Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im Jahr 2016 empfand bekanntlich nicht jeder als gute Nachricht.
So sind Trump und WWE verflochten
Für die Wrestling-Liga WWE war es allerdings keine schlechte: Die Aktie des Unternehmens stieg am Tag nach der Wahl um fünf Prozent.
Einen handfesten Grund dafür konnten Börsen-Experten nicht entdecken, wohl aber einen gefühlsmäßigen: Trump und WWE, da war doch was.
Donald Trump hatte vor seiner Wahl zahlreiche Auftritte bei dem Showkampf-Imperium von Vince McMahon hingelegt, kassierte und verteilte Prügel und wurde 2013 schließlich sogar in die WWE Hall of Fame berufen.
Nach Ansicht vieler Beobachter hat der Immobilen-Mogul bei WWE auch einiges an Inspiration für seinen Wahlkampf mitgenommen. Wobei er auch persönliche Hilfe aus der McMahon-Familie hatte.
SPORT1 blickt auf Trumps verrückte Auftritte im Wrestling-Ring zurück - und erklärt, wie WWE auch hinter den Kulissen mit ihm vernetzt ist.
2007: Donald Trump rasiert WWE-Boss Vince McMahon
Bei WrestleMania, der größten WWE-Show, ist Trump Stammmgast. 1988 und 1989 fand sie sogar zweimal im Trump Plaza in Atlantic City statt - McMahon und er sind also schon seit langem Geschäftsfreunde.
Im Jahr 2007 war Trump mehr als nur Zuschauer: Er stand in der Ecke des Muskelbergs Bobby Lashley in dessen Kampf gegen den 2009 früh verstorbenen Umaga.
Die um den Kampf gestrickte Story: Trump und WWE-Promoter Vince McMahon warfen sich gegenseitig vor, eine müde Kopie des jeweils anderen zu sein - und wetteten um ihre Haarpracht.
Trumps berühmte Tolle überstand den "Battle of the Billionaires" bekanntlich: Nachdem er Lashley auch mit eigenem körperlichen Einsatz zum Sieg verhalf, durfte er McMahon kahl rasieren.
Einstecken musste Trump aber auch: Zum Abschluss des Kampfes verpasste ihm WWE-Legende Stone Cold Steve Austin - Gastringrichter des Fights - seinen Stone Cold Stunner.
Eine besonders skurrile Episode am Rande des besagten WrestleMania-Matches: Vor dem Kampf begegnete Trump hinter den Kulissen dem Boogeyman, einem Würmer essenden Spuk-Charakter, der damals bei WWE recht erfolgreich war.
Der Boogeyman baute sich bedrohlich hinter Trump auf, als der sich in einem Handy-Gespräch über das schlechte Catering bei WWE beschwerte und sang das schöne Lied "Old McDonald had a farm".
Trump zeigte sich unbeeindruckt und forderte den Boogeyman einfach auf, ihm endlich Essen zu besorgen.
2009: Donald Trump "kauft" Monday Night RAW
Im Jahr 2009 hatte Trump wieder einen großen Auftritt, wieder gab es eine Story mit ihm und McMahon.
Trump kaufte dem WWE-Boss darin Monday Night RAW ab, die wöchentliche TV-Sendung der Liga.
Er setzte in dieser Rolle eine werbefreie Episode der Show an - im Laufe derer er RAW gleich zurück an McMahon verkaufte, der sich nicht zufrieden mit Trumps Entscheidungen zeigte. Um Trumps Ruf als schlauer Geschäftsmann zu unterstreichen, kostete der Rückkauf natürlich den doppelten Preis.
2013: Donald Trump zieht in die Hall of Fame ein
Im Jahr 2013 berief WWE Trump in ihre Ruhmeshalle - wo sie jährlich einen Prominenten würdigt, der sich in irgendeiner Art um die Liga verdient gemacht.
Begeistert zeigten sich die Zuschauer der Zeremonie im New Yorker Madison Square Garden nicht. Trump wurde ausgebuht.
Vince McMahon - der den Republikanern politisch ebenfalls nahe steht - erklärte übrigens schon damals, dass er Trump für einen guten US-Präsidenten halten würde.
Hinter den Kulissen flossen Millionen Dollar
Trump erhielt von seinem Kumpel aber mehr als nur gute Wünsche: Jahrelang spendete McMahon immer wieder Millionenbeträge an die Donald J. Trump Foundation, auch die Republikanische Partei wurde von ihm und seiner Familie immer wieder unterstützt.
Im Wahlkampf für Trump engagierte sich auch Vinces Ehefrau Linda McMahon, die dann von Trump auch in ihr Kabinett berufen wurde. Von 2016 bis 2019 leitete sie die "Small Business Administration" und kümmerte sich um die Förderung von Kleinunternehmern, auch Ehemann Vince und der Rest der Familie wurde in dieser Zeit im Weißen Haus empfangen.
Seit ihrem Rücktritt engagiert sich Linda McMahon als Chefin eines so genannten Super-PAC für die Wiederwahl Trumps. Im Frühjahr 2020 schrieb sie Schlagzeilen, als dieses Komitee Millionen für die Kampagne in Florida spendete - im selben Zeitraum, in dem Trumps Parteifreund Ron DeSantis den Corona-Lockdown so lockerte, dass WWE davon profitierte und seine Shows weiter dort veranstalten durfte.
Kurios: Im WWE-Programm wird Trump seit dessen Wahl 2016 nicht mehr erwähnt - wohl weil sie wissen, dass es Angriffsfläche bietet und Trump unter den WWE-Fans auch jede Menge Kritiker hat.