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WWE-Saudi-Show: Absage gefordert

WWE gerät in der mutmaßlichen Mord-Affäre um den saudischen Regimekritiker Jamal Khashoggi unter Druck. US-Senatoren fordern die Absage der Show am Golf.
Kane und der Undertaker sollen eigentlich ein großes WWE-Match in Saudi-Arabien bestreiten
Kane und der Undertaker sollen eigentlich ein großes WWE-Match in Saudi-Arabien bestreiten
© WWE 2018 All Rights Reserved
WWE gerät in der mutmaßlichen Mord-Affäre um den saudischen Regimekritiker Jamal Khashoggi unter Druck. US-Senatoren fordern die Absage der Show am Golf.

Auftrittsverbot für die Frauen und den syrischstämmigen Sami Zayn, jede Menge Fan-Kritik und seltsame Wünsche der Gastgeber: Der Deal von WWE mit dem autoritären Regime in Saudi-Arabien hat der Wrestling-Liga zwar viel Geld eingebracht, aber auch viel Ärger.

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Wenige Wochen vor WWE Crown Jewel in Riad, der zweiten großen Show in der Golfmonarchie am 2. November, gerät das Showkampf-Imperium nun in den Strudel einer Staatsaffäre, die die Weltpolitik erschüttert.

Wegen des mutmaßlichen Mordes am Journalisten Jamal Khashoggi in der saudi-arabischen Botschaft in Istanbul machen hochrangige US-Politiker Druck auf WWE, die Veranstaltung abzusagen.

Und es gibt die eine oder andere politische Verwicklung, die die ganze Sache für WWE noch heikler macht - vor allem für einen Teilnehmer des großen Hauptkampfs zwischen dem Undertaker und Kane sowie Triple H und dem zurückkehrenden Shawn Michaels.

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Fall Khashoggi setzt WWE unter Druck

Regimekritiker Khashoggi wird seit dem 2. Oktober vermisst, zuletzt gesehen wurde er im Konsulat seines Heimatlandes in der Türkei - und die türkische Regierung hat nach eigenen Angaben Videomaterial, das beweisen soll, dass Khashoggi von saudischem Sicherheitspersonal ermordet wurde. Die saudische Regierung weist alle Vorwürfe von sich.

Der Fall schlägt in den USA hohe Wellen, weil Khashoggi vor einem Jahr dorthin ins Exil gegangen und oft in internationalen Medien in Erscheinung trat, unter anderem als Kolumnist der renommierten Washington Post.

Khashoggi tat sich als Kritiker des regierenden Kronprinzen Mohammed bin Salman hervor, der sich auf internationaler Bühne als Reformer inszeniert, unter anderem durch eine leichte Lockerung der strengen Sittengesetze und seiner "Saudi Vision 2030", zu der der angeblich 200 Millionen Dollar schwere Zehn-Jahres-Deal mit WWE gehört.

Medienberichten zufolge führen die Spuren im Fall Khashoggi zu dem 33 Jahre alten Salman, der auch im WWE-TV als visionärer Staatenlenker gepriesen wurde: Während des ersten Greatest Royal Rumble im April etwa wurde ein Video eingespielt, in dem Salman als Motor einer "neuen Ära" und einer "gesellschaftlichen Renaissance" im Land gelobt wurde.

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Pikante Verbindung zu Donald Trump

In den USA ist es vor allem der Senat, der Aufklärung verlangt und im Falle der Erhärtung des schrecklichen Verdachts auch Konsequenzen - ausdrücklich auch von WWE. Außenpolitiker beider Parteien appellieren mittlerweile öffentlich an die Showkampf-Liga, sich nicht mehr mit dem Saudi-Regime gemein zu machen.

Chris Murphy, demokratischer Senator des Bundesstaats Connecticut, wo die Liga ihren Geschäftssitz hat, fordert das Unternehmen im Independen Journal Review auf, "seine Beziehung zum Königreich zu überdenken", auch der einflussreiche Republikaner Lindsey Graham aus South Carolina fordert eine "Pause" in den Geschäftsbeziehungen zwischen WWE und Saudi-Arabien. Diverse andere Großunternehmen mit Verbindungen nach Saudi-Arabien haben schon entsprechende Signale gesetzt, unter anderem die Virgin Group von Miliardär Richard Branson.

Pikant: Linda McMahon, Ehefrau von WWE-Boss Vince McMahon sitzt als Chefin einer Behörde zur Förderung mittelständischer Unternehmen im Kabinett von US-Präsident Donald Trump - der wegen seiner Gastauftritte bei WWE in der Hall of Fame der Liga ist. Trump, der im Fall Khashoggi selbst zögerlich agiert - unter Verweis auf die wirtschaftlichen Verflechtungen beider Länder -, ist gut mit den McMahons befreundet.

Bob Menendez, demokratischer Senator aus New Jersey, sieht deswegen auch Trump am Zug, auf die McMahons einzuwirken, Crown Jewel abzusagen. Das Thema bewege sich in der "Grauzone" zwischen Politik und Wirtschaft.

Glenn Jacobs alias Kane in Erklärungsnot

In besonderem Maße heikel ist die Angelegenheit für WWE-Wrestler Kane, der unter seinem bürgerlichen Namen Glenn Jacobs Bürgermeister seiner Wahlheimat Knox County ist.

Der 51 Jahre alte Parteifreund Trumps bei den Republikanern sieht sich nun kritischen Fragen ausgesetzt - die er bislang abblockt.

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"Bürgermeister Jacobs wird nicht über das Verschwinden von Mister Khashoggi spekulieren", ließ Jacobs dem Knoxville News Sentinel über einen Sprecher ausrichten. Er plane weiterhin bei Crown Jewel anzutreten. Khashoggi und dessen Familie seien aber in seinen "Gedanken und Gebeten".

Auch WWE ringt sich bisher nur zu der offiziellen Formulierung durch, dass man "die Situation beobachtet". Wie der Wrestling Observer berichtet, hat WWE für den Fall, dass eine Absage der Show vor den Augen der Weltöffentlichkeit unumgänglich wird, einen Alternativ-Plan in der Hinterhand.