Die Wrestling-Liga WWE wächst weiter - und der offizielle Start ihrer neuesten TV-Show war aus Fan-Sicht ein vielversprechender.
Kracher-Start für neue WWE-Show
An den vergangenen beiden Tagen wurden auf dem Streaming-Portal WWE Network die zwei neuesten, voraufgezeichneten Specials der britischen Division hochgeladen. Sie beinhalteten die offizielle Ankündigung, dass sie als "NXT UK" in Serie gehen wird.
In den kommenden Monaten wird WWE weitere Shows in Cambridge, Birmingham, Plymouth und Liverpool aufzeichnen. Ob sie exklusiv auf dem Network laufen werden oder es einen TV-Deal mit einem britischen Sender geben wird, ist noch nicht bekannt.
WWE stößt auf Startschwierigkeiten
Bereits zu Beginn des vergangenen Jahres veranstaltete WWE ein großes Turnier in Blackpool, bei dem der damals erst 19 Jahre alte Tyler Bate zum ersten UK-Champion gekrönt wurde.
Die Pläne für eine England-Division bei WWE lagen dann aber eine Weile auf Eis: Das Blackpool-Turnier erntete zwar viel Fan- und Kritiker-Lob, war laut Wrestling Observer aber ein Verlustgeschäft. Der UK-Titel und die neu verpflichteten Brit-Wrestler fanden stattdessen bei der erfolgreichen WWE-Entwicklungsliga NXT eine zwischenzeitliche Heimat (SPORT1 erklärt die Showkampf-Liga WWE).
Nun folgte ein zweites UK-Turnier und ein weiteres Special mit den US-Wrestlern von NXT in der Royal Albert Hall in London, mit dem die neue Division nun doch Fahrt aufnehmen soll.
Der erste Rückschlag: An beiden Aufzeichnungstagen war die 3500 Zuschauer fassende Halle nicht ausverkauft - die Aufzeichnungen liefen aber auch in Konkurrenz zu den Abend-Übertragungen der Fußball-WM. Die Fans, die WWE vorzogen, sorgten dennoch für enorme Stimmung. Eine erneut sehr sehenswerte Doppel-Show - stilistisch näher an NXT als an den entertainment-orientierten Hauptshows - wurde ihren Erwartungen gerecht.
SPORT1 fasst die Highlights der beiden über zwei Stunden langen Spektakel zusammen:
- Am ersten Abend stand das zweite WWE UK Championship Tournament im Mittelpunkt: Acht Wrestler wetteiferten um ein Titelmatch gegen UK-Champion Pete Dunne am zweiten Abend. Als Finalisten daraus hervor gingen der neuseeländische Publikumsliebling Travis Banks und der aus Liverpool stammende Bösewicht Zack Gibson, der Buhmann des Abends. Banks musste nach einer Attacke seines Halbfinalgegners Joe Coffey mit Armbandage ins Finale gehen - was Gibson den entscheidenden Vorteil gab: In einem emotionalen Duell rang er den tapfer agierenden Banks schließlich mit seinem Aufgabegriff "Shankly Gates" nieder, benannt nach dem Eingangstor der Anfield Road.
- WWE-Talentchef Triple H trat an Tag 1 gemeinsam mit Johnny Saint vor die Fans, einer britischen Wrestling-Legende, die als General Manager von NXT UK agieren wird. Die beiden verkündeten ihre Pläne für die Division und dass es neben dem UK-Title auch Titel für die Damen und die Tag Teams geben wird. Auch WWE-Legende Shawn Michaels, jetzt Cheftrainer bei NXT, hielt eine kleine Rede und lobte die Leistungen der Brit-Wrestler.
- Ausnahmetalent Tyler Bate ist zwar mittlerweile nicht mehr Champion, stand aber auch in der Royal Albert Hall im Mittelpunkt: An Tag 1 lieferte er mit Tag-Team-Partner Trent Seven und dem alten Rivalen Dunne gegen die Undisputed Era eines der besten Matches des WWE-Jahres hin - ein perfekt choreographiertes Tempo-Spektakel mit teils unglaublichen Aktionen.
An Tag 2 der nächste Überraschungs-Coup: Bate und Seven nahmen den Era-Vertretern Kyle O'Reilly und Roderick Strong die NXT Tag Team Titles ab - was eine minutenlange Jubel-Orgie der Fans zur Folge hatte.
- Die anderen NXT-Champions hielten sich bei ihrem Gastauftritt schadlos: North American Champion Adam Cole besiegte den Schotten Wolfgang, Damenchampion Shayna Baszler besiegte das australische Top-Talent Toni Storm durch Auszählen. NXT-Champion Aleister Black gewann an der Seite von Ricochet ein Tag Team Match gegen EC3 und Velveteen Dream.
- Der nächste Herausforderer für den UK-Champion sollte in einem Drei-Mann-Match zwischen Banks, Mark Andrews und dem Mod-Rocker Flash Morgan Webster ermittelt werden. Saint fügte dann unter dem Jubel der Fans aber noch einen vierten Mann hinzu: Die "Scottish Supernova" Noam Dar, als Cruiserweight bei WWE nur mäßig erfolgreich, nun nach langer Verletzungspause mit einem Neustart auf dem Heimatkontinent. Dar gewann das Match - und sah dann zu, wie Banks von Joe und Bruder Mark Coffey erneut attackiert wurde.
- Zur Freude der Fans fand Hassfigur Gibson zum Abschluss doch noch seinen Meister: In einem weiteren knallhart geführten Top-Match rang das "Bruiserweight" Pete Dunne seinen Herausforderer mit seinem Bitter-End-Finisher nieder und behielt den UK-Title.
Zum Abschluss der Show versammelten sich der gesamte Kader zusammen mit Triple H und Saint im Einmarschbereich und ließ sich noch einmal bejubeln.