In den neunziger Jahren war sie das weibliche Gesicht von WWE, dann demütigte sie ihre Ex-Liga vor laufender Kamera - und machte sie sich damit für viele Jahre zum Feind.
Das wurde aus Alundra Blayze
Debra Ann "Madusa" Miceli - Fans von einst bekannt als Alundra Blayze - war für eine Weile der größte weibliche Star im Wrestling. Und auch ihr weiterer Werdegang war ein bemerkenswerter.
Aus Madusa wurde Alundra Blayze
Im Jahr 1993 wurde Miceli von der damaligen WWF verpflichtet, um die für einige Jahre stillgelegte Frauendivision neu zu beleben.
Unter dem Namen Madusa (eine Verkürzung von "Made in the USA") war sie bereits bei diversen Konkurrenzpromotions erfolgreich, Ligachef Vince McMahon verfügte dennoch einen Namenswechsel - Miceli hatte selbst die Markenrechte an "Madusa", McMahon wollte dafür nicht zahlen.
McMahon ließ Blayze ein Turnier um den wieder eingeführten Damentitel gewinnen, die neue Gürtelträgerin wurde vermarktet als "Frau der Neunziger", als selbstbewusste Athletin.
Auf der schwarzen Liste von WWE
1995 löste die WWF den Vertrag mit Blayze, sie hatte damals finanzielle Schwierigkeiten und mochte sich die Frauendivision nicht mehr leisten.
Madusa - wie sie fortan wieder hieß - wechselte zurück zur WCW, dem großen Rivalen der WWF, und war dort sogleich Hauptdarstellerin eines inszenierten Eklats: Während der Sendung Monday Nitro warf sie ihren alten WWF-Gürtel in eine Mülltonne.
Obwohl Miceli bis heute beteuert, dass sie die Aktion nur mitmachte, weil WCW-Chef Eric Bischoff sie dazu zwang: McMahon vergaß ihr die öffentliche Bloßstellung lange nicht. Zwei Jahrzehnte lang stand sie auf der schwarzen Liste, bekam keine Bühne mehr bei WWE, ehe die Liga im Jahr 2015 schließlich über ihren Schatten sprang und Miceli in die Hall of Fame aufnahm.
"Ich wollte nie rumtänzeln"
Miceli hatte ihre Karriere da längst beendet, nach dem Untergang der WCW 2001 missfiel ihr die allgemeine Ausrichtung des Frauenwrestlings. "Ich wollte nie rumtänzeln", sagte sie später über sich: "Ich wollte im Ring liefern."
Der italienischstämmigen Miceli lag die Model-Inszenierung immer fern, am Ende ihrer Wrestling-Laufbahn unterstrich sie das, indem sie eine erfolgreiche Zweitkarriere hinlegte – als Monster-Truck-Fahrerin.
Die Ära Alundra Blayze - geprägt vor allem von ihren sehenswerten Matches gegen die japanische Ausnahmekönnerin Bull Nakano - war näher an der leistungsorientierten "Women's Revolution" von heute als die Jahre dazwischen, in denen viele WWE-Frauen vor allem optisch glänzen sollten.
Indem Blayzes 2018 bei Evolution, der ersten rein weiblichen WWE-Großveranstaltung doch nochmal für die McMahon-Company antrat, schloss sich für sie ein Kreis.