später ließ er sein Team mit Rougeau bei WWF und WCW noch mehrfach neu aufleben, kämpfte auch bei ECW und TNA, mit überschaubarem Erfolg.
Ouellet blieb ein gefragter Independent-Star in seiner kanadischen Heimat, doch neu durch startete er erst richtig, als er eigentlich schon zurückgetreten war und 2016 mit seinem Frankenstein-Charakter zurückkam.
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PCO startet nach Schlacht gegen WALTER neu durch
Schlüsselmoment war ein viel beachteter Auftritt am WrestleMania-Wochende 2018, als er sich bei "Joey Janela's Spring Break" eine denkwürdige Ringschlacht mit dem fast 20 Jahre jüngeren Independent-Star WALTER aus Österreich lieferte (der gerade frisch von WWE verpflichtet wurde).
Das hochgelobte Match bescherte PCO neue Aufmerksamkeit bei Fans und Promotern, er wurde mit Booking-Anfragen überflutet, im November hatte er unter anderem auch drei umjubelte Auftritte bei der deutschen Liga wXw. PCO bestritt dort und anderswo effektvolle Kämpfe auf einem athletischen und körperlichem Level, das kaum zurückfällt hinter die Leistungen vieler Wrestler, die halb so alt sind.
Anfang Dezember kam dann heraus, dass PCO bei ROH unterschrieben hatte. Bei den ersten TV-Tapings nach der Show Final Battle 2018 debütierte PCO zusammen mit dem ebenfalls frisch verpflichteten Brody King und formierte zusammen mit Marty Scurll die neue Gruppierung Villain Enterprises.
ROH war in den vergangenen Jahren Karriere-Sprungbrett für Daniel Bryan, CM Punk, Seth Rollins und viele andere WWE-Stars war. Für die Karriere von PCO ist sie nun wohl der krönende Abschluss. Vor allem einem Highlight dürfen er und seine Fans entgegenfiebern: Am 6. April, in der Nacht vor WrestleMania 35, veranstalten ROH und die japanische Liga NJPW die G1 Supercard, eine gemeinsame Mega-Show im ausverkauften New Yorker Madison Square Garden.