Tim Wiese soll für Wrestling in Deutschland als Zugpferd dienen. Mit Blick auf die Aufmerksamkeit für sein WWE-Debüt in München kann festgestellt werden: Mission erfüllt.
Wieses WWE-Debüt löst Hype aus
Das erste Match des Ex-Nationaltorwarts in der größten Showkampf-Liga der Welt löste einen riesigen Hype aus.
Einen so großen Medien- und Promi-Auflauf hatte es bei einem WWE-Event in Deutschland noch nicht gegeben.
Stars auf dem Roten Teppich
Stars und Sternchen aus dem Showbusiness standen auf dem Roten Teppich in der Olympiahalle Schlange - von "Volks-Rock'n'Roller" Andreas Gabalier über Playmate Sarah Nowak bis zum Wrestling-affinen SPD-Bundestagsabgeordneten Matthias Ilgen.
Aber auch Sportstars und alte Weggefährten wollten sich Wieses erstes WWE-Match nicht entgehen lassen.
Rallye-Weltmeister Sebastien Ogier saß genauso am Ring wie Weltmeister Per Mertesacker und Ex-Nationalspieler Torsten Frings.
Wiese "ein Typ der Extreme"
Mertesacker spielte fünf Jahre lang mit Wiese bei Werder Bremen zusammen, zudem in der Nationalmannschaft. Der nüchterne Norddeutsche erklärte vor der Show, warum es ihn zum WWE-Spektakel zog: "Ich war beeindruckt davon, dass er mich besucht hat, als ich verletzt war und im Bett lag. Das möchte ich jetzt ein bisschen zurückgeben."
Der derzeit verletzte Arsenal-Verteidiger berichtete: "Tim war schon immer ein willensstarker Typ. Er hat auch einmal richtig krass abgespeckt. Und jetzt die andere Extreme. Tim ist ein Typ der Extreme und das lebt er aus."
Genau das tat Wiese dann auch im Ring. "The Machine", wie der 34-Jährige sich im WWE-Universum nennt, machte seinem Namen alle Ehre.
Wiese überzeugt im Ring
Erst wurde er krachend aus dem Ring befördert, blieb eine Zeit lang ausgeknockt auf dem Boden liegen, kehrte dann in den Ring zurück und räumte wie ein Berserker einen Gegner nach dem anderen ab.
Höhepunkt des Abends: Mit einem krachenden "Big Splash" warf Wiese sich spektakulär bäuchlings auf den letzten Kontrahenten Primo und machte so dem Kampf ein Ende.
Cesaro und Sheamus, zwei WWE-Superstars, die dem Deutschen in seinem Six-Man-Tag-Team-Match an die Seite gestellt wurden, waren nur noch Randfiguren. Die Gegner The Shining Stars und Bo Dallas lagen regungslos im Ring, Wiese triumphierte brüllend mit ausgestreckten Armen.
Die Fans in der Olympiahalle standen ausnahmslos und skandierten: "Tim Wiese, ohohoho!"
Wiese hatte nicht nur Aufmerksamkeit generiert, sondern als Wrestling-Newcomer auch sportlich überzeugt - und die Kritiker verstummen lassen.
"Ein super Ereignis"
Nach der Show war Wiese dann auch eine gewisse Erleichterung anzumerken.
Der ehemalige Bundesliga-Torwart gab sich deutlich gelöster als bei seinen betont coolen Auftritten vor dem Event: "Das war ein super Ereignis. Kompliment an die Zuschauer, die uns grandios angefeuert haben. Das habe ich im Fußball auch noch nicht erlebt. Alles ist super gelaufen. Wenn ich etwas anfange, gebe ich alles, um das zu schaffen."
WWE wäre schlecht beraten, würde man das entschlossene Zugpferd Wiese nicht erneut zum Einsatz bringen. Offiziell angekündigt ist ein nächstes Match für die Muskel-Maschine allerdings noch nicht.
Wiese selbst wollte seine Pläne noch nicht verraten. Doch einem weiteren Auftritt ist er offenbar alles andere als abgeneigt.
Angesprochen auf seine WWE-Zukunft kündigte Wiese an: "Lasst euch überraschen. Aber, wenn 'The Machine' gerufen wird, dann gibt's Schläge. Dann komme ich zurück!"