Es gibt kaum einen Namen in der Welt des Wrestling, der klangvoller ist als der Name Guerrero.
Eddies Schwiegersohn startet bei WWE durch
Gory Guerrero: eine Legende des mexikanisch-amerikanischen Showkampfs in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, ein Patriarch, dem zahlreiche erfolgreiche Erben folgten. Mando, Hector, Chavo Guerrero (Senior und Junior) - und allen voran der im Jahr 2005 tragisch jung verstorbene Eddie Guerrero, einer der beliebtesten WWE-Stars überhaupt.
Seit kurzem startet nun bei WWE das neueste Mitglied der Guerrero-Familie durch, eines von dem viele aber gar nicht wissen, dass er ihr angehört: Aiden English, aufstrebender Nachwuchsstar, ist gerade dabei, seinen eigenen Namen zum Klingen zu bringen.
Aiden English geht seinen eigenen Weg
Der 28-Jährige ist der Schwiegersohn von Eddie und seiner Witwe Vickie Guerrero, die nach Eddies Tod eine bemerkenswerte WWE-Karriere als charismatisch-böse General Managerin hinlegte: Seit Januar ist er verheiratet mit ihrer Tochter Shaul. Und er ist die eine Hälfte der Vaudevillains, eines Tag Teams, das dabei ist, die große WWE-Bühne zu erobern.
Englishs Verbindung mit den Guerreros wird dabei nicht thematisiert - und er ist ganz froh darüber, wie er bei SPORT1 einräumt. Zwar preist er Schwiegermutter Vickie als "großartige Person, sehr hilfsbereit und sehr hilfreich" - vor allem was die kleinen Details des Tourlebens angeht: "Die Hotel- und Fitnesscentersuche, wie man damit umgeht, dass man ständig nicht zu Hause ist. Es ist ein großer Wert, jemanden wie sie in der Familie zu haben."
Aber er sagt auch: "Im Moment bin ich glücklich, dass meine Familie meine Familie ist und meine Arbeit meine Arbeit." Und überhaupt: "Shaul hat meinen Namen angenommen - das nur fürs Protokoll."
Aiden English witzelt an dieser Stelle, aber es ist ihm schon auch ernst damit, dass er nicht einfach den Ruhm der prominenten Familie abschöpfen will. Er geht seinen eigenen Weg. Und das ist ein recht unorthodoxer und spannender.
Schauspieler, Bühnenkämpfer, Bariton-Sänger
Vor seiner Wrestling-Karriere war English - als Matt Rehwoldt im Vorstadt-Chicago geboren - ein ambitionierter Schauspieler. Er agierte als Jugendlicher in zahlreichen Theater- und Musicalstücken, studierte Schauspiel am College (Schwerpunkt: Bühnenkampf) und baute sein Faible für die klassischen Künste auch in seine spätere Laufbahn ein.
In der WWE-Nachwuchsliga NXT sang er auf dem Weg zum Ring einst seine eigene Einzugsmusik im Bariton, schließlich entwickelte sich die Idee der Vaudevillains - ein Wortspiel aus den Vaudeville-Revues des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und dem Wort "villain" (Schurke): Zusammen mit Partner Simon Gotch stellt English nun ein nostalgisches Preiskämpfer-Duo dar, bei dessen Einzug der Fernsehbildschirm schwarz-weiß wird und das auch ringerisch Neues mit Altem mischt.
Vickie Guerrero als große Hilfe
"Wir bringen das Beste einer vergangenen Zeit in die neue Ära", sagt English, der als Kind Shawn Michaels bewunderte und für seine Rolle Schaukampfpioniere wie Gorgeous George, Mad Dog Vachon und Killer Kowalski als Inspiration nennt.
Am Sonntag, bei der Großveranstaltung Extreme Rules auf dem WWE Network, bestreiten die Vaudevillains ihr erstes großes Titelmatch gegen The New Day, die Tag Team Champions.
"Ich könnte nicht glücklicher, nicht aufgeregter und nicht bereiter sein", sagt English.